Hart verdientes Geld...



... wäre es um ein Haar in Podersdorf geworden. Leider ist die Dream-Team-Staffel rund um Andi "km" Bolzer, Snick "the Etschtal-Beamer" und Christian "Nurmi" Neiger mit dem 7. Staffel-Rang finanziell ganz knapp leer ausgegangen.

Die Bedingungen am Samstag im Seewinkel waren für Surfer und Kiter sicher ein Traum. Für Triathleten leider nicht ganz. Aber lest hierzu gleich Andi´s packenden Original-Kommentar:

"Vollen Mutes durch die von Cheftrainer Peter verschriebenen Schlüssel-Trainingseinheiten sprang ich in die Fluten des trüben Neusiedlersees. Nachdem sich alle Teilnehmer hinter der Startlinie eingefunden hatten, erfolgte der leicht verspätete Startschuss. Man sollte denken, dass durch das reduzierte Feld in Podersdorf das Schwimmen gemütlich wäre. Der Wind machte hier leider einen Strich durch die Rechnung. Im seichten Neusiedlersee bildeten sich halbe Meter hohe Wellen, die jeden Schwimmrhythmus zunichte machten. Entweder man griff ins Leere oder voll in einen Wellenberg hinein, beim Luftholen bekam man eine Ladung Wasser ins Gesicht und beim Nachvorneschauen versteckten sich die viel zu niedrigen Bojen hinter den Wellen. Weiters wusste man durch die schlechte Sicht unter Wasser nicht wo die die Mitstreiter sind. Da es allen so ging und viele die Orientierung verloren, kam es sehr oft zu ungewollten und teilweise schmerzhaften Kontakten mit den anderen Athleten. Dies war auch nicht förderlich für ein zügiges Vorankommen. Ausgelaugt, fluchend und mit einer Menge verschluckten Neusiedlerseewassers kam ich mit der schlechten Zeit von 1:16:21 an Land (17. von 31) und reichte den Zeitnehmungs-Chip an Johannes weiter. Es war das schlimmste Schwimmen, das ich je erlebt hatte. Teilnehmer aus anderen Staffel pflichteten mir bei."

Ich wartete also 20 Minuten lang vergebens auf unseren tapferen Schwimmer, doch auch die meisten anderen Staffel-Fahrer standen noch dehnend und ausschüttelnd neben ihren einschüchternd teuren Rennern. Dann ging alles ganz schnell, Andi wickelte mir den Chip ums Bein und ab ging die Post. Leider die ersten Minuten zu Fuß. Der Weg bis zur Linie, wo wir endlich unsere aerodynamischen Kunstwerke besteigen durften, führte uns alleine schon durch halb Podersdorf.

Ungewohnt war das Gefühl, staubtrocken die Raddistanz zu beginnen. Normal rinnt einem an dieser Stelle noch das Wasser aus den Ohren und das Gewand klebt naß-kalt am ganzen Körper. Auf der ersten Runde war eigentlich nur Zurückhaltung angesagt, überhaupt weil ich die 90°-Kurven zum ersten Mal im Rennen fuhr. Auch ungewohnt ist es, das Scheibenrad bei 40 kmh in die Kurve zu legen - gar nicht so einfach. Auf der zweiten Runde sah ich schon Kollegen Hubner beim Reifenwechseln am Straßenrand. Oh weh, wenn mir das passiert, dann lynchen mich meine Jungs, dachte ich. Die geklebten Conti 4.000 würde ich nicht mal mit Machete und Schraubstock runterbekommen, geschweige denn mit einem winzigen Reifenheber. Also volles Risiko und vorwärts!

Auf der dritten Runde wurde es hart, die Beine schwer und der Wind immer stärker. Zudem lichtete sich das Feld, weil all die Halbdistanzler schon ins Ziel abbogen und meistens war ich jetzt ganz allein auf weiter Flur. Vielleicht hätte ich mir auch ein Betreuerfahrzeug organisieren sollen, wie das angeblich einige Profis gemacht haben. Neben Verpflegung und Motivation wurden am Samstag auf diese Weise auch einige Leute mit ausreichend Windschatten versorgt...

Aber es half nichts, die vierte und letzte Runde stand an und das Motto war klar: ALL OUT! Jetzt geht´s drum. Also fuhr ich mich in einen Rausch hinein - immer um die Schwelle pendelnd - fast in Trance die Pedale runterhämmernd. Hoffentlich reißt dieser Zustand nur nicht ab, dachte ich, doch langsam begann ich sogar, Einzelstarter-Profis einzusammeln und hinter mir bildete sich eine Kette aus 6 bis 7 Fahrern. Die letzte Gerade von Illmitz nach Podersdorf war nicht mehr lustig. Stürmischer Gegenwind, 170 km in den Beinen und der Puls am Limit. Die Zeit schien still zu stehen, während der Schmerz wuchs und wuchs.

Ich war heilfroh, als mir Christian den Chip in der T2 vom Knöchel riss und ich mich neben mein Rad legen konnte, das hatte ich mir schon bei so vielen Langdistanzen gewünscht. =O) Nach ein paar Minuten gings wieder halbwegs und mit Andi plünderte ich das Bierregal im nächstbesten Supermarkt. Das hatten wir uns verdient!!! Was Ironchris in der Zwischenzeit erlebte, schreibt er hier:

"Als Snick und Andi sich gerade auf den Weg zum wohlverdienten Bier nach ihren absolvierten Disziplinen machten, hatte ich die Ehre, den abschliessenden Marathon anzugehen. Ich fühlte mich geehrt, im erlauchten Irondrake-Team für diese Disziplin nominiert zu werden und erhielt von unserem Trainer Peter wie üblich einen Trainingsplan (für sage und schreibe 3 Wochen Vorbereitungszeit…..).

Nach sorgfältig absolviertem Trainingsplan startete ich nun auf die ersten Marathonkilometer. Mein letzter eigenständig (ohne Tria) gelaufener Marathon lag bereits 2 Jahre zurück. Deshalb machte ich mir keine großen Hoffnungen auf ein neue persönliche Bestzeit. Die ersten Kilometer spulte ich in 4Min50 herunter. Ich hatte mir diesmal vorgenommen, nicht zu schnell zu starten. Dies wurde mir bei meinem letzten Marathon zum Verhängnis und führte zur Zielzeitverfehlung.

In Podersdorf waren 4 Runden zu 10,5km zu laufen. Nach der ersten und zweiten Runde ging es mir gut. Allerdings war ich nicht auf die neue Motivationstechnik der Drakes eingestellt. Es war auf der Strecke weit und breit kein Irondrake zu sehen, der etwa den Anschein des Anfeuerns (oder so) machte. Der einzige, der mir dankenswerter Weise jede Laufrunde meine Powerbar Gels reichte, war Wolfgang Schafspelz. Diese Gels haben echt gewirkt.

Ich lief also Runde um Runde und hoffte, wenigsten in der nächsten Runde einen anfeuernden Drake zu sehen und dann waren sie alle da: Wolfgang, Birgit, Mav, Snick, Andi und Schafspelz auf dem Feldbett. Das Bier schmeckte ihnen sehr gut. Zu Beginn der vierten Laufrunde spürte ich leichte Anzeichen des Mannes mit dem Hammer. Dank Powerbar Gels konnte ich jedoch das Unheil des Langsamer-Werdens abwehren und konnte ab Kilometer 40 nochmals Gas geben. Gemeinsam mit Snick und Andi lief ich ins Ziel – mit einer neuen persönlichen Marathonzeit von 3h:19 Min. Ich war ziemlich happy und das Bier danach schmeckte genial.

Vielen Dank an Snick und Andi dafür, dass ich gemeinsam mit Ihnen in einer Staffel sein durfte und an Trainer Peter für den sehr wirksamen 3-Wochen-Marathon-Trainingsplan.
Aloha
Ironchris"


1 Kommentar:

Pete hat gesagt…

Jungs,

mir bleibt die Spucke weg.
Prag oida, hätte ich nicht für möglich gehalten, dass ihr so knapp an die Profiränge rankommt.

Bleibt mir nur, ein Zitat von Gorm* (1972) zu wiederholen:
"Ich bin entzückt!"

Habe d'Ehre
Pete

* Mehr unter http://www.prosieben.at/show_comedy/bully_sucht/kandidaten/artikel/51561/