Vorbereitung für Saison 2009: Radtraining

Welche Empfehlungen gibt es zu einem Radtraining(slager) für die Saison 2009? Welcher Zeitraum ist ideal (März, April)? Wohin sollte man zum Training (Italien, Mittelmeerinsel)? Mit dem eigenen Rad oder gemietet?

GO HARD OR GO HOME


Cervelo - Kultmarke und Lebenseinstellung, 10 Olympische Medaillen, 54 (vierundfünfzig) Ironman-Siege, alleine 14 davon in der laufenden Saison.
Jetzt setzen die Jungs aus Canada noch einen drauf mit ihrem neuen Geschoß. Man darf gespannt sein...
Snick, in love with P4

Vienna City Triathlon


Wolfgang berichtet:

Zum Saisonabschluss hatten noch 4 Drakes (Andi R., Mav, Schafspelz u. ich) sowie Alex Vesely die Olympische Distanz und Birgit den Sprinttriathlon als Ziel. Übrig geblieben sind leider nur Andi und ich. Den DNS Grund weiß ich nur von Birgit; wir waren gestern beim Gynäkologen und er hat bestätigt, dass Luca im Mai ein Geschwisterl (oder vielleicht 2 ;-)) bekommt. Ein bisserl hat Birgit schon gehadert, dass sie beim Sprinttriathlon nicht an den Start gehen konnte, aber das Jahr 2010 kommt bestimmt und da startet sie dann voll durch.

Nun zum Bewerb am 13. September 2008. Zumal der Start erst um 12 Uhr Mittag angesetzt war, konnte man sich gemütlich ohne Schlafentzug auf die Donauinsel begeben. Nach Geheimtraining beim Laufen und mit der Transalp in den Beinen waren meine Erwartungen schon sehr groß. Nachdem ich nächstes Jahr unter Umständen weniger zum Trainieren komme, wollte ich heuer noch die 2:20 Stunden Schallmauer durchbrechen. Die Vorbereitung vor Ort war ein bisserl mühsam, weil Luca jeden vom Donauinselfest zurückgebliebenen Tschikstummel in den Mund nehmen wollte (lecker!). Das wäre ja nicht so schlimm, aber es waren auch noch jede Menge Glassplitter am Boden, sodass Birgit und ich ihn ständig unter Beobachtung hatten und hinter ihm herlaufen mussten. Dadurch habe ich gleich mein Aufwärmprogramm absolviert.

Um 12 Uhr ging es runter zur Brücke. Diesmal war der Neo erlaubt. Das Wasser war angenehm warm und hatte nach meinem Gefühl die ideale Temparatur. Die Wetterbedingungen waren überhaupt optimal an diesem Tag. Für die 1,5 km habe ich mir viel vorgenommen und tatsächlich bin ich als 8. (von 182 Finishern) aus dem Wasser gekrochen. Da ich schneller als geplant war, gibt es kein Foto vom Wasserausstieg von Birgit. Anfeuern konnte sie mich aber noch und hat mir die gute Plazierung zugerufen. Zunächst musste man unendlich viele Treppen hinauflaufen und dann zur Wechselzone. Während meine Unterschenkel sich verkrampften, ertönte mein Namen aus dem Lautsprecher. Motiviert riss ich mir den Neo vom Leib, dennoch brodelte ich ein bisserl, um mich ein wenig vom Schwimmen zu erholen, bevor ich mich voll motiviert aufs Rad schwang.

Jetzt war das Ziel meine 40 km Zeit von Neufeld zu unterbieten. Nachdem die Donaulände kaum Höhenmeter aufwartet, Jo und Ironchris mich auf unserer Transalp ständig gehetzt haben, sollte mein Vorhaben gelingen. Ich gab alles was drinnen war und fuhr mit Vollgas. Nach 5 km überholte mich der erste Radler. Wie sich später herausgestellt hat, war es jener mit der schnellsten Radzeit. Es dauerte dann bis km 30 bis mich ein Dreierpack (die fuhren ein Windschattenrennen) überholte. Das waren auch die letzten, die mich auf der Radstrecke überholten. Mit Hilfe der tollen Unterstützung von Birgit bin ich mit einer Zeit von 1:00:31 als 12. in die zweite Wechselzone gekommen. Jetzt war es klar, ich werde meine Taktik vom Schwimmen und Radfahren auch beim abschließenden 10 km Lauf nicht mehr ändern. Die von mir ausgeklügelte Taktik lautete: "Volle Kanne".

In der Wechselzone lies ich mir wieder ein bisserl Zeit, aber dann gings los. Aufgrund meines Geheimstrainings mit Luca sollte ich die 10 km locker unter 50 Minuten schaffen. Es waren 5 Runden (genau genommen eine Stichstraße, die man auf der rechten Seite donauaufwärtsgesehen hinauf und auf der linken Seite herunter lief). Das gefielt mir recht gut, da ich zum einen oft bei Birgit vorbeikam, die mich kräftig anfeuerte und zum anderen konnte man seine "Gegner" gut überblicken. Mit einer Laufzeit von 46:36 bin ich als gesamt 22. ins Ziel gelaufen. Meine Zielzeit habe ich mit 2:15:52 um vier Minuten unterboten. Jippiiiiiiii eine Traumzeit für mich. In meiner Altersklasse M-30 bin ich 7. geworden; hätte es eine M-35 Altersklasse gegeben, wäre ich sogar zweiter geworden.

Im Ziel habe ich noch auf Andi gewartet, der mit 2:45:53 gefinisht hat und auch eine persönliche Bestleistung aufgestellt hat. Gratulation. Ich hoffe, dass ich nicht zu viel von mir geschwärmt habe, aber als alter Bürohengst und Bücherwurm schwebe ich gerade auf Wolke sieben ;-)

Schade, dass nicht mehr Drakes auf der Donauinsel waren. Es war ein geiler Event.

Liebe Grüße

Euer Wolfgang (Floyd Orange)

10 km Run in Klosterneuburg


Wolfgang berichtet:

Nach meinem katastrophalen Halbmarathon in Podersdorf (der Grund hierfür war wohl, dass ich davor die 3,8 km „volle Kanne“ in einer Langdistanzstaffel geschwommen bin - bin als 5. aus dem Wasser gekommen -, und erst am Tag den Lauf von Birgit übernommen habe und ich meine Beine davor nicht habe ausruhen lassen) konnte ich eine Woche später am 6.9.2008 beim 10 km Lauf in Klosterneuburg in 43:50 Minuten finishen.

In Anbetracht der Hitze sowie meiner schwachen Halbmarathonleistung war ich sehr zufrieden. In meiner Alterklasse Männlich 30 bis 40 bin ich sogar als 3. aufs Stockerl gekommen. Mal sehen wie es diesen Samstag beim Vienna City Triathlon geht.

Hier ist noch ein Link zur Ergebnisliste

Euer Wolfgang

Und dies, das war der zweite Strei… „fast“!!


DNF – Did Not Finish, soviel bleibt in der Resultatsliste von der PoDo 2008 Langdistanz. Klassisches „Podersdorf – sch**ß drauf“. Zumindest offiziell, inoffiziell natürlich viel mehr.

Aber von Anfang an – mit einigen „Leasons learned“:

13.07.08 wurde die Landdistanz in Roth in 11:49 gefinished, so weit so gut. Leider noch mit dem alten Canyon, da das neue Argon18 einen Lieferzeit von 6 Monate (statt angekündigten 6 Wochen) hatte.

05.08.08 Arztbesuch: Lunge abhören und Antibiotika, nach 2 Wochen schwerem Husten und zunehmenden Halsschmerzen hat dann doch die Vernunft gesiegt.

12.08.08 Nach Behandlung mit entsprechenden Medikamenten alles ok, Trainingsstunden seit Roth: 6h00

14.08.08 nachmittags – SMS von Papa, dass neues Argon18 eingetroffen ist, Perfekt!!! Mit direktem Tapering geht es sich für PoDo aus…

14.08.08 Anmeldung Sportspayment – geheime Kommandosache, keine Ahnung wie es ausgehen wird.

16.08.08 Krankheitsrückfall – Schnupfen und Husten gehören wieder zum Alltag

17.08.08 Abholung Radtransportkarton von Papa, leider schaut dabei die kaputte Nabe des Vorderrads aus dem Karton heraus.

18.08.08 Reklamation des Transportschadens, eine neues VR wird verschickt

22.08.08 Die ersten 30min auf dem neuen Argon18, Danke an Snick für die Leihgabe von einem Ksyrium Vorderrad. Geometrie stimmt nach einigen Korrekturen überein.

25.08.08 Das neue HED Jet60 Vorderrad trifft ein, die neuen Pedale ebenso. Die neuen Cleat-Platten für die Radschuhe lassen sich nicht montieren. Positiv: Der Schnupfen und Husten sind weg!

27.08.08 Ausfahrt mit alten Pedalen, aber sonst komplett neuem Rad. 1 Stunde 45min mit einigen Steigerungen in der Lobau – Die letzte Phase, das 3 Tages Tapering, beginnt.

28.08.08 Nach Bearbeitung der Befestigungsschrauben lassen sich die neuen Cleats montieren.

29.08.08 morgens - Letzte Ausfahrt in der Früh, 30min rollen – alles „passt“ (zumindest nach 30min)
Trainingsstunden seit Roth: 10h30 (für 7 Wochen vielleicht ein bisschen zu wenig…)

29.08.08 abends – Registrierung, die geheime Kommandosache wurde öffentlich, Snick und km-Bolzer haben ein wenig unglaubwürdig *geguckt*

30.08.08 D-Day

04:45-07:29 As usual – Aufstehen, Essen, Verladen, Verlegen, Check-In, Wechselzone einrichten, kleine und große Seite an körperlichem Bedürfnis erledigen, Neopren anziehen, im Schwimm Startbereich einfinden. Was ist anders als bei den bisherigen 4 Langdistanzen..? Nun ja, Wetter technisch haben wir schon viel erlebt, aber was sich in PoDo bot war neu: bedeckt, 20° - perfekt, wäre da nicht der Wind. Eigentlich gar nicht so stark, aber wie wir wissen, ist der Neusiedlersee ein Steppensee und sehr anfällig auf Wind. Das Fazit, wir standen 1.20 bis 1.40m im Wasser und sahen uns mit Wellen von 50cm Höhe konfrontiert…

07:30 Start zum Schwimmen – für mich ca. 15min bis zur ersten Boje

07:45 Durch die ungewöhnliche vertikale Bewegung des Körpers während des Schwimmens wurde ich „Seekrank“ und nur das Aufstehen und (illegale) „Gehen“ oder vielmehr Waten und entsprechende Pausen half meinem Magen nicht den Inhalt des Frühstücks oben auszuwerfen. Von nun an waren maximal 20-30 Kraulzüge möglich.

08:05 Endlich an Land, nach 1:35min, mit 2.5k Wassertreten in den Beinen und einem sehr flauen Magen… Was das heißt, nun ja - werden wir ja bald am Rad sehen.

08:10 In Ruhe den Wechsel durchgeführt und raus auf die Radstrecke.

Ca. 10:00 Nach 60km zeigt sich wie sich die zurückliegende Krankheit, die Extraeinheit Beinmuskulaturbelastung beim Wassertreten, einem fast rebellierenden Magen und praktisch nicht Probe- und eingefahrenem Rad auswirken… Fatal!

Ca. 13:45 Kurz vor Ende der 3. Runde, bei ca. 120km ist es klar, heute laufe ich keinen Marathon mehr…

Ca 14:00 Die letzte Runde wird in Angriff genommen, 135km sind heruntergekurbelt. Noch 45km, also 1:45h „ausrollen“.

15:42 Mit einer Gesamtzeit von 8h06 rolle ich in die WZ, stelle das Rad ab, ziehe die Radschuhe, Helm, Kompressionsstutzen und Radhandschuhe aus, Atme 3 mal tief durch und gehe in Badeschlapfen zum Wettkampfrichter...

15:48 Die berühmten letzten Worte im Langdistanz Austria Triathlon des Athleten Christian Prinz: „Melde mich vom Wettkampf ab, Aufgabe Nummer 180“

Darf ich vorstellen...


...die Aero-Göttin aus Wien-Simmering

Mit 6 Wochen Lieferzeit versprochen, wurde es nach 6 Monaten ausgeliefert... Argon18 E112

Hart verdientes Geld...



... wäre es um ein Haar in Podersdorf geworden. Leider ist die Dream-Team-Staffel rund um Andi "km" Bolzer, Snick "the Etschtal-Beamer" und Christian "Nurmi" Neiger mit dem 7. Staffel-Rang finanziell ganz knapp leer ausgegangen.

Die Bedingungen am Samstag im Seewinkel waren für Surfer und Kiter sicher ein Traum. Für Triathleten leider nicht ganz. Aber lest hierzu gleich Andi´s packenden Original-Kommentar:

"Vollen Mutes durch die von Cheftrainer Peter verschriebenen Schlüssel-Trainingseinheiten sprang ich in die Fluten des trüben Neusiedlersees. Nachdem sich alle Teilnehmer hinter der Startlinie eingefunden hatten, erfolgte der leicht verspätete Startschuss. Man sollte denken, dass durch das reduzierte Feld in Podersdorf das Schwimmen gemütlich wäre. Der Wind machte hier leider einen Strich durch die Rechnung. Im seichten Neusiedlersee bildeten sich halbe Meter hohe Wellen, die jeden Schwimmrhythmus zunichte machten. Entweder man griff ins Leere oder voll in einen Wellenberg hinein, beim Luftholen bekam man eine Ladung Wasser ins Gesicht und beim Nachvorneschauen versteckten sich die viel zu niedrigen Bojen hinter den Wellen. Weiters wusste man durch die schlechte Sicht unter Wasser nicht wo die die Mitstreiter sind. Da es allen so ging und viele die Orientierung verloren, kam es sehr oft zu ungewollten und teilweise schmerzhaften Kontakten mit den anderen Athleten. Dies war auch nicht förderlich für ein zügiges Vorankommen. Ausgelaugt, fluchend und mit einer Menge verschluckten Neusiedlerseewassers kam ich mit der schlechten Zeit von 1:16:21 an Land (17. von 31) und reichte den Zeitnehmungs-Chip an Johannes weiter. Es war das schlimmste Schwimmen, das ich je erlebt hatte. Teilnehmer aus anderen Staffel pflichteten mir bei."

Ich wartete also 20 Minuten lang vergebens auf unseren tapferen Schwimmer, doch auch die meisten anderen Staffel-Fahrer standen noch dehnend und ausschüttelnd neben ihren einschüchternd teuren Rennern. Dann ging alles ganz schnell, Andi wickelte mir den Chip ums Bein und ab ging die Post. Leider die ersten Minuten zu Fuß. Der Weg bis zur Linie, wo wir endlich unsere aerodynamischen Kunstwerke besteigen durften, führte uns alleine schon durch halb Podersdorf.

Ungewohnt war das Gefühl, staubtrocken die Raddistanz zu beginnen. Normal rinnt einem an dieser Stelle noch das Wasser aus den Ohren und das Gewand klebt naß-kalt am ganzen Körper. Auf der ersten Runde war eigentlich nur Zurückhaltung angesagt, überhaupt weil ich die 90°-Kurven zum ersten Mal im Rennen fuhr. Auch ungewohnt ist es, das Scheibenrad bei 40 kmh in die Kurve zu legen - gar nicht so einfach. Auf der zweiten Runde sah ich schon Kollegen Hubner beim Reifenwechseln am Straßenrand. Oh weh, wenn mir das passiert, dann lynchen mich meine Jungs, dachte ich. Die geklebten Conti 4.000 würde ich nicht mal mit Machete und Schraubstock runterbekommen, geschweige denn mit einem winzigen Reifenheber. Also volles Risiko und vorwärts!

Auf der dritten Runde wurde es hart, die Beine schwer und der Wind immer stärker. Zudem lichtete sich das Feld, weil all die Halbdistanzler schon ins Ziel abbogen und meistens war ich jetzt ganz allein auf weiter Flur. Vielleicht hätte ich mir auch ein Betreuerfahrzeug organisieren sollen, wie das angeblich einige Profis gemacht haben. Neben Verpflegung und Motivation wurden am Samstag auf diese Weise auch einige Leute mit ausreichend Windschatten versorgt...

Aber es half nichts, die vierte und letzte Runde stand an und das Motto war klar: ALL OUT! Jetzt geht´s drum. Also fuhr ich mich in einen Rausch hinein - immer um die Schwelle pendelnd - fast in Trance die Pedale runterhämmernd. Hoffentlich reißt dieser Zustand nur nicht ab, dachte ich, doch langsam begann ich sogar, Einzelstarter-Profis einzusammeln und hinter mir bildete sich eine Kette aus 6 bis 7 Fahrern. Die letzte Gerade von Illmitz nach Podersdorf war nicht mehr lustig. Stürmischer Gegenwind, 170 km in den Beinen und der Puls am Limit. Die Zeit schien still zu stehen, während der Schmerz wuchs und wuchs.

Ich war heilfroh, als mir Christian den Chip in der T2 vom Knöchel riss und ich mich neben mein Rad legen konnte, das hatte ich mir schon bei so vielen Langdistanzen gewünscht. =O) Nach ein paar Minuten gings wieder halbwegs und mit Andi plünderte ich das Bierregal im nächstbesten Supermarkt. Das hatten wir uns verdient!!! Was Ironchris in der Zwischenzeit erlebte, schreibt er hier:

"Als Snick und Andi sich gerade auf den Weg zum wohlverdienten Bier nach ihren absolvierten Disziplinen machten, hatte ich die Ehre, den abschliessenden Marathon anzugehen. Ich fühlte mich geehrt, im erlauchten Irondrake-Team für diese Disziplin nominiert zu werden und erhielt von unserem Trainer Peter wie üblich einen Trainingsplan (für sage und schreibe 3 Wochen Vorbereitungszeit…..).

Nach sorgfältig absolviertem Trainingsplan startete ich nun auf die ersten Marathonkilometer. Mein letzter eigenständig (ohne Tria) gelaufener Marathon lag bereits 2 Jahre zurück. Deshalb machte ich mir keine großen Hoffnungen auf ein neue persönliche Bestzeit. Die ersten Kilometer spulte ich in 4Min50 herunter. Ich hatte mir diesmal vorgenommen, nicht zu schnell zu starten. Dies wurde mir bei meinem letzten Marathon zum Verhängnis und führte zur Zielzeitverfehlung.

In Podersdorf waren 4 Runden zu 10,5km zu laufen. Nach der ersten und zweiten Runde ging es mir gut. Allerdings war ich nicht auf die neue Motivationstechnik der Drakes eingestellt. Es war auf der Strecke weit und breit kein Irondrake zu sehen, der etwa den Anschein des Anfeuerns (oder so) machte. Der einzige, der mir dankenswerter Weise jede Laufrunde meine Powerbar Gels reichte, war Wolfgang Schafspelz. Diese Gels haben echt gewirkt.

Ich lief also Runde um Runde und hoffte, wenigsten in der nächsten Runde einen anfeuernden Drake zu sehen und dann waren sie alle da: Wolfgang, Birgit, Mav, Snick, Andi und Schafspelz auf dem Feldbett. Das Bier schmeckte ihnen sehr gut. Zu Beginn der vierten Laufrunde spürte ich leichte Anzeichen des Mannes mit dem Hammer. Dank Powerbar Gels konnte ich jedoch das Unheil des Langsamer-Werdens abwehren und konnte ab Kilometer 40 nochmals Gas geben. Gemeinsam mit Snick und Andi lief ich ins Ziel – mit einer neuen persönlichen Marathonzeit von 3h:19 Min. Ich war ziemlich happy und das Bier danach schmeckte genial.

Vielen Dank an Snick und Andi dafür, dass ich gemeinsam mit Ihnen in einer Staffel sein durfte und an Trainer Peter für den sehr wirksamen 3-Wochen-Marathon-Trainingsplan.
Aloha
Ironchris"


Interessanter Artikel

Hier der Link zum Thema Doping.

Transalp 2008


wolfgang könnte das jetzt besser als ich, dennoch versuche ich kurz, die nackten zahlen unserer tour wiederzugeben: 475 km über stock und stein, über 10.000 (teilweise kletter-) höhenmeter und eine netto-fahr-(und schiebe-) zeit von 32 stunden an 4 und zwei halben fahrtagen.

was die zahlen nicht ausdrücken können, ist das gefühl, nach einem langen und brutalen aufstieg den gipfel zu erreichen. wenn man sich zwei tage lang ständig bergauf kämpft, in immer kleinere seitentäler abbiegt, irgendwann das ende der 20% steilen straße erreicht, dann das ende des fahrbaren weges und noch später das ende des weges überhaupt. wenn man mit dem bike am rücken die letzten felsen raufklettert und sich plötzlich das gesamte panorama auf der anderen seite vor einem ausbreitet. dann werden selbst erfahrene biker schwach. je schwieriger der aufstieg, umso großartiger ist dieses gefühl!

mit dem berüchtigten eisjöchl haben wir uns heuer bewusst den höchsten (halbwegs) fahrbaren alpenübergang auf die tour gesetzt. von bozen aus ging es am ersten tag über meran und naturns hinein ins schöne schnalstal, dann ins pfossental, hinauf zum eishof, wo wir unsere erste nacht auf 2.076 metern verbrachten. am nächsten morgen schon um 0550 auf (wie jeden tag), ausgiebiges hüttenfrühstück, um für den härtesten tag kräfte zu schöpfen. oben am eisjöchl fährt keiner mehr, da ist schieben schon eine leistung...


die spitzen steinplatten bescherten uns bei der harten abfahrt gleich zwei platten, was unsere kleine pumpe leicht überforderte. die südtiroler speckknödelsuppe und das speckomlette auf der lazins-alm schmeckten dafür umso besser. high speed abfahrt nach moos und sofort wieder rauf richtung schneeberg. wie jeden nachmittag konnte man von irgendwo her das donnergrollen durch die täler hören und nur hoffen, dass es nicht zu schlimm wird. regenjacke und rucksack-überzug haben wir aber jeden tag gebraucht.

der letzte abschnitt auf die schneebergscharte mit ihren 2.700 m (wolfgang zeigt sie euch) wäre schon ohne rad verdammt hart. wir mussten zusätzlich noch die bikes über felsstufen raufheben, was ein schönes oberkörper-krafttraining ergibt. bis runter zum poschhaus auf 2.113 metern war mit fahren auch nicht viel und so schafften wir es gerade noch bis zur hütte, ehe der abendregen einsetzte. die bikes verbrachten die nacht im kuhstall und wir ohne dusche auch nicht mit viel mehr komfort... =O) wenigstens konnte das gewand über dem extra für uns eingeheizten kachelofen trocknen.

am nächsten morgen high speed abfahrt ins tal nach sterzing und bei einer bäckerei auf der fußgängerzone einen berg croissants vernichtet. bei 6 bis 7 stunden netto-fahrzeit jeden tag schmeckt alles dreimal so gut und die kulinarischen genüsse auf so einer transalp alleine sind die tour schon wert! das extrembeispiel hierfür sollte auf den fuß folgen, als aus den 1.000 hm hinter brixen gleich 1.200 wurden und wir mit wasser, energien, verpflegung und kräften komplett am ende waren und echt am zahnfleisch dahinkrochen, während die serpentinen kein ende nehmen wollten. auf der harten abfahrt zitterten mir komplett unterzuckert die knie. doch das glücksgefühl, als wir zum ersten mal die zackige felsenkulisse der dolomiten über der malerischen almlandschaft rund um vilnöss erblickten, ist einfach unbeschreiblich.

das nächste gasthaus wurde förmlich von uns überfallen und noch bevor der salat den tisch erreichte, hatten wir das gesamte brotkörberl mit der halben öl-flasche und dem salzstreuer vernichtet. was dann folgte war eine völlerei, wie sie im buche steht. zum krönenden abschluss kreierten wir uns noch aus allen zur verfügung stehenden nachspeisen das super-transalp-dessert, das alleine schon otto wanz zum aufgeben gezwungen hätte. kein wunder, dass uns am letzten anstieg des tages allen schlecht war. zum glück zwang uns der regen bald zum einchecken auf der geisler-alm, die so kitschig wunderschön ist, dass man sich in einem heimatfilm wähnt.

nach 2 tagen staub und schweiß war die heiße dusche ein genuss mit allen sinnen, so was muss man erlebt haben. ein paar speckknödel später ging es ab in den schlafraum, wo christian mit seinem schnarchen die deutschen kinder noch lange wach halten sollte. um 0550 weckten wir sie dann noch mal, als wir unsere sieben sachen zusammenpackten (mehr hatten wir wahrscheinlich echt nicht mit) und ohne frühstück den berüchtigen adolf-munkel-trail rüber zur brogles-alm in angriff nahmen. auf der panoramastraße glaubt man echt, man träumt noch, oder man ist über nacht gestorben und fährt hier im himmel herum. anders kann es dort nämlich auch nicht ausschauen. schafe weiden friedlich neben ziegen, junge pferde jagen einander über die grünen hügel und die kühe mit ihren glocken runden die alm-idylle ab. christian trieb eine ganze schafherde vor sich her, wolfgang erzählte einem jungen pferd, wieviele höhenmeter wir am anreisetag noch geschafft hatten und ich hielt wie immer alles einhändig fahrend fotografisch fest.

die abfahrt nach st ulrich war ein traum, ebenso die krapfen und toasts in der fußgängerzone. bei 8 C am berg und 36 C im tal sind sämtliche gewandteile stets im einsatz und trocknen während der fahrt wieder außen am rucksack. der aufstieg zur romantischen seiser-alm ließ uns wieder die augen übergehen und wir schworen uns, nächstes jahr den großteil der tour durch die dolomiten zu legen. über den passo duron ging es wieder hinab ins ladinische tal nach moena, wo wir verzweifelt ersatz für unsere abgebremsten bremspackeln suchten. noch einmal ging es hinauf auf den karerpass, wo schon wieder donner zu hören war und wir hofften, dass uns der regen nicht erwischen würde.

der regen war dann echt nicht so schlimm, nur die ping-pong-ball-großen hagelkörner hätten uns fast erschlagen... geduckt unter unseren rucksäcken wurden wir bombardiert, dass es echt zum fürchten war. die schweren körner im km-langen freien fall schlugen auf unseren helmen, rädern und schuhen auf wie artillerie-feuer. wolfgang wähnte nach diesem brutalen angriff schon sein carbon-rad demoliert, in meinem rucksack blinkten alle beleuchtungen und christian hatte gott sei dank das gps in sicherheit gebracht, so konnten wir schnell in obereggen beim förster einchecken, der mir mit dem gewehr in der hand die tür öffnete. hier waren wir sicher!


selbstverständlich wurden von uns jeden abend die räder akribisch gereinigt und die ketten geölt. erst das gerät, dann der mann. wie beim bundesheer. =O) am nächsten morgen erzählte uns die försterin zum frühstück unter hirschgeweihen von den europacup-schi-erfolgen der tochter, während sie sich wunderte, wie wir in paar minuten 4 liter fruchtsaft vernichten konnten. wenn die hirsche nicht schon ausgestopft gewesen wären, hätten wir uns die auch noch in ein semmerl reingeschnitten. auf der morgen-abfahrt kratzte wolfgang mit dem schiebenden rekord-gewicht seines nepal-rucksacks an der 80 kmh marke. respekt!

wenig später sollten sich dann unsere wege trennen. in leifers verabschiedete sich der mann der zahlen noch mit einem kompakten zwischenbericht über die zurückgelegte distanz und dem mittlerweile obligatorischen quervergleich mit transalps vergangener jahre richtung bozen. christian und ich beamten uns im mannschaftszeitfahren durch das flache etschtal hinunter. da gings echt gut dahin. bei 30-40 kmh auf der geraden rollten die abgefahrenen stollenreifen nicht schlecht. die legende berichtet, dass wir sogar den zug überholt haben. fakt ist, dass wir bei unserem tempo an unserem mittags-ziel in rovereto vorbeisausten und wohl an der adria rausgekommen wären, hätte sich das gps nicht gemeldet. beim ironman-lanzarote-wirten schlugen wir uns die bäuche voll, bevor wir die letzte etappe nach torbole angingen.

nach einer serpentine öffnete sich dort der ausblick und dann war er da - der gardasee. majestätisch glitzernd und ruhig eingebettet in 2.000 meter hohe berge. hunderte surfer nutzten den sonnigen tag und das flache wasser. wir flogen die letzten meter hinunter und belohnten uns erst mal mit riesigen gelati! eingecheckt bei casa daniela gings an den strand, wo wir uns komplett erledigt unter die coolen surfer mischten. mit einem bier ging es in das kühle nass des sees. das hatten wir uns verdient! am nächsten morgen fuhren wir schon wieder zurück nach rovereto, mit dem zug nach bozen, fast ohne umweg zum auto und weiter nach salzburg auf ein weißbier mit kollegen florian und co. um 0100 erreichten wir mit letzten kräften simmering und freuen uns schon auf die peitler-wiesen und die fanes-alm im nächsten jahr!!!

euer transalp-team 2008: wolfgang "der mann der zahlen" quirchmayer, christian "gipfelstürmer" neiger und lucky "beaming down the etsch-tal" snick

Challenge Roth 2008


Man kann die vergangene Woche wieder unter eine meiner vielen verrückten Wochen einordnen, in denen alles drunter und drüber gegangen ist, aber letztendlich doch alles noch haarscharf geklappt hat. Von Di bis Fr stand eine Dienstreise nach Singapur am Programm. Alles schön und gut - aber bitte nicht vor dem wichtigsten Wettkampf im Jahr. Laut Triathlonlehrbuch sollte ja eine gezielte Vorbereitung viel Schlaf und Tapering beinhalten! Tapering gehört übrigens zu meiner Lieblingsdisziplin, da die ausgiebige und schnelle Nahrungsaufnahme (spezialisiert auf Hamburger, und da am besten die vom Burger King) sicherlich zum meinen Stärken zählt :-). Von mir aus könnten auf der Langdistanz auch Schnitzels ausgeteilt werden! Das würde den Wettkampf auch kulinarisch aufwerten. Nach ein paar Stunden kann man ja sowieso keine Carbo-Gels mehr sehen und es würde den Magen füllen! Zurück zu meinem Singapur-Termin, von dem es ja sowieso kein Entrinnen gab. Nur 2-3 Stunden Schlaf pro Nacht aufgrund der Zeitverschiebung und eine Ernährung aus McDonald und Starbucks. Die futuristische Stadt Singapur bringt einen wirklich zum Staunen, aber der Rückflug von 14 Stunden ist so ziemlich die schlimmste Folter, die man sich als Triathlet vorstellen kann.

In Roth angekommen, stellte sich langsam das Triathlonfieber ein. Überall Triathleten mit Starterband und Größen wie Macca, Van Vlerken, Biscay und viele mehr. Der Rad-Check-In sollte ja eigentlich ziemlich schnell über die Bühne gehen, doch ein Patschen am Vorderrad kostete mir die Nerven. Kurz vor der Krise war ich dann, als sich auch noch das Vorderrad nicht mehr von der Gabel lösen ließ. Grund: Der Schlitz am Ende der Gabel, in der die Nabe des Vorderrades versenkt wird, war zugebogen, sodass die Nabe nicht mehr aus dem Schlitz herausrutschen konnte. Vielleicht ein bißchen kompliziert (ich weiß ehrlich gesagt selber nich, ob ich die richtigen Begriffe verwendet habe!). Die Reparatur funktionierte nur mehr mit Hilfe eines Hammers! (siehe Bild) :-) Mit dieser Aktion habe ich dann natürlich die volle Aufmerksamkeit der anderen Triathleten auf mich gezogen! Gut, wie oft sieht man schon, dass ein Rad mit dem Hammer repariert wird. :-) Die meisten Leute nicht einmal im Leben! Nach dieser Aktion noch kurz einen Campingpatz aufgesucht und im gemieteten Laster übernachtet.

Nächster Tag: Wettkampf. Wie hätte es anders sein können, Durchfall um 5 Uhr in der Früh und in 2 Stunden sollte schon der Startschuss ertönen. Noch schlimmer, es goß in Strömen und der Regen sollte noch bis in den späten Nachmittag hinein andauern. Hektik pur! Sinnlos durch die Transition geirrt, um ein paar Gegner schon in der Transition zu verwirren. Bis dahin konnte ich mir noch immer nicht verstellen, dass ich an diesem Tag echt eine Langdistanz finishen könnte. Aber diese Zweifel überkommen einen ja jedes Jahr und so ließ ich mich einfach auf das Wagnis der Langdistanz ein. Startschuss! Ohne zuviel Prügel zu beziehen, konnte ich die Schwimmstrecke hinter mich bringen. Leichte Enttäuschung, da ich mir eine deutlichere Verbesserung im Schwimmen gegenüber dem Vorjahr erwartet hatte, aber noch kein Grund aufzugeben. Die Schwimmstrecke war natürlich nicht so spektakulär wie in Kärten, da es in Roth einfach keinen Lendkanal gibt. Aber trotzdem ein geiles Erlebnis! Aus dem Wasser in die überfüllte Transition, wo ich traditionsgemäß viel Zeit liegen ließ. Diesmal verweilte ich dort ganze 9 Minuten. Zumindest dort hätten sie warme Schnitzel anbieten können! Auf jeden Fall, besteht hier noch echt Potential zur Verbesserung! :-)

Die nächsten Stunden am Rad entpuppten sich als reine Quälerei. Einmal bergauf zu lange in der Draftingzone geblieben und der Marshall pfiff mich zurück. Beim zweiten Anlauf klappte die Überholaktion aber! Regen ohne Ende, kühle Temperaturen bei ca. 16°C und das bei vollem Fahrtwind. Aber trotz dem schlechten Wetter immer noch Tour-de-France-Stimmung an den Anstiegen des Kalvarienbergs und des Solarerbergs. Kann man sich wirklich so vorstellen wie die Bergankünfte in Luz Ardiden und Alpe du Huez oder am Col du Tourmalet und am Mont Ventoux. Das absolute Highlight: Von der Hillary Biscay überholt, draftete ich für ein paar Meter hinter ihr! Unter all dem Trubel vergaß ich auch einmal zu schalten und bin dann auf dem großen Kettenblatt den Solarerberg gewuchtet. Ein Fehler, der sich dann ziemlich schnell rächte, denn die letzten paar Kilometer traten dann Schmerzen in beiden unterkühlten Knien auf, sodass ich dann Minute um Minute auf den folgenden Kilometern verlor und selbst beim Bergabfahren kaum über 20 kmh kam. Demotiviert wollte ich aufgrund falscher Zeitangaben schon in der 2ten Transition aufgeben (Hochrechnungen ergaben, dass ich maximal so schnell war wie im Vorjahr - doch in Wirklichkeit hatte ich schon eine 3/4 Stunde gut gemacht), ließ mich dann aber zu meinem Glück doch noch überreden, den Wettkampf fortzusetzen. Aber ab dann sollte es nur mehr bergauf (Achtung: mit diesem Wort sollte man im Triathlon wirklich sehr vorsichtig umgehen!) gehen.

Das Laufen ging ich dann ziemlich behutsam an, denn ich wollte so spät wie möglich aufs Gehen wechseln. Diesen Plan konnte ich den ersten Halbmarathon auch erfolgreich einhalten, doch dann fiel ich trotz immer besser werdenden Hochrechnungen in ein Motiviationtief. Die Streckenführung stellte sich zu diesem Zeitpunkt viel schwieriger dar als sie dann letztendlich war. Ein paar Kilometer später traf ich dann den Christian, realisierte ich sofort, dass die Laufstrecke keine Wendestrecke sein konnte und dass ich die Schwierigkeit der Laufstrecke eindeutig überschätzt hatte. Mit neuer Motivation sofort wieder an Fahrt aufgenommen und den Marathon in Windeseile zu Ende gelaufen. Auf den restlichen Kilometern blieben heftigere Schmerzen aus, sodass ich auf den letzten 200 Metern sogar noch einen Zielsprint einlegen konnte. Endzeit: 13:06. Ungefähr 1 Stunde schneller als ich erwartete. Schade vielleicht, dass ich die restlichen 6 Minuten nicht irgendwo einsparen konnte, denn Potential dazu war noch in viel Punkten vorhanden. Dafür bin ich schon wieder voller Visionen für nächstes Jahr und die Anmeldung steht ja auch schon wieder!

Zürich Triathlon


Vor zwei Wochen hatte ich meinen ersten Triathlon in Spiez, der für mich damals super gelaufen ist. Schon damals stand der Plan fest auch in Zürich am Triathlon zu starten. Heute ist es soweit. Ich bin am Start zur Schwimmstrecke am Zürisee.

Zuerst noch ein paar Hintergründe der Züritriathlon ist Teil des Triathlon VW-circuit - sieben Wettkämpfe in der ganzen Schweiz. Dementsprechend gross ist das Starterfeld. In meiner Alterskategorie 200 Plätze. Insgesamt werden sich 519 Männer auf der olympischen Distanz klassifizieren.

Zurück an den Start zur Schwimmstrecke. Das Wasser ist erfreuliche 19 Grad kalt bzw. warm, somit ist der Neopren erlaubt. Im unterschied zum IM ist die Grenze beim Triathlon bei 22 Grad angesetzt. Im Gegensatz zu Spiez starte ich diesmal recht zügig und versuche gleich den optimalen Weg zur ersten Boje zu finden. Noch bevor ich die erste Boje erreiche, schnappe ich schon manchmal recht unregelmässig nach Luft. Der Start ist geglückt - jede Menge Schwimmer hinter mir. Für mich heisst es nun kurz etwas Tempo rausnehmen und in den gleichmaessigen Schwimmrythmus zu kommen. Diesmal bin ich besser konzentriert - und so kommt die erste, zweite und schliesslich die dritte Boje näher. Raus aus dem Wasser und in die Wechselzone.

Thema Wechselzone - laut Ausschreibung müssen die Räder mindestens zwei Stunden vor Start eingecheckt werden. Daher war ich bereits um 7:30 vor Ort und hab das Rad plaziert. Da waren noch einige Plätze frei. Später haben sich dann auch die noch gefüllt. Offensichtlich nehmen die das mit dem Einchecken doch nicht so genau. Übrigens es regnet schon den ganzen Tag, und ist eigentlich ziehmlich kalt. So war mir dann vor dem Start noch so kalt, dass ich sogar einen Kaffee trinken musste. Andere Heissgetränke gabs leider nicht.

Raus aus der Wechselzone und ab aufs Rad. Wie sich später rausstellt ist Trans1 meine schnellste Disziplin, Rang 71 von 155. Später wird meine finale Platzierung etwas "schlechter" ausschauen. Die Radstecke ist gleich um einiges "angenehmer" als jene in Spiez, dort ging es fast die halbe Strecke langgezogen bergauf. Hier in Zürich sind es drei Runden entlang dem Zürisee, unterbrochen vom kurzen Heartbreak-Hill. Nachdem ich die Strecke bereits einige Wochen vorher abgefahren bin, weiss ich was mich erwartet. Trotzdem ist der erste Anstieg dann doch etwas zäher als gedacht. Dafür geht die zweite und dritte Runde um einiges besser.

Mittlerweile hat der Regen etwas nachgelassen, ich bin nur bergab etwas vorsichtig unterwegs. Regelmässig heisst es für mich Powergel und Flüssigkeit nehmen. Und da ist er schon wieder der Moment der Wahrheit: die Führenden (Profis) ziehen an einem mit einem wahnsinnstempo vorbei. Sehr beachtlich wie die in die Pedale treten. Wenigstens gibt es etwas Abwechslung auf der Strecke und so sind die drei Runden mit einem 32er Schnitt (für mich) schnell abgespult.

Jetzt ist auch mein Fanclub eingetroffen, der mir in der Trans2 dann auch noch ordentlich Gas gibt, doch schneller zu wechseln. Wahrscheinlich bin ich doch etwas zuviel abgelenkt, jedenfalls ist meine Wechselzeit auch nicht mehr so viel besser ;-) Und dann bekomme ich auch noch die gelbe Karte - weil ich schon auf dem Weg zum Fahrradständer den Helm öffne.

Nun gehts nur mehr ums Laufen. Zwei Runden, wieder den See entlang Richtung Zentrum, diesmal ohne Steigungen. Die Strecke wird als schnell bezeichnet. Ich komme glücklicherweise rasch in einen gleichmässigen Lauf hinein. Nur darf ich das nächste Mal am Rad nicht zuviel Trinken, zuviel Wasser im Bauch ist etwas hinderlich auf den ersten Metern. Es geht aber bald besser. Und so ist dann auch die erste Runde schnell überstanden. Die zweite Runde geht gefühlsmässig noch etwas schneller. Insgesamt mache ich beim Laufen noch ein paar Plätze gut. So bin ich dann nach 2:42 glücklich im Ziel.

Die Kälteschlacht von Roth


Am dunklen Himmel über dem Main-Donau-Kanal braut sich ein fürchterliches Unwetter zusammen. Der kühle Gegenwind peitscht mir den kalten Regen ins Gesicht. Jetzt nur nicht stehenbleiben, denke ich, sonst ist mir die Lungenentzündung gewiss. Etwa zur selben Zeit sollten weiter südlich an der Zugspitze zwei Athleten gar ihr Leben lassen - im Wettkampf gestorben, an Erschöpfung und Unterkühlung. Vorerst fragte ich mich aber, wie ich bloß in diese Situation kommen konnte.

Rückblende: Nach dem legendären Ironman Kärnten 2007 suchten die Drakes neue Herausforderungen und Ziele. Seit langem schon fiel immer wieder die Rede auf Roth, diese Geburtsstätte des IRONMAN-Mythos in Europa, die größte Langdistanz der Welt, die beste Stimmung bei einem Triathlon und nicht zuletzt: Die schnellste Strecke weltweit mit regelmäßigen Siegerzeiten unter 8 Stunden. Grund genug für Andi B, Chris P, Wolf G und den Snick Man, sich dort sicherheitshalber mal anzumelden.

Die langen Grundlageneinheiten im Winter ersetzte ich heuer durch eine Eishockey-Saison am USI, das Schwimmtraining durch Klettern in der Halle und die faden Rennradeinheiten durch Action am Mountainbike. Letzteres führte leider zu meinem Daumenbruch, der blöderweise so spät passierte, dass ich mich von Roth nicht mehr abmelden konnte. Also blieb mir nur eines: Training mit Gips. Geht alles. =O)

So ging es am Donnerstag mit gemietetem SIXT LKW hinauf ins Frankenland. Auf der Ladefläche mein Cervelo-Baby und das Canyon von Wolf, der zur gleichen Zeit wohl gerade seinen Vortrag über Halbleiter in Singapur hielt. Ich hatte gerade mal 4 Wochen Training und 3 Wochen Tapering hinter mir. Dazu den 5.0 km Swim von Tulln, von dessen Muskelkater ich mich nach 10 Tagen auch langsam erholte... =O)

In Roth campiert fast jeder. Hat auch wirklich Vorteile. Ich hab bestimmt an 10 verschiedenen Standorten geschlafen - von Heuberg über Hilpoltstein und Roth bis Nürnberg. Man ist total flexibel und hat stets seine gesamte Ausrüstung bei all den Terminen dabei: Am Freitag Registrierung und Pasta Party, am Samstag Wolf aus Nürnberg abholen, dann Bike-Checkin und Wettkampfbesprechung. Im Gegensatz zu Kärnten war in Roth schwimmen mit cep-Stutzen heuer leider untersagt.

Bei Regen checkten wir unsere Räder ein. Gute Sache, dass wir mit unserem LKW bis wenige Meter zur Wechselzone ranfahren konnten, um unter der Brücke in Ruhe die Räder fertig zu bekleben. Wolf übte noch schnell das Schlauchwechseln, wofür er dank verbogener Gabelausfallenden einen Hammer braucht. Die Leute haben nicht schlecht geschaut. =O) Mein Cervelo lasse ich bekanntlich ungern aus den Augen, vorallem nicht im Freien und bei strömendem Regen. Nur ein Mal pro Jahr mache ich da eine Ausnahme...

Am Sonntag Morgen hätten wir keinen Wecker gebraucht, da uns der heftige Regen auf dem LKW-Dach schon vor 0400 weckte. Noch ein Honig-Toast, ein paar Riegel und raus in den Gatsch. Die Stimmung in der Wechselzone vor dem Start ist schon legendär, wenn sie den Independence-Day-Soundtrack spielen, die Kirchturmglocken läuten und die Profis sich ins Wasser begeben, als würden sie in den Krieg ziehen. Gänsehaut-Feeling garantiert. Fast verpasste ich meinen eigenen Start um 0705, Andi und Christian hatten noch Zeit bis 0725, Wolf gar bis 0735.

Das Schwimmen im Kanal war aber echt angenehm. Wenig Gerangel, kein Verschimmen, keine Strömung, wenig Bojen. Ich fühlte mich sehr stark im Wasser und die Uhr zeigte noch 1h08, als ich die Brille hochklappte. In der T1 zog ich mich praktisch während des laufens um, das spart eine Menge Zeit.

Am Rad bin ich echt halb erfroren. Das patschnasse Irondrake-Top klebte kalt auf meiner Brust - bei Regen, 10 C und Fahrtwind. Ui fein. Vor lauter Zittern fuhr ich auf den Abfahrten oft Schlangenlinien. Die Zähne klapperten und die Lippen waren wohl schon ganz blau. Das sollte sich auf den 180 km auch nicht mehr ändern. Ich war echt froh, als ich nach Roth einrollte und das Rad abgeben durfte. Mit 5h18 habe ich zwar keinen Rekord aufgestellt, mit meinem Durchschnittspuls von 136 aber schon. So locker war ich sonst nur 2002 gefahren. Damals hatte ich jedoch noch 7h45 gebraucht... =O)

In der T2 hatte ich mir die Salztabletten fürs Laufen auf das Visor geklebt hatte, um sie nicht im Sackerl suchen zu müssen. Auf den ersten km geht es in Roth ziemlich stark bergab, sodass ich sofort Krämpfe in beiden Oberschenkeln hatte. Trotz der lockeren Radfahrt konnte ich einfach kein Tempo beim Laufen aufnehmen. Der Puls ging nie über 143, es ging irgendwie einfach nix weiter.

Mittlerweile sehe ich den Grund für mein Dahinschleppen in der zu kurzen Vorbereitung. Bei der oberen Wende kam mir schon Andi leichten Schrittes entgegen und es dauerte nicht mehr lang, bis er mich endgültig eingeholt hatte. Vorallem die untere Wende mit der endlos langen Steigung zum Teufelsknopf hinauf war der Horror für mich. Mit Laufen war da nichts mehr. Ich plagte mich schon mit dem Gehen... Bergab zurück lief ich dann wieder, aber lustig war das nicht. Hab schon lang nicht mehr so gebissen.

Auf der letzten Gerade die Lände rauf erwischte mich dann noch mal der kalte Regen. Der Bauch rumorte unter dem naß-kalten Leiberl, die Knie streikten und die Fußsohlen brannten. Das war meine letzte Langdistanz, schwor ich mir an dieser Stelle. Sicher. Nie wieder. Irgendwie schaffte ich es ins Ziel und war erstaunt, als die Uhr erst 10h54 zeigte. Wenigstens das. Ich wollte natürlich sofort eine Wärmedecke, musste mir aber vom Sanitäter anhören, dass die Decken schon ziemlich am Ende seien, worauf ich erwiderte, das träfe sich gut, da ich auch schon ziemlich am Ende sei... Er rückte aber keine raus und schickte mich stattdessen unter die Dusche.

Bald fand ich Andi im Finisher-Zelt, der mir stolz seine 10h10-Urkunde präsentierte. Hut ab Andi, das ist eine Weltklasse-Zeit und das hast du dir bei deinem Training echt verdient! Auch Chris P stellte mit 11h49 an diesem Tag einen persönlichen Rekord auf und Wolf verbesserte seine 2007er Zeit gar um über 2 Stunden auf 13h06. Gratulation! Am Abend ging es mit dem Shuttlebus zurück nach Hilpoltstein für eine erholsame Nacht in unserem IVECO Truck.

Diesmal findet ihr einfach alle Photos unter
http://picasaweb.google.com/csmarits22/QuelleChallengeROTH2008

Euer
Snick

IRONMAN Austria 2008

Es war soweit! Am 13.07.2008 bestritt ich, nach langer aber nicht intensiver Vorbereitung, meine erste Langdistanz beim Ironman Austria in Klagenfurt.
In die Vorbereitung ging ich relativ motiviert. Mit einem Trainingsplan aus dem Internet wollte ich mein Glück versuchen. Der Trainingsplan war rasch herunter geladen und alle Fakten und Daten eingetragen. Die Umsetzung erwies sich schon etwas schwieriger. Unterbrochen von einigen Motivationstiefs und Businesstripps erwies sich der Plan eher als Empfehlung wie man es möglicherweise doch irgendwie bei einer Langdistanz ins Ziel schaffen könnte. Außer ein paar Schwimmeinheiten, mehreren Lauf- und doch drei langen Radeinheiten war ich bereit für den Big Day!
Ich machte mich schon am Donnerstag auf den Weg nach Klagenfurt und stimmte mich in der Ironcity auf das Rennen ein. Die Stimmung war großartig und wurde nur von ein paar kleinen Läufen und eine Radrunde um den Wörthersee unterbrochen.
Bei der Pastaparty lernte ich noch einen PRO kennen. Benjamin Rossmann (http://www.benjamin-rossmann.de/) aus Deutschland, ein sehr netter Bursche, der in Kärnten seinen Hawaii Slot holen wollte (und es auch geschafft hat) - Gratulation!

Am Samstag checkte ich dann mein Rad und die Wechselsackerln ein und verbrachte den Abend bei Spaghetti mit meinem Support Renate und Christian (IronChris)!

Die Nacht war kurz, ich hätte eigentlich ganz gut geschlafen, wenn ich nicht stündlich von netten SMS geweckt worden wäre. Um 3 Uhr morgens kam dann das letzte SMS - endlich. Um 4 Uhr stand ich dann auf und frühstückte wie es sich für einen angehenden Ironman gehört leckeres Weißbrot (ohne Rinde) mit Honig! Ich hatte erstaunlicherweise denn vollen Kohldampf und war nur bedingt aufgeregt.
Um 5:15 stand ich bereits bei meinem Rad, kontrollierte noch einmal alles genau. Bis um halb sieben überkamen mich dann noch ein paar emotionelle Anfälle, die ich aber einigermaßen unter Kontrolle hatte. Mit leichten Zweifeln ob das alles hier überhaupt Sinn macht und ich nicht doch besser auf meiner Couch vor dem Fernseher aufgehoben wäre, zwängte ich mich in meinen Neoprenanzug und ging zum Start. Um auf den Fotos auch wirklich gut auszusehen stellte ich mich natürlich in die erste Reihe, und tat so als hätte ich alles unter Kontrolle. Ein paar verkrampfte Lächeln schenkte ich noch den Fotografen die auf den Stegen auf und ab rannten! Nach dem der Pfarre sein Gebet (ich glaube in 25 verschiedenen Sprachen) beendet hatte legte sich ein fast beruhigende Stille über den Wörthersee... Die erste orangene Wendeboje immer im Blickfeld war es nun soweit. Die Startkanone wurde abgefeuert und 2.500 Wahnsinnige rannten in den See… Ich sah mir das ganze einmal an, wartete auf eine passende Lücke und kraulte (fürs Publikum und weil ich mich nicht gleich als Brustschwimmer outen wollte) den Steg entlang. Nachdem der Steg endlich zu Ende war wechselte ich zu meiner Disziplin, dem Brustschwimmen. Top motiviert konnte ich sogar ein paar Krauler überholen. Gedränge gab es bei mir hinten keines mehr. Zum Glück! Lediglich ein orientierungslos kraulender Mensch schwamm mir ständig von links und rechts in meine Bahn. Der Arme ist sicher bis ans Ende des Schwimmens mit seinem Zick-Zack Stil 4,5km geschwommen. Beim Schwimmen ging es mir recht gut, und die letzten 900m zog es mich richtig durch den Lendkanal. Eigentlich wollte ich im Kanal wieder kraule, aber ich musste mich kurzfristig zwischen Ertrinken und Brustschwimmen entscheiden. Letzteres hat gewonnen und so konnte ich doch mit 1:31:17 das Schwimmen beenden!
Schnell zu meinem Sackerl gerannt, umgezogen… begab ich mich schließlich auf die 180km lange Reise! Die erste Runde ging ganz gut! Ich hatte alles im Griff. Wie geplant war ich die ersten 90km nur mit Rad fahren und essen beschäftigt. Alle 2h eine Salztablette und alle halbe Stunde einen viertel Powerbar Riegel und natürlich trinken, trinken, trinken was rein ging. So verging auch die Zeit. Die zweite Runde erwies sich dann als echte Herausforderung nachdem mich das herannahende Gewitter eingeholt hat. Es regnete in Strömen und mir war wirklich saukalt am Rad. Trotzend allen Witterungen gab ich Gas und konnte sogar ein paar Radler überholen. Möglicherweise war ich zu naiv oder besser gesagt hirnlos da ich selbst bei diesem Wetter (ohne wirklicher Sicht) bei den Abfahrten an geschätzten 60-70km/h gekratzt habe. (Es wird Zeit einen Tacho zu kaufen) Wie ich gehört hatte sind auch einige gestürzt, was mich nicht sonderlich wunderte, mir aber erspart blieb. Danke! Bergauf verlor ich dann wieder alle Zeit die ich bergab gut gemacht hatte. Der Rupertiberg ist zwar steil, aber geil! Der Discobus in der Mitte bringt die nötige Motivation für den restlichen Aufstieg. Und wenn man Rad schiebende und kotzende Triathleten am Rand der Strecke sieht, ist man komischerweise zusätzlich motiviert und freut sich das man selbst nicht zu „Denen“ gehört. 7h 25min 17Sekunden, dann konnte ich endlich mein Rad wieder abgeben. Ein freundlicher Mensch hat es mir zum Glück abgenommen und ich befand mich schon wieder in der Wechselzone! Schnell die Laufschuhe angezogen, alle Gels und Powerriegel verpackt, begab ich mich auf die letzte Reise.
Zum Glück kam die Sonne wieder heraus und ich wurde dann doch wieder einmal trocken. Meine Beine bewegten sich wie ein Motor. Leider nicht wie ein gut geschmierter, aber zum Glück blieb der Motor nie stehen. Ich rannte, oder besser gesagt versuchte es. Mit zeitweise gestoppten 10Min pro Kilometer stellt sich natürlich die frage ob man noch von laufen sprechen kann. Mein „Doping“ beim Laufen war Cola und Salztabletten. Ich lief die zwei Runden, im Europapark immer wieder aufs Neue motiviert von meinem Support, in 5:39:10. Die letzten Kilometer von Klagenfurt in Richtung Ziel waren eine wahre Freude. Die Vorstellung es wirklich geschafft zu haben motivierte mich noch einmal zu Höchstleistungen und ich konnte dann doch 6min pro km laufen, was zu diesem Zeitpunkt für mich wirklich schon unter unmenschliche Qualen fiel. Die letzten 300m und vor allem im Zielkanal waren eine emotionale Hochschaubahn! Ich war wirklich da wovon ich seit einem Jahr geträumt hatte. Alle geprobten und vor dem Spiegel getesteten Posen waren vergessen und ich genoss einfach die letzten Meter. Ich habe keine Ahnung mehr was ich gemacht habe, ich habe nur noch tausende jubelnde Menschen in Erinnerung die einzig und alleine nur mich ins Ziel begleteten. Ich war überglücklich nicht nur weil ich es tatsächlich geschafft hatte, nicht nur weil ich sogar unter meiner vorausgesagten Zeit von 15h blieb, sonder auch weil Renate und Christian im Ziel auf mich gewartet haben. Danke, das war echt lässig!!! Leider bekam ich keine Medaille mehr weil die angeblich ausgegangen sind (also mußte ich mit für das Siegerfoto eine von einem freundlichen Triathleten ausborgen). Das war eigentlich die bitterste Pille and diesem Tag.
Aber meinen persönlichen Sieg konnte mir keiner mehr nehmen und mit einer Gesamtzeit von 14:47:09 wußte ich nun endlich was es heißt ein IRONMAN zu sein.





Fotos: http://picasaweb.google.com/irondrakes

IRONMAN Germany, Frankfurt/M



Keine Angst, der Marshal am Motorrad hat das alles unter Kontrolle... =O)

Aeroposition Checkup

andi "km" bolzer wollte schon seit längerem seine position am rad perfektionieren und ich suche ohnehin seit jahren die optimale aerodynamik am bike. gerade in roth, wo einen bei langen abfahrten oft heftiger gegenwind plagt, ist eine gute sitzposition entscheidend.

hier nun die resultate unserer gestrigen tüftelei. andi hat seinen sattel noch etwas runtergestellt, um einen stumpferen kniewinkel zu erhalten. der sattel wurde auch etwas vorgeschoben, um den hüftwinkel zu öffnen und vorne noch tiefer gehen zu können. der originale 120er vorbau wurde schon vor längerem gegen einen kompakten 90er vorbau ausgetauscht, um den abstand sattel - lenker zu verringern und eine entspannte oberarmstellung zu ermöglichen. die sattelstütze zeigt selbstverständlich nach vorne. jetzt fährt andi auf seinem 52er cervelo P2 etwa eine 12cm-überhöhung, das ist schon ziemlich heftig für 5 stunden... seine radsplits zeugen aber von einer perfekten symbiose fahrer - bike, nach 1h02 in neufeld darf man auf roth gespannt sein! andi setzt auf die kombination conti competition schlauchreifen auf seinen xentis mark1 traumfelgen.

ich habe endlich einen sattel gefunden, auf dem ich stundenlang sitzen kann - den sqlab 611. vielleicht nicht das schlankeste modell, aber seeehr komfortabel. erstmals habe ich den spiuk aerohelm getestet, wie schnell der ist, wird sich aber erst in roth zeigen. auch ich habe den langen original-vorbau gegen einen 90mm smica vorbau getauscht und so nebenbei noch mal 100 gramm gespart. selbstverständlich drehe auch ich die sattelstütze an meinem 52er cervelo P3SL nach vorne, die UCI hat im ironman business gott sei dank nicht viel zu melden... sattelspitze etwa 2 cm vor dem tretlager. so berühren meine knie fast den trizeps, die position ist sehr angenehm. vorne kann ich noch etwa 4 cm tiefer gehen, den flaschenhalter werde ich vor roth noch entfernen. dennoch habe ich eine flasche an board, liegt zwischen meinen unterarmen, am photo sieht man nur ein eckerl davon... meine syntace-lenker-kombination wurde 6 mal abgesägt und 2 mal wieder verlängert, bis sie perfekt war. ich fahre conti 4000 schlauchreifen auf HED3C vollcarbon-felgen. habe seit gestern endlich carbon-bremspackeln, die beißen höllisch zu. aber: wer bremst, verliert bekanntlich ohnehin. =O)

keep on tuning!

snick

AQUAMAN Schwimm-Marathon Tulln

Ich weiß nicht mehr genau, wieviel Bier ich beim Irondrakes Extreme Grilling intus hatte, als mich Peter zu diesem Event überredete. Eine Überdistanz in meiner Parade-Disziplin. Juhu. =O) Vielleicht war es auch die Zustimmung mindestens fünf weiterer Drakes, die mich dazu veranlasste, nicht zurückzustecken und bei den 5.0km von Tulln dabei zu sein. Nachdem ich die letzten zwei Monate mit Gips gar nicht ins Wasser durfte, überlegte ich, doch nur die kurze Distanz zu schwimmen. Und da gab es ja auch noch die 250m Sonderwertung mit Luftmatratzen und Schwimmflügerl. hmmm... =O)

Diese Gedanken gingen mir durch den Kopf, als ich mich eine Viertelstunde vor Start plötzlich als einziger Drake im schönen Aubad Tulln wiederfand. Die meisten unserer Jungs hatte wohl wieder die Vernunft gepackt, der Initiator Peter hatte sich überhaupt gleich nach China abgesetzt. Gott sei Dank trudelte wenige Minuten vor dem Start noch Wolfgang ein. Aufgelöst nach einem harten Arbeitstag und bereit, die aufgestaute Energie auf 5.000 stilvollen Metern explodieren zu lassen.

Die vom Veranstalter ausgegebenen und verpflichtend zu tragenden Schwimmkappen waren dann doch nicht vorhanden, sodass ich mich bloßen Hauptes in die trüben Fluten stürzen musste, was sich jedoch als Vorteil herausstellen sollte. Durch die sommerlichen Temperaturen der letzten Tage wäre der See nämlich schon ohne Neo ziemlich warm gewesen. Mit der Gummihaut entwickelte sich der Abend zur dehydrierten Durststrecke mitten im Wasser. =O)

"Besser die letzten beim Start als die letzten im Ziel" war Wolfgangs und mein Motto. Bald fanden wir uns in einer brodelnden Suppe der wegsprintenden Athleten wieder. "Die schwimmen sicher alle nur die kurze Distanz" beruhigte ich mich zu diesem Zeitpunkt. Nachdem ich erst seit wenigen Tagen den Draht aus meinem Daumen hatte, war mein Ziel nur: durchschwimmen und schauen, wie es mir geht! Bloß keinen Schlag auf den geschwächten Finger abbekommen. Es sind nur mehr 10 Tage bis zum Höhepunkt meines Ruhejahrs in Roth... =O)

Die erste Runde also locker, tatsächlich bogen danach die meisten Athleten schon Richtung Ziel ab. Die einsame, zweite Runde auch noch ohne Beintempi, die dritte Runde langsam steigern. Gerade als ich mich super fühlte und dachte, dass ich mit diesem Tempo eigentlich nur in Führung liegen könne, überrundete mich Alex Krenn mit seinen Verfolgern so schnell, dass ich den Eindruck hatte, ich stehe im Wasser. Kurz war mir auch so schlecht, dass ich dachte, ich sehe mein Mittagessen bald wieder. Ich glaube aber, sogar das wäre schneller geschwommen als ich... =O)

Auf der vierten Runde merkte ich die ersten Anzeichen von Dehydrierung und Krämpfen, nur zu gern hätte ich einen Schluck von der Brühe rund um mich genommen, entschied mich dann aber gegen tagelangen Durchfall und biss durch. Schließlich überrundete mich noch Wolfgang, ich hab mich echt gefreut, dass es ihm so gut ging. Auf der fünften Runde gab ich alles, obwohl mein Stil mit steigendem Einsatz immer schlechter wird und ich wohl schneller bin, wenn ich langsamer schwimme. Wenn das irgendeinen Sinn macht... =O)

Im Ziel noch die steile Böschung rauf. Während ich torkelnd und schwindlig zu meinem Rad in der Wechselzone lief, öffnete ich meinen Neo und es dämmerte mir, dass ich ohne Rad hier war und dass keine Wechselzone kommen würde. =O) Sehr praktisch, ich konnte also aufhören, zu laufen und mich stattdessen von Wolfgang beglückwünschen lassen. Der hatte schon 20 Minuten lang im Ziel gegessen und getrunken, bevor ich komplett ausgetrocknet den Verpflegstisch plündern konnte.

Bei der Siegerehrung wurden wir alle persönlich aufgerufen und nach der Medaille gab es auch noch eine Urkunde für alle Teilnehmer. Wolfgang wäre mit seiner Zeit von 1h15 in der nächsthöheren Altersklasse Vierter geworden, das lässt für nächstes Jahr hoffen! Ich konnte ebenfalls einen persönlichen Erfolg verbuchen, indem ich nicht ertrunken bin. =O) Erstmals in meinem Leben bin ich 5.0km und 1h35 durchgeschwommen, jetzt klingen die 3.8 nicht mehr ganz so lang...

Euer Irondrake Wolfgang und Eure Gummiente Snick

Seedurchquerung Zürich


Einem Motto unseres Trainers Pete zufolge, sollte ein Triathlet die Sommermonate nutzen, um in seiner wenigen Freizeit neben Training, Wettkämpfen, Essen, Trinken und Schlafen auch Seen zu durchqueren.

Dieses Motto nahm ich mir zu Herzen und entschied mich kurzfristig während meines jobmässigen Aufenthalts in Zürich an der Zürcher Seedurchquerung teilzunehmen. Die Strecke führte vom Strandbad Mythenquai quer über den See zum Strandbad Tiefenbrunnen. Die Streckenlänge betrug 1450 Meter.

Nachdem ich beim Strandbad Mythenquai angekommen war, traute ich meinen Augen nicht. Da standen sauviele Menschen in einer sehr, sehr langen Schlange. Alle meldeten sich zur Seedurchquerung an. Ingesamt schwammen an diesem Tag über 4400 (!) Schwimmer über den See. Sowas habe ich noch nicht gesehen! Ich startete in der letzten Startwelle um 18:45. Die Bedingungen waren optimal: Sonnenschein, blauer Himmel und über 30 Grad Lufttemperatur.

Schon kurz nach dem Start stellte ich den erwarteten Unterschied zu einem Tria fest. Es waren hunderte von Menschen im Wasser und ich überholte schon bald hunderte von ihnen aus der vorigen Startwelle. Ein gutes Gefühl, das mir nicht bei vielen Triathlons zu teil wurde :=)

Nach 28 Minuten war die Durchquerung für mich geschafft. Danach gabs Risotto bei der Verpflegungsstation. Gemütlich nahm ich die Strassenbahn in meine Zürcher Wohnung und streute am Abend noch einen kurzen Lauf ein.

So ein Event bräuchte auch Österreich! Echt genial.

Aloha
IronChris

Training mit dem Garmin



Im Training findet der Garmin seinen Platz am Lenker. Zeit, Distanz, Routing und Kartenmaterial direkt im Blickfeld. Im Wettkampf dann die Trinkflasche - auch hier ist das "Gummiringerl" multifunktional im Einsatz!

„Spiezathlon" - Erfahrungsbericht



Erst vor ein paar Monaten habe ich beschlossen, mit dem Triathlonsport zu beginnen. Hier nun der Erfahrungsbericht meines ersten Triathlons.

Ausgewählt habe ich für meinen ersten Triathlon den „Spiezathlon"
http://www.spiezathlon.ch/. Spiez liegt am wunderschönen Thunersee, an der Grenze zum Berner Oberland. Die Berge der Alpenkette - allen voran Eiger, Mönch und Jungfrau - sind zum Greifen nahe.

Für die olympische Distanz ist der Start am Nachmittag angesetzt, für den Volks- und den Duathlon am Vormittag. Für mich also um 13.50 Uhr - bei schönstem Wetter und hochsommerlichen Temperaturen von knapp 30 Grad. Aber zunächst einmal muss ich mich in der Wechselzone einrichten. Gut, dass ich früh genug da bin - so gibt es noch genügend Platz und wenig Stress. Ich bin auch den Hinweisen von IronChris gefolgt, mache mich rechtzeitig vor Ort parat und kann mich zudem an den anderen Teilnehmern orientieren. Also: locker noch ein paar Meter einlaufen, dann rein in den Neopren und kurz einschwimmen.

Der Start rückt näher, dann ist es so weit. Der Schwimmstart ist glücklicherweise entspannter als ich mir vorgestellt habe. Eine Leine wird quer durch den Yachthafen gespannt, und zum Start einfach in die Höhe gezogen. Countdown, der Startschuss - und los! Rund 120 Schwimmer kraulen zwischen den Segelbooten hindurch hinaus auf den See Richtung Boje.

So da war ich nun unterwegs an meinem ersten Triathlon. Verschiedenen Tipps zufolge sollte ich zu Beginn etwas zügiger schwimmen, um die Position zu finden. Ich hatte jedoch etwas Respekt, nachdem es doch meine ersten 1.5km im Freiwasser sein würden, und so ging ich es relaxed an.Was mich überrascht und wirklich angenehm ist, ist das kristallklare Wasser. So kann ich mich auch unter Wasser an den Nebenschwimmern orientieren. Nach ein paar Minuten ist es dann so weit, die Boje des Dreieckkurses draussen am See ist in Sichtweite - mir wird klar: mit jedem Meter der Boje entgegen komme ich auch dem Ziel näher. Das Schwimmen geht erstaunlich gut - klar, ich habe unzählige Schwimmer vor mir, aber doch auch einige hinter mir. Und das gibt mir gleich zu Beginn ein gutes Gefühl.

Aber was mich nachdenklich stimmt ist meine plötzliche Frage, woran denn ein Triathlet während dem Wettkampf denkt? Soll ich mich auf jeden einzelnen Armzug konzentrieren? Überlegen, wie lange es wohl noch geht? Schon an die Wechselzone denken? Ans Timing? Fragen über Fragen gingen mir durch den Kopf. Aber glücklicherweise werde ich da rausgerissen, als ich mich frage, wie weit es wohl noch zur Boje ist. Denn da ist sie schon - kurz umrundet und schon geht es zurück. Was das heisst? Die Hälfte der Schwimmstrecke ist bereits bewältigt.

So schwimme ich dann dem Ausstieg entgegen. Mittlerweile ist mein Schwimm-Rhythmus ruhig geworden, und ich konzentriere mich auf meinen Rhythmus und einen geraden Kurs. Unterbrochen wird meine Aufmerksamkeit kurz durch einen Schwimmer, der auf dem letzten Stück noch mit einem Affenzahn an mir vorbeizieht. Ich frage mich, ob der wohl eine spezielle Taktik hat. Später erfahre ich, dass er den Start versäumt hat. Er dachte wohl, der Start sei um 14 Uhr (echt gemein den Start auf 13:50 festzulegen) .... aber schnell ist er .... Ich selber nähere mich ebenfalls dem Ausstieg - immer wieder meine kleinen Kursabweichungen korrigierend.

Dann zügig raus aus dem Wasser - im Laufschritt den Anzug hinten öffnen - rein in die Wechselzone. Zu meiner Freude stehen noch einige Räder herum. Also, dann bin ich nicht das Schlusslicht. Auf den Boden setzen, aus dem Anzug raus, Schuhe anziehen, aufstehen, Shirt an, Helm auf, Sonnenbrille an, Flickzeug einpacken, Powergel einpacken, Rad nehmen und im Laufschritt raus auf die Strecke. Ups, fast hätte ich es vergessen, Helm schliessen! Schuhe einklicken, und schon bin ich auf der Strecke.

Was ich bei der Auswahl meines ersten Triathlons leider zuwenig bedacht habe: der Spiezathlon gehört definitiv nicht zu den "flachen" Trias. Gleich nach der Wechselzone geht es steil bergauf durch die Ortschaft. Gut, dass ich die Strecke schon zwei Wochen vorher mal abgefahren bin.

Viele Triathleten sind nicht um mich - ich fahre doch recht alleine die Strecke ab. Vielleicht hätte ich beim Schwimmen doch etwas mehr Gas geben sollen, um den Anschluss zu behalten? Es wird zwar teilweise flacher, aber dafür kommt die nächste Steigung sogleich. So geht es dann Ortschaft um Ortschaft. Nach einiger Zeit bekomme ich Gewissheit, wo ich mich im Rennen befinde: der Führende kommt mir mit einem Wahnsinnstempo entgegen. Und ich erst auf der langen Steigung Richtung Wendepunkt beziehungsweise Streckenhälfte. Was mich doch etwas beruhigt, ist die Aussicht darauf, dass es auf dem Weg in die Wechselzone wieder bergab geht. Positiv überrascht bin ich, als der Wendepunkt plötzlich auftaucht. Überrascht vielleicht deshalb, weil ich keinen Fahrrad Computer dabei habe - hat der Triathlet so was auf seinem Rad? Auf der Fahrt zurück nach Spiez sind mir dann doch noch einige Athlethen entgegen gekommen, jedoch nicht mehr allzu viele. Aber was will ich mit meinen nicht einmal 500 Trainingskilometern in den Beinen - nicht diese Saison - overall! Da darf ich mir nichts vormachen, und muss die Kollegen mit den Radclub Outfits gelassen ziehen lassen.

Nun war es dann so weit, endlich erlauben die langen, flachen bzw. leicht abfallenden Streckenabschnitte in die Aero-Position zu gehen und mal Gas zu geben. So brause ich dahin Richtung Spiez. Und da waren sie schon wieder, diese Momente, in denen ich mir Gedanken mache, die eigentlich nichts mit meinem Rennen zu tun haben: Da ist dieser schöne Blick auf den See, die Segelboote mit ihren weissen Segeln, eigentlich hätte ich auch an einer Regatta teilnehmen können, und dann diese Berge. Wann beginnt eigentlich die Bergsaison? Aber zurück zu meinem Rennen. Jetzt, am Schluss der 40 Kilometer, geht es nur noch runter in die Wechselzone. Rad abstellen, Schuhe wechseln, einige Schlucke trinken und ab auf die Laufstrecke.

Diese hätte ich mir vielleicht doch noch vorher genauer anschauen sollen. Die Organisatoren haben wohl absichtlich in der Ausschreibung kein Höhenprofil abgebildet... Ich wusste lediglich von einer Kollegin, dass es zu Beginn nur rauf geht. So war es dann auch. Vielleicht gar nicht so schlecht - nachdem ich nach dem Radfahren sowieso nicht optimal laufen kann. Zu schaffen macht mir aber dann mein Magen, der sich meldet mit der Bitte, nicht nur süsses, klebriges Zeug zu bekommen. In diesen Augenblicken werden dann die Meter zur nächsten Versorgungsstelle lange.

„Wo's rauf geht, geht's auch wieder runter", diese Weisheit gibt mir Zuversicht für das, was noch kommt. Ich finde mein Tempo und meine Gleichmässigkeit. Sicher laufe ich keine gute Zeit, aber ich muss nur ins Ziel kommen. Aufgeben gibt es nicht (mehr). Zumal ich bewusst keine Uhr mitgenommen habe, kann ich nicht mal sagen, wo ich stehe. Nur eines ist sicher: es sind nicht mehr viele Läufer unterwegs.

Diese Badeplätze entlang der Strecke bringen mich schon wieder auf „falsche" Gedanken... Da liegen sie alle in der Sonne, oder springen gerade ins kühle Nass des Thunersees. Wie herrlich das sein könnte! Dann streift mein Blick das Schild „150m bis zum Wendepunkt". Jetzt ist für mich endgültig klar: ich komme ins Ziel, und ich fühl mich wohl dabei. Nochmals vorbei an den Badeplätzen und vorbei an den letzten Streckenangaben: 3, 2, 1 km. Die letzten Kilometer sind relaxed, wie bei einem zügigen Trainingslauf. Und dann kommt sie, die Kurve in den Zieleinlauf, und mein Blick ist fixiert auf die Zeittafel. Und die zeigt keine 3 vorne - ich bin glücklich, dass ich meinen ersten Triathlon in knapp unter 3 Stunden beenden konnte. Ganz passabel für den Beginn, bei diesem Streckenprofil und diesen Temperaturen, denke ich.

Für mich war es ein toller Triathlon: es war eindrücklich und ich hab mich wohl gefühlt. Das stand für meinen ersten Start an erster Stelle. Noch toller wäre es gewesen, wenn ich mit Kollegen am Ziel hätte feiern können. Ausserdem sollte ich mich bei meinem nächsten Triathlon wohl etwas weniger um das kümmern, war links und rechts passiert. Das Ganze kann ich mir dann alles schon bald in Zürich zu Herzen nehmen -
http://www.zueritriathlon.ch/

Streckenbesichtigung Quelle Challenge ROTH




nachdem ich bekanntlich vorletzte woche für 3 tage oben in hilpoltstein war, will ich euch das wichtigste über die wettkampfstrecke der QUELLE CHALLENGE ROTH erzählen. (ergänzend zu christians bericht von letztem jahr) wenn die schwimm- und laufstrecke sehr schnell sein sollen, kann man das über die radstrecke nicht gerade behaupten.

DIE RADSTRECKE:

- dazu ist die gesamte strecke zu exponiert und in der gegend soll fast immer ein mäßiger bis stürmischer wind aus nord-westlicher richtung blasen. damit hat man praktisch die erste rundenhälfte rückenwind, wo es aber hauptsächlich eh bergab geht. in der hügeligen zweiten hälfte steht man dann teilweise fast...

- es gibt auf der ganzen runde inklusive serpentinen etwa 25 mehr oder weniger enge kurven, also 90 grad nach links oder rechts. diese kurven sollte man richtig anfahren, um nicht zu viel zeit zu verlieren. in manchen wettkampfberichten liest man gar von schlechten beschilderungen und leuten, die falsch abgebogen sind.

- die abfahrt vom kalvarienberg ist total schön, nur halt durch die serpentinen nicht gerade optimal für einen wettkampf. christian ist diese mit 30 kmh gefahren, ich mit 41 - 45 - und am ende mit 47 kmh. das geht. vorsicht aber vor den bockerl, die in den serpentinen liegen. die will man in der schräglage nicht unter die dünnen reifen bekommen.

- es gibt meiner meinung nach 2 ganz gefährliche kurven und es ist mir lieber, ihr sagt nachher, die waren halb so schlimm, als dass ich euch nicht gewarnt hätte: die eine ist vor der ortseinfahrt eysölden. nach einem hügel kommt dort eine VS, auf der folgenden kurzen abfahrt füllt man vielleicht die aero-bottle nach oder hat 3 bananen in der hand, dann kommt eine 90 grad rechts-kurve, wo man durch eine gepflasterte gosse fährt, also eine leichte regenrinne der bundesstrasse mitten in der high-speed-kurve. die zweite gefährliche kurve ist in tiefenbach. auch hier kommt man von einer leichten abfahrt runter und mündet 90 grad in die hauptstrasse. hier geht es mitten in der kurve gar einen leichten randstein runter, ebenfalls gefolgt von einer gepflasterten gosse. vorsicht! gleich danach kommt noch eine ganz, ganz scharfe rechtskurve um ein häusereck. hier fahren sicher leute geradeaus in die scheune rein... =O)

In chronologischer Reihenfolge:

T1 Hilpoltstein - Wallesau, ca 10 km

Aus dem Main-Donau-Kanal kommend nimmt man sein Rad (wo am bild die wohnmobile stehen) und fährt gleich rechts rückwärts über die Brücke von der ich das photo gemacht hab. Kurz danach 90 grad links Richtung Haimpfarrich, bergab, am Rothsee vorbei. Gefährlich nur die S-Kurve bei der Schleuse Eckersmühlen. Bis Eckersmühlen rein dann nur mehr bergab. Vorsicht: In Eckersmühlen zwei mal links fahren Richtung Wallesau, erst beim dritten Mal biegt man hier rechts ab Richtung T2 in Roth! Danach Seitenwind, aber flach. Gut zum einfahren und Puls beruhigen nach dem Schwimmen

Wallesau - Heideck, ca 10 km

Jetzt geht´s los. Ein hügeliges, aber schönes Stück steht an. Ich stelle mir diesen Teil als tendenziell bergauf vor, bestehend aus 5 Steigungen, unterbrochen jeweils durch kurze Abfahrten. Die erste Steigung ist ein Fisch mit 25-22 kmh. danach eine schöne abfahrt. dann ein echter hügel, auf 12 kmh runter. bei der folgenden abfahrt voll den schwung nach heideck reinnehmen, so kann man die welle vor der ortseinfahrt immer noch mit 35-25 kmh schlucken.

Heideck - Greding, ca 20 km

gleich nach der ortsausfahrt heideck wartet der berühmte selingstädter berg (photo). in wahrheit ein hügel, bei mir etwa 13 kmh und nach 4 min alles vorbei. oben VS, nach der ortsausfahrt selingstadt kurzer stich, aber freut euch, der schönste teil der runde steht jetzt an. kette rechts!!!!!!!! =O) aero position, kopf runter und vollgas. hier hat man rückenwind und es geht tendenziell bergab. bis auf eine autobahnüberfahrt und eine welle vor greding echt high speed, 40 bis 50 kmh.

Greding - Obermässing, ca 10 km

gleich in greding scharf links richtung röckershofen und noch mal scharf links zum friedhof. (photo) willkommen am berühmten kalvarienberg! anfangs echte 10%, kurz aus dem sattel, da freut sich der hintern. nach paar metern geht die steigung aber in einen fisch über - mit mächtig gegenwind. also am besten in aero-position kämpfen, obwohl nur 15-17 kmh. dauert etwa 6-7 min, dann hochplateau erreicht. der ayers rock im höhenprofil. =O) auf der hochebene 2 wellen, teils heftiger gegenwind, hier geht´s drum! nach österberg und kleinnottendorf bald in den wald für die abfahrt. etwa 60 kmh - bis zur ersten serpentine nach links. runterbremsen auf 45 kmh, vorsicht bockerl. noch eine rechts- und noch eine links-serpentine, das wars dann. vollgas reinwetzen nach obermässing.

obermässing - lay, ca 10 km

in obermässing erst bei der zweiten kreuzung scharfe rechtskurve mit gemeinen kanaldeckeln. danach völlig exponiert leicht bergauf gegen den wind am offenen feld, mentale stärke macht sich hier bezahlt. (oder windschattenfahren, aber dann sehen wir uns in weinsfeld wieder! =O)) in karm links und später noch mal links richtung lay. lei lei!

lay - steindl, ca 10 km

durch weinsfeld (hier ist eine penalty box, aber die werden wir nicht brauchen... =O)), den teil der runde mag ich am wenigsten. unter der autobahn durch, gegenwind, dann meine least-preferred-steigung, echt grauslich. oben VS und die erwähnte abfahrt nach eysölden mit der gosse in der kurve. ortsdurchfahrt eysölden macht aber mächtig spaß, hier geht´s mit 50 sachen dahin, kleine welle vor steindl und dann vorsicht:

steindl - hilpoltstein, ca 10 km

in steindl führt nämlich die hauptstraße schon nach rechts (am photo kommt man von rechts unten), doch man muss in dieser rechtskurve (linker bildrand) noch schärfer rechts abbiegen (rechter bildrand). dort wartet der steindl-stich auf erstem-gang-niveau, echt eine wiegetritt-steigung. oben dann tiefenbach mit der erwähnten randstein-kurve und der scheunen-haarnadelkurve. dafür kommt jetzt der lustige teil. durch oberrödel und unterrödel geht´s nämlich dahin als ob es kein morgen gäbe. erst kurz vor hilpoltstein kommt ein hügel, 2 min runter auf 12 kmh. hier verdient man sich die high-speed-ortseinfahrt nach H-stein, schwung mitnehmen für den solarer berg!!!

hilpoltstein-schleife, ca 10 km

der berühmte solarer berg. gänsehaut-feeling. hier soll die beste stimmung der welt bei einem triathlon herrschen. an die harten fakten wird da keiner von uns denken: 40 höhenmeter mit etwa 13 kmh und noch mal 20 hm fisch mit 19 kmh. nach 4 min ist der spuk vorüber. dann geht´s dahin mit 40 kmh durch grauwinkel nach pierheim, scharf links und macht euch jetzt auf mächtig gegenwind gefasst, gepaart mit einem fisch ist das ein menü, das schwer im magen liegt... =O) wieder scharf links in mörlach und dann bekommt man die solarer-höhenmeter zurück auf der abfahrt nach H-stein. tempo machen! ortsdurchfahrt am ring und richtung allersberg wieder raus. schon wieder ein fisch mit mächtig gegenwind (photo). am ende kommt man über die kanal-brücke beim schwimmausstieg. runde fertig!

eckersmühlen - roth, ca 10 km

dieses kleine stück fährt man nur ganz am ende, nach den zwei runden. hat 35 höhenmeter, rolling hills. ausrollen, dehnen, auslockern und aus den schuhen raus. auf einen schnellen zweiten wechsel konzentrieren und aufs laufen freuen.

habe die höhenmeter der runde drei mal gemessen: 710, 715, 705 waren die ergebnisse. macht also insgesamt etwa 1.460 hm auf den 180 km. die sind aber nicht das problem - wohl eher der wind... aber: ES MUASS A JEDA DUACH!!! =O)

DIE SCHWIMMSTRECKE:

der kanal ist nicht sehr breit, die stimmung super, ich stelle mich ein auf 3,8 km lendkanal-feeling. vorsicht: entgegen dem offiziellen streckenplan geht der kanal aber um eine links-kurve. innen halten kann hier meter sparen. sonst ist die schwimmstrecke recht flach und strömungslos... =O) hier schwimmt jeder rekord, soll sauschnell sein.

DIE LAUFSTRECKE:

nicht sooo flach, wie behauptet wird, entlang des kanals brennende sonne, erst bei den schleifen geht es in den wald, aber schon mit ein paar leeeichten steigungen. vorallem bei unterer schleife vor dem teufels-knopf. durch den waldboden soll die laufstrecke aber die schnellste der welt sein. alle 2 km eine VS. kühlen, trinken und salztabletten schlucken, was geht, dann ist hier alles drin!

snick