Backwaterman 2012

Hier gehts zum Artikel des Backwaterman 2012

Hocheck Berglauf

Anfang August hatte Jo die Idee aufgebracht, von seiner Firma in Leobersdorf (bei Baden) aus, die ca. 30 Kilometer auf das nahegelegene Hocheck (ein bekannter Ausflugsberg dieser Gegend) zu laufen.
Gesagt, getan.
Am 3. August nach der Arbeit trafen wir uns in Leoberdorf und liefen los. Die ersten 20 Kilometer waren flach, danach kam der 10 Kilometer lange Anstieg. Die Steigung tat nach den ersten 20 Kilometern schon in den Schenkeln weh, aber wir schafften es. Nach der Besteigung der Aussichtswarte fuhren wir zu einem stylischen Heurigen in Bad Vöslau und fröhnten den kulinarischen Freuden.
Hier gehts zum Artikel Hocheck Berglauf

Trainingslager Mallorca - März 2012

Hier gehts zum Video vom Trainingslager in Mallorca im März 2012:

10km Ortslauf Lanzenkirchen, 14.10.2012

Am 14.10.2012 fuhren Andi R. und IronChris in der Früh nach Lanzenkirchen bei Wr. Neustadt. Dort trafen wir Wolfgang G. um gemeinsam am Ortslauf Lanzenkirchen (10km) teilzunehmen. Das Wetter war genial (Sonnenschein, blauer Himmel). Die Strecke flach und großteils auf Asphalt.
Andi R. ist in 50Min:47Sec eine für Ihn gute Zeit gelaufen.
IronChris durfte sich über den dritten Platz in der M30 freuen (Zeit: 40Min:55Sec).

Terminplanung 2012


Dieser Post wird laufend mit den Wettkampf-Teilnahmen 2012 der Teammitglieder aktualisiert. Damit können sich weitere Teilnehmer bzw. Zuseher bei den Veranstaltungen finden.

Status 30.08.2011:

A...Angemeldet, I...Interesse an Teilnahme, Z...Zusehen

SCHWIMMEN

    Tullner Aubad (Juni - Aug): Wolfgang Q. (I)
    Backwaterman (Juli 2012): Andi (I), IronChris (I), Pete (I), Wolfgang Q. (I)

RAD

    Trainingslager (März 2012?, Italien oder Mallorca?): IronChris (I), Schafspelz (I), Schweizer (I), Andi (I)
    CityClassicsVienna (Radrennen SO-Tangente, Frühjahr 2012): Pete (I), Andi (I)
    Laaange Radausfahrt (z.B. Wien-Salzburg): Andi (I), IronChris (I), Pete (I), Wolfgang Q. (I)
    Rad am Ring (August 2012): Andi (I), IronChris (I)

LAUFEN

    Vienna Night Run (8.10.2011): Schafspelz (I)
    Silvesterlauf (31.12.2011): Schafspelz (I)
    LCC-Winterserie: Schafspelz (I), Andi (I)
    VCM-Serie: Schafspelz (I)
    Wien Energie Halbmarathon (18.3.2012): Schafspelz (I), Andi (I)
    Vienna City Halbmarathon (15.4.2012): Wolfgang Q. (I), Birgit (I)
    Leobersdorfer Brückenlauf (Mai 2012): Schafspelz (I)

TRIATHONS

    Obergrafendorf Triathlon (Mai 2012?): Andi (I), IronChris (I), Schafspelz (I), Wolfgang Q. (I), Birgit (I)
    Ironman70.3 St.Pölten (20.5.2012): IronChris (A), Schafspelz (I), Wolfgang Q. (I), Birgit (I)
    Ironman Kärnten (1.7.2012): Schafspelz (I wenn Nachnennung möglich)
    Ironman Frankfurt (8.7.2012): Snick (A)
    Waldviertler Eisenmann (August 2012): Schafspelz (I)
    Ironman70.3 Zell am See (26.8.2012): Schafspelz (A)
    Podersdorf (August 2012, Staffel): Wolfgang Q. (I Swim), Birgit (I Swim od. Rad)


Bitte einfach im Kommentar eine Teilnahme, wenn auch einstweilen nur als Überlegung, bekanntgeben. Der Kommentar wird dann in den Post übernommen und anschließend gelöscht.

5 km Swim - Donauman 17.08.2011


Verfaßt von Wolfgang Q.:


Nach 3 Jahren (das letzte mal habe ich mir mit Jo die 5 km im Tullner Aubad, damals Aquaman, gegeben) war es wieder soweit, ich entschloss mich beim Donauman 2011 an den Start zu gehen. Die Voraussetzungen meine bisherige Zeit zu verbessern, hat vor 2 Wochen noch sehr gut ausgesehen. Leider kam dann wieder eine Hornhautverletzung und eine Verkühlung dazwischen, die mich 2 Wochen nicht trainieren ließen, wodurch meine Schwimmform leider sehr stark litt.



Diesmal hatte das Tullner Aubad 25 Grad. Im Unterschied zum 18,2 Grad kühlen Ottensteiner Stausee habe ich mich erstmals seit langem wieder in meinen Neo hineingezwängt. Nun ab zum Startplatz. Dort wurde ich in einer Konversation mit einem anderen Schwimmer je durch den Startschuss unterbrochen. Ups jetzt geht’s los. Nach nur rd. einer Minute war es traurige Gewissheit, das wird nichts mit einer guten Zeit. Vermutlich durch einen größeren Brustumfang, habe ich im Zuge des Lossprintens beinahe überhaupt keine Luft mehr bekommen, sodass ich sofort mit dem Tempo runtergehen musste. Es kamen wieder die Gedanken des Aufgebens. Diesmal nicht weil es zu kalt war, sondern weil es zu heiß war und ich keine Luft bekommen habe.

Nun ja mit gedrosseltem Tempo schwam ich dennoch weiter, leider konnte ich der besseren Gruppe nicht nachschwimmen und musste sie ziehen lassen. Ich reihte mich in eine 4er oder 5er Gruppe ein. Nach rd. 2 Runden waren die mir aber zu langsam und ich zog alleine meine Kreise. Nach fünf Runden war es dann soweit ich habe mich wieder einmal durchgebissen und voller Ehrgeiz lief ich hinauf zur Zeitmessung. Mit einer Zeit von 1:15:41 war ich um rd. 30 Sekunden langsamer als noch vor 3 Jahren. Mit dieser Zeit habe ich auch knapp das Potest als 4. unter den Masterschwimmer verfehlt, wodurch ich diesmal auch leider ohne Pokal heimkehrte. Obwohl es sehr mühsam war, ich leider meine Bestzeit nicht unterbieten konnte, hat es mir dennoch getaugt.

Alpenbrevet 2011


Haarnadelkurven, herrliche Ausblicke und kühne Abfahrten prägen das Alpenbrevet. Je nach belieben kann die Silber, Gold oder Platinstrecke in Angriff genommen werden. Noch unterwegs kann man sich für die eine oder andere Strecke entscheiden:

Silber: 3 Pässe, 131km und 3875 hm (Grimsel, Furka und Susten)
Gold: 4 Pässe, 172km und 5294 hm (Grimsel, Nufenen, Gotthard und Susten)
Platin: 5 Pässe, 276km und 7031 hm (Grimsel, Nufenen, Lukmanier, Oberalp und Susten)



Das Alpenbrevet ist ein Begriff in der Schweiz. Ich denke man kann sich dem Alpenbrevet auf zwei Arten nähern: einerseits als Wettkampf oder als einen sportlichen Event. Nachdem sich für das Wochenende schönes Wetter ankündigte und ich sowieso etwas Biken gehen wollte, entschloss ich mich auf zweitere Art der Herausforderung zu stellen. Auch weil ich nicht wirklich wesentliches Bergtraining gemacht habe, abgesehen von den paar “Hügel” in Italien. Somit wurde eine kleine Überschlagsrechnung gemacht: rund 3500m hatte ich letztes Jahr schon mal gemacht, somit sollte die Silber Tour kein Problem sein. Auf der anderen Seite ist die Platin Tour (im Moment) unerreichbar. Daher war klar, dass das “Gold” am Programm stand. Somit stand das Motto fest “einen schönen Tag in den Bergen verbringen – und neue Pässe kennenlernen”. Grimsel und Susten kannte ich, Nufenen und Gotthard waren neu.

Start ist um 6:45 in der Morgendämmerung – Zielschluss 21:15 – also mehr als genug Zeit. Aufstehen 4:00 – Abfahrt 5:00 – Startnummer holen 6:00 – Feststellen, dass die Schraube für die Getränkehalter locker ist und kein “richtige” Werkzeug dabei 6:44. Egal es wird sowieso ein langer Tag. Über die Startlinie gefahren, das Fehl ziehen lassen und einmal in Ruhe zum Bike Doktor. Dort wird dann noch die letzte Schraube fest angezogen, und es geht ab auf die Strecke.



Das Feld wird von hinten solange aufgerollt, wie ich in meinem Tempo locker noch fahren kann. Von Anfang an war mir klar – “nur nicht die Körner verschiessen”. So geht es dann die Grimsel hoch. Anfangs noch ziehmlich im Schatten, dann die letzten Höhenmeter glücklicherweise in der Sonne. Der Vorteil an der Veranstaltung ist, dass ich mich nicht um Getränke und Verpflegung kümmern muss, auf jedem Pass in fast jedem Tal gibt es einen Versorgungsposten.



Schnell merke ich, dass die Abfahrten ebenso anstrengend sind wie die Anstiege. Ich brauch wohl wirklich bald ein “richtiges” Rennrad – mit dem Triathlon Rad macht die Abfahrt einfach nicht so Spass. Ausserdem ist es auf über 2000m bei den hohen Geschwindigkeiten doch recht frisch. So geht es dann schnell vom Kanton Bern in den Kanton Wallis. Schön durch die Orte zu brausen in denen man im Winter Langlaufen geht. Leider ist die Zeit des Highspeed ziehmlich kurz und schon steht der nächste Pass vor dem Rad.



Nun den Nufenen hinauf und in das Tessin hinunter. In Airolo wäre die Abzweigung auf die PlatinTour, nur hätte ich da etwas schneller dort sein müssen, nun ist die Abzweigung schon geschlossen.



Als nächstes steht der Gotthard am Programm – hinauf geht es die alte Gotthard Strasse, mit viele viele Kurven und einem historischen Kopfsteinpflaster. Oben angekommen war dann klar dass der Tag zwar lange wird, aber nur mehr ein Pass am Programm stand. In rasanter Abfahrt geht es dann hinunter, durch Andermatt hindurch Richtung Wassen. Nun stehen die letzten 1300hm am Programm. Und weil es so ein schöner Tag war gönne ich mir auch noch eine kleine Kaffeepause.

Schliesslich bin ich dann 174km später, und nach einem tollen Tag wieder in Meiringen

Rammstein, ein ehemaliges Kloster und 226 Kilometer


...und natürlich auch die genialen TUC-Kekse!


Am Donnerstag, drei Tage vor dem Ironman Regensburg, packte ich abends meine sieben Sachen und wollte mir schnell eine Playlist für meinen iPod Shuffle zusammenstellen. Da ich weder Muse noch Zeit für eine ausgfeilten Mix hatte, zimmerte ich mir schnell ein Rammstein Best-Of zusammen. Dieses sollte mich das ganze Wochenende über begleiten. Tags darauf ging das Abenteuer los.


„Mercedes Benz, und Autobahn
Alleine in das Ausland fahren
Reise, Reise, Fahrvergnügen
Ich will nur Spaß, mich nicht verlieben.“ (Pussy)


Den Benz tauschte ich gegen einen ICE ein, der Spaß sollte in 48 Stunden dem Ernst weichen und verliebt bin ich bereits seit 12,5 Jahren! Ich war in weniger als vier Stunden in Regensburg und spazierte zum Hotel Karmeliten, das ich letzten Herbst für nur 49 Euro die Nacht buchte. Das günstige Zimmer ging mit einem geplanten Komfortverlust einher. Es diente in dem ehemaligen Kloster einem Mönch als Unterkunft. Originalgetreu fehlten Fernseher, Telefon, Dusche und auch WC. Eine Waschmuschel gab es aber. Zum Glück hatte ich zur Unterhaltung meinen iPod mit. Auf dem Weg zur Wettkampf-Registrierung war ich Feuer und Flamme für diese wundervolle Stadt:

„Rammstein - Ein Mensch brennt
Rammstein - Fleischgeruch liegt in der Luft“ (Rammstein)



Letzteres stellte sich als die „Wurstkuchl“ heraus. In der historischen Bratwurststube ließ ich mich gleich zu Bratwürstel auf Sauerkraut und Weißbier nieder. Noch war es nicht zu Spät für solche Experimente in der Wettkampf-Vorbereitung. Nach der üblichen Prozedur von Registrierung, Rennbesprechung und Pastaparty - alles hervorragend organisiert - ging es zurück ins Hotel.

Tags darauf brachte ich mein Rad und die zwei Wechselsäcke zum 10 km entfernten Guggenberger-See („Guggi“), einem ehemaligen Baggersee. Auch dort alles toll organisiert. Ein Shuttlebus brachte die Athleten wieder zurück in die Stadt. Wie ich Mike versprochen hatte, schaute ich in den Regensburger Dom. Dort zündete ich zwei Kerzen an - für die Toten und die Lebenden. Eine dritte sollte für die Athleten sein. Da ich jedoch zuwenig Geld dabei hatte, zählte ich die Athleten zu den Lebenden. Gilt das?

Am Wettkampftag wartete ich nach vier Uhr Tagwache, Frühstück und Spaziergang zum Zielgelände im Regen auf den Shuttelbus zum Start. Dort angelangt kostete mich ein dringendes Bedürfnis mit dem zugehörigen Warten vor dem Dixi-Klo weitere Minuten. Hastig das Rad aufgepumpt, in den Neo gequetscht und kurz eingeschwommen ging es um sieben Uhr richtig los. Mittendrin statt nur dabei lautete heuer meine Devise.

„Auf den Wellen wird gefochten
Wo Fisch und Fleisch zur See geflochten
...
Ahoi
Reise, Reise
Seemann, reise!
Und die Wellen weinen leise
...
Jeder tuts auf seine Weise“ (Reise, Reise)


So schwamm ich im größten Getümmel, bekam den einen oder anderen Hieb ab, war dafür fast immer im Sog der Meute. Der kleine See mit recht trüben Wasser zwang zu einer Streckenführung mit sechs Richtungswechseln, was die Orientierung nicht gerade erleichterte. Dennoch war ich nach 1h09min aus dem Wasser, eine neue persönliche Bestzeit. Nach einem raschen Wechsel direkt beim Rad ohne Sackerlsuchen, diese Option gab es hier, ging es zur zweiten Disziplin.


Da mein übergeordnetes Ziel nach dem letztjährigen Fiasko das Durchlaufen war, musste ich mich in Anbetracht zu geringer Trainingsumfänge am Rad bewusst zurückhalten. Mein Motto war daher ständig:

„Wer wartet mit Besonnenheit
der wird belohnt zur rechten Zeit“ (Rammlied)



Zwei Runden zu je 84 km mit Vorbeifahrt an Walhalla, zwei Donauquerungen und anschließendem Schlussstück nach Regensburg standen auf dem Programm. Die 700 hm pro Runde waren recht konzentriert zu Beginn und hielten rasante Abfahrten bereit. Bei einer fuhr mein "Roter Blitz" einen neuen Temporekord mit bestimmt 80 Sachen.

„Führe mich, halte mich
Ich fühle dich, ich verlass Dich nicht“ (Führe mich)


Tacho hatte ich keinen dabei. Überhaupt war mein Rad sehr puristisch ausgestattet: Flaschenhalter (kein Aero), Pannenspray für Schlauchreifen und Oberrohrtasche mit TUC-Keksen. Jawohl Kekse! Die waren Teil meiner im ICE zusammengebastelten genialen, aber ungetesteten Verpflegungsstrategie. Bei den acht Rad-Verpflegstationen je einen halben Riegel mit Iso, dazwischen Kekse. Ich brauchte einfach auch Salziges, damit ich den ganzen süßen Kram runterbekam. So kam ich nach 6h04min Fahrt im Dauerregen mit schwachen Wind in die zweite Wechselzone.

Nach einem recht schnellen Wechsel - ein paar Profis waren langsamer! - ging es auf die vier Laufrunden. Die vielen Zuschauer in der wunderschönen Altstadt von Regensburg sorgten für eine tolle Stimmung.

„Ich will eure Blicke spüren
Ich will jeden Herzschlag kontrollieren
...
Ich will eure Stimmen hören
Ich will die Ruhe stören
...
Ich will eure Hände sehen
Ich will in Beifall untergehen“ (Ich will)


Eine große Schleife in einem Park bot dazu eine Abwechslung, wie auch die Bodenbeschaffenheit: Asphalt, Kopfsteinpflaster, Wiese, Schotter, mal rauf, mal runter, es war alles dabei. Pro Runde ging es zweimal über die Donau. Ernährungstechnisch nahm ich pro Runde 3 Gels zu mir.

„Ich habe keine Lust etwas zu kauen
Denn ich hab keine Lust es zu verdauen“ (Keine Lust)


Um mir dann doch nicht komplett den Magen zu verkleben, wechselte ich die Gels mit den angebotenen Salzkeksen ab. Dazu gab es Wasser, das ich immer im Laufen trank. Auf der letzten Runde aß ich nichts mehr und trank nur noch Cola. Zusammen mit der bewährten Taktik der anfänglichen Zurückhaltung konnte ich am zweiten Halbmarathon noch ein wenig zulegen. Dem Magen ging es, Keksen sei dank, sehr gut. Der Puls konnte noch oben gehalten werden, jedoch wurden die Beine mit der Zeit schwer.

„Geadelt ist wer Schmerzen kennt
Vom Feuer das in Lust verbrennt
...
Mein heißer Schrei
Feuer frei!“ (Feuer frei)



Mit einer Marathonzeit von 4h12min kam ich nach insgesamt 11h32min47s kaputt, aber überglücklich ins Ziel. Meinen Wunsch einer Sub12 Zeit konnte ich mir somit erfüllen. Gut, ich hatte schon weit bessere Zeiten, aber diesmal schaffte ich es, den vorhandenen Trainingszustand ohne nachträgliche „hätte ich doch“-Gedanken in eine akzeptable Zeit zu verwandeln. Dabei hatte ich immer Spaß an der Sache, auch Dank der perfekten Organisation und des tollen Publikums.

Da ich voll Endorphinen war, brauchte ich drei Weißbier um wenigstens ein paar Stunden schlafen zu können. So ein Ironman-Tag ist ganz schön irre.

„Der Wahnsinn
Ist nur eine schmale Brücke
Die Ufer sind Vernunft und Trieb“ (Du riechst so gut)


Wenn der Wettkampf die Brücke darstellt, sind dann Vernunft und Trieb der Start bzw. das Ziel? Oder umgekehrt? Wenn man von der Brücke fällt, wo ist man dann? Im Reich des Did-not-finish? So viele Fragen!

Bevor ich mir aber noch mehr Gedanken darüber mache und endgültig verrückt werde, lege ich mir eine neue Playlist an. Vielleicht Coldplay? - Brrrrr, niemals! Dann lieber Klapsmühle.


Kärnten Ironman Austria 2011


Es war einmal ein kleiner Mann,
der fing mal zu trainieren an.
Im April dies Jahr war’s dann so weit,
es kam die erste Trainingseinheit.
Laufen stand auf dem Programm,
was der Andi ja schon kann.
So richtig schnell war er noch nicht,
drum endet hier noch nicht die G´schicht.
Beim Schwimmen, Radfahren und auch Laufen
musste er ganz schön viel schnaufen.
Oft zu faul die Laufschuh anzuziehn,
ziehte sich das Training ganz schön hin.
Doch mit den Drakes gemeinsam Radln,
stärkte stetig seine Wadln.
Und schwimmen gehn statt fern zu sehn
fand er auch schön langsam schön.
Der Tag der Wahrheit war nun da,
und auch der Drakes-Support, hurra!
Die Hymne spielt, der Startschuss fällt,
der Andi in die Fluten schnellt.
Den Christian hat er noch kurz gesehn,
doch ab nun muß jeder seinen eigenen Weg gehn.
Boje eins, und dann auch zwei,
sehnte er das Ende der 3,8km Schwimmen herbei.
Endlich geschafft und aufs Rad gestiegen,
konnte er die ersten 90km fast fliegen.
Ruperti rauf und wieder runter,
Radeln ist „fun“ und hält auch munter.
Die zweiten 90km was soll man sagen,
da musste er sich schon ganz schön plagen.
Ne Wespe kam noch kurz vorm Ende,
die stach ihn in die Lippe und nicht in die Lende.
Mit Schmerzen im Knöchel und die Lippe angeschwollen,
wollte er beim Laufen das Feld aufrollen.
Ein Tip vom Christian war Goldes wert,
Vereisungsspray ist nie verkehrt.
Die Birne leer, der Körper schwer,
lief er die 42km wie ein Bär.
Zum großen Glück musste er nie gehen,
und auch das Ende war schon abzusehn.
Er lief und lief und wurde immer schneller,
und auch das Funkeln in den Augen immer heller.
Das Ziel schon wirklich, wirklich nah,
hörte er die Menge und es war einfach wunderbar.
Die letzen Meter wie ein Düsenflieger,
fühle er sich wie ein Sieger.
Die Massen tobten und jeder war ein Fan,
nun wusste er... "You are an Ironman!"

Kärnten Ironman Austria 2011


VOR DEM WETTKAMPFTAG:

Bei meiner Ironman-Teilnahme ging ja schon im Vorfeld einiges schief:
-) Eine Zerrung, die ich mir schon vor St.Pölten eingehandelt habe und auch bis zum Ironman nicht mehr losgeworden bin.
-) Eine Verkühlung und zwei Auslandsreisen, die mich daran hinderten, mein Trainingsprogramm für den KIMA durchzuziehen.
-) Auch die Halterung des Kettenwerfers am Rad war im Vorfeld des KIMA gebrochen, sodass sich die Gänge nicht mehr problemlos einstellen ließen.
Daher war mein Ziel von Sub12-Zeiten von Anfang an schon in weite Ferne gerückt.

WETTKAMPFTAG:

Ich kam ein bisschen spät in die Transition an, weil mein Shuttle-Bus ein bisschen länger gebrauchte als vorgesehen. Dann hielt auch das Scotch-Klebeband nicht richtig auf meinem Rad. Langsam aber sicher brach Hektik brach aus, als angekündigt wurde, dass die Transition in wenigen Minuten geschlossen werden sollte. Daher stapfte ich schnell von der Transition mit den Ironman-Schlapfen zum Strandbad. Diese Schlapfen mögen zwar mit dem Ironman logo gut aussehen aber bereiteten beim Laufen Schmerzen zwischen den Zehen und eignen sich zum Laufen überhaupt nicht. In Eile die letzten Handgriffe - ich sag nur, Sonnencreme, Chamoixcreme und Vaseline - erledigt und das Streetwear-Sackerl abgegeben. Rein ins Strandbad, einen Schluck Iso, ein widerspensiges PowerBar-Gel, kurz die österreichische Nationalhymne und dann gings auch schon wenige Momente drauf mit dem Schwimmen los!

Im Wasser hatte ich noch nie so viele Schläge abbekommen wie dieses Mal. Das machte aggressiver und damit wahrscheinlich auch ein bisschen schneller! Bei der Kehre mindestens 100m verschwommen, da die Sicht extrem schlecht war. Da halfen nicht einmal ein paar eingelegete Brusttempi, um die nächste Boje zu sichten. Daher blieb mir nichts anderes übrig als mich auf das Orientierungsvermögen der anderen Schwimmer zu verlassen und ihnen einfach zu folgen. Die Marshalls haben uns dann von einem weiteren Umweg abgehalten und uns die richtige Richtung gewiesen. Danach gings ohne gröberen Umwege hin zum Lendkanal, der natürlich wie jedes Jahr der volle Wahnsinn war - auch wenn ich diesmal keine einzige bekannte Person ausmachen konnte! Die Schwimmstrecke konnte ich ich zum ersten Mal ohne längere Brustabschnitte in Kraul absolvieren. Nach dem Schwimmausstieg lief ich mit vollem Tempo den Weg in Transition. Der neue Wege ist echt der Wahnsinn! Da nimmt man die halbe Minute mehr gerne in Kauf.



Gleich bei der ersten Wende nach 100m sah ich, dass ich mit 1h27min schon schneller war als die letzten Male ohne Transition. Damit hatte der KIMA natürlich gleich einmal mit einem Erfolgserlebnis begonnen! Mit voller Motivation die Süduferstrasse entlang. Leider funktionerte mein Tacho nicht, sodass ich mich nicht an der Tachogeschwindigkeit orientieren konnte, sondern nach Gefühl fahren musste. Wahrscheinlich war das ein bisschen zu schnell, denn sonst hätte ich nicht schon in Rosegg und St.Niklas zwei meiner TTC-Kollgen mit 3 bzw. 5 Minuten Vorsprung nach dem Schwimmen übergeholt. Ab diesem Zeitpunkt wusste ich natürlich auch, dass das Tempo sicherlich nicht zu langsam gewählt war. Folglich konnte ich bei den Steigungen an Tempo herausnehmen, um meine Oberschenkelmuskulatur zu schonen. Am Rupteriberg war es dann zum ersten Mal klar, dass ich erste Runde für meine Verhältnisse ziemlich schnell hinter mich bringen wurde. Wie sich bei der Kehre in Klagenfurt herausstellte, 7 Minuten schneller als die 90km-Radrunde in St.Pölten.

Solche Überraschungen nimmt man immer gerne. ;-) Ich wusste natürlich sofort, dass das auch an den guten Felgen vom Snick liegen musste. Daher konnte ich ohne große Bedenken das Tempo auch im ein bisschen Flachen herausausnehmen, um mir noch Kraft für den Marathon aufzuheben. Leider verlor ich dann noch nach jeder Steigung ein paar Sekunden, da ich Probleme hatte, vorne die Gänge zu wechseln. Das war mir zu diesem Zeitpunkt aber ziemlich egal, da ich sowieso gut im Rennen lag.



Nun zum alles entscheidenden Marathon: Die ersten paar Kilometer gingen noch ganz gut, doch machte sich bald wieder meine Zerrung bemerkbar. Die Schmerzen erlangten nach ca. 10km ihren Höhepunkt, wo ich dann eigentlich schon aufgeben wollte. Zusätzlich kamen noch zum ersten Mal in meinem Leben Magenschmerzen hinzu, die ich nur los wurde, in dem ich nur mehr Iso und Cola trank aber Gels und feste Verpflegung total weg ließ. Ich hatte im Hintergedanken, die ersten Gehphasen so lange wie möglich hinauszuschieben, da dann die Marathonzeit nicht zur vollen Katastrophe ausarten sollte. Diesen Plan hatte ich dann diszipliniert durchgezogen. Vor der letzten Schleife nach Klagenfurt und wieder zurück sah es noch verdammt gut aus, denn ich musste nur mehr durchlaufen und eine Zeit deutlich unter 11.30 schien mir gewiss zu sein. Leider hatte ich dann einen Ast, der mich dazu gezwungen hatte, ein paar Kilometer zu gehen. Letztlich ist es dann eine Zeit von 11:35 geworden, auf die ich ebenso sehr stolz bin - obwohl ich natürlich gerne unter 11:30 geblieben
wäre.



An dieser Stelle, möchte ich mich noch bei allen Anfeuerern in Klagenfurt (IronChris beim Strandbad!!!, Andi B. am Faakersee!!!, Snick schon während der ganz Trainingssaison, Natascha, Wolfgang, Astrid und all jene, die ich vielleicht im Dilirium nicht mehr mitbekommen habe) bedanken!

Freut mich natürlich auch mit den anderen coolen Irondrakes gefinisht zu haben, von denen ich mir aber einen mindestens genauso langen Bericht erwarte ...