Triathlet auf Abwegen


Die Freiheiten sind groß in der Off-Season vor einem Pausenjahr... Das ist genau die richtige Zeit, um der großen Liebe Triathlon einmal ausführlich untreu zu werden. Ironchris´ geniale Schitouren klangen sehr verlockend, Angebote zum gemeinsamen Wintersport trudelten von allen Seiten herein. Also war es Zeit, mein Talent mal wieder abseits des Dreifaltigkeits-Sports zu versuchen.

Die erste Gelegenheit dazu bot sich mit Kollegen Micky, sowie den Drakes IronChris und Pete inklusive weiblicher Verstärkung im Joglland. Das Ausborgen der ultra-leichten Skating-Langlauf-Schi stellte sich als nicht halb so schwer heraus wie das Anschnallen derselben. Zu allem Überfluss entdeckte uns noch Norbert Domnik, der sofort mit Micky ins Fachsimpeln geriet, während wir Drakes uns mit Mühe auf den Beinen halten konnten. Als ich meine Schi endlich dran hatte, waren meine Finger so eingefroren, dass ich gleich wieder zurück zum Auto musste. =O)

Als ich endlich auf meine erste Runde ging, holte mich Micky auf seiner ca. fünften Runde ein und setzte sich zum Ziel, mir mit meinen verbogenen Unterschenkeln das Skaten beizubringen, was für ihn sicher noch frustrierender war, als für mich. Jeder, der mit Cowboy-OHaxn wie den meinigen versucht, auf einem Schi dahinzugleiten, wird mir beipflichten. Keilförmige Schi, das wär was für mich. Meine Skating-Karriere ist damit nach 2 kleinen Runden vorerst beendet. =O)
Meine neue Muse Katrin inspirierte mich in den folgenden Wochen zu immer mehr Exkursen in fremde Sportarten. Nach einer Kletterpartie in der Halle und Eislaufen auf dem Altarm Greifenstein kreuzten wir mit Andi "Quelle Challenge" Roth beim Schifliegen in Kulm auf. Zugegeben, diesmal beschränkte sich unser sportlicher Einsatz eher auf das Plündern des Volksbank-Mitarbeiter-Buffets. Ein Dank nochmal an Reni und Ironchris für die großzügige Spende der Karten. Sollte auch die Volksbank jetzt in eine Finanzkrise rutschen, ich nehme es auf meine Kappe... =O)

Schließlich habe ich jedoch endlich eine Sportart gefunden, für die meine gebogenen Beine wie gemacht sind: Das Reiten!!! Genial, was man da für eine Kontrolle hat, wenn sich die Füße unter dem Pferd fast wieder berühren. =O) Katrin´s Glöckchen soll schon so manchen unsicheren Reiter abgeworfen haben. Bei meinem Würgesitz war das kaum möglich! Den fliegenden Wechsel oder die gekreuzte Kandare bekomme ich noch nicht hin, aber den Zuruf "Das schaut ja aus wie am Kinderkarussel" von Markus fasse ich als Kompliment auf. =O)

Letztes Wochenende stand ein 5-tägiger Trip nach Tirol an. Katrin´s Papa stellte uns eine Etage seines Hauses im schönen Gschnitztal bei Steinach am Brenner zur Verfügung. Nach einer halsbrecherischen Rodelpartie mit Geschwindigkeiten jenseits der Schallmauer wurde die Nößlachalm am folgenden Tag mit den Snowboards bearbeitet. Ein neuer Trend scheint sich hier breitzumachen, ich habe noch nie so viele Hunde auf einer Schipiste gesehen. Getoppt wurde dieses Erlebnis nur mehr durch den dritten Tag, wo mir der Olympiasieger Heini Messner seine Schitouren-Ausrüstung borgte und ich so die Tour auf die Sattelalm mitbestreiten konnte.
DAS ist ein geiler Sport! Gigantisch. Die Gegend, durch die man kommt, meist auf 1 Meter hohem Schnee unterwegs, sicher getragen durch die in edlem Pelz gekleideten Schi. Verschneite Wälder wie auf Weihnachtskarten, Ausblicke wie im Panorama-TV. Einzigartig. Tourenschi sind DIE Pflichtausrüstung für nächsten Winter. Auf jeden Fall! Nur oben am Gipfel, wo ein Schild die Staatsgrenze zu Italien ankündigt, war es eher ungemütlich. Bei eisigem Sturm und minus 20 Grad hofft man nur, dass einem die Nase nicht abfällt. Mich hat es beim Abschnallen gleich mal umgeweht, aus dem geplanten Umziehen wurde nichts und wir gingen komplett eingefroren die steile Abfahrt an.
Erst bei einem heißen Kakao in der Hütte tauten wir wieder auf und stellten fest, dass sich alleine für die Photos der harte Aufstieg schon ausgezahlt hat! Zu Hause wartete eine Riesen-Pfanne selbstgemachte Käsespätzle auf uns, der Hunger ist doch das Beste am Sport! Am nächsten Tag wurde noch das Innsbrucker Hallenbad von uns getestet, im schwimmen hatte ich ja auch noch etwas vor, mehr dazu aber in einem späteren Eintrag.
Die letzten Nachwehen der Saison 2008 klingen auch langsam ab. Eben trudelt der Brief der Staatsanwaltschaft herein, das Strafverfahren bezüglich meines Radunfalls eine Woche vor der Staffel-Langdistanz in Podersdorf wurde nun eingestellt. Gleichzeitig kommt ein Erlagschein vom Landeskrankenhaus Bregenz über meinen dreitägigen All-Inclusive-Aufenthalt, bei dem ich gelernt hatte, dass man nach einer harten Saison vielleicht doch besser etwas Abtrainieren sollte. =O)
Würde mich auch freuen, ein paar Trainings-Updates der anderen Drakes zu lesen!

LG Euer
Snick

Ski to the top of Sonnblick



Dieses Jahr stand Sie auch wieder an. Die schon zur Tradition gewordene Skitour mit dem seit einiger Zeit in Salzburg residierenden Dynafit-Fuzzi (alias Florian).
Am Freitag nach der Arbeit schnell rein ins Auto und ab nach Salzburg. Dort kurz Equipment ins Auto von Florian geladen und ins Rauris-Tal gefahren. Die letzte gemeinsame Skitour war schon ein Zeiterl her, daher war die Vorfreude groß und die Fahrt verlief wie im Flug mit wichtigen :=) Diskussionen. Am Ende des Tales angekommen, wars schon finster. Daher nix wie rauf mit der Stirnlampe und dem gesamten Skitourenequipment und die 7 Kilometer auf der tief verschneiten schmalen, gesperrten Mautstrasse zum Naturfreundehaus Kolm Sagurn gegangen.



Am nächsten Tag zeitig in der Früh aufgestanden und zum Rauriser Sonnblick (3100 Meter) aufgebrochen. Die Bedingungen waren sehr gut: viel Schnee (teilweise Pulver), kalt und im Tagesverlauf dann blauer Himmel und Sonnenschein. Florian hatte diese Saison schon unzählige Skitouren in den Beinen und dieser Sport war sowieso sein Ding. Daher war das Aufstiegstempo nicht so langsam….. ufff….Nach 4 Stunden Aufstiegszeit und 1600 überwundenen Höhenmetern standen wir um 12h:30 am Gipfel des Sonnblick. Der Ausblick war genial. Nach einem Snack und dem Genuss des Panoramas starteten wir die Abfahrt. Wir wurden mit guten Abfahrtsverhältnissen und teilweise unverspurten, spektaluären Hängen belohnt. Ein Traum.



Am nächsten Morgen stellte sich das Wetter nicht mehr so gut dar: Bewölkung und Föhn. Trotzdem starteten wir den Aufstieg auf den Hocharn (3200 Meter). Das erste Drittel des Aufstiegs gestaltete sich mühsam. Wir mussten spuren, was nicht gerade kräftesparend war. Die Bewölkung wurde immer dichter und der Wind immer stärker. Außer uns trafen wir während der gesamten Tour nur vier andere Tourengeher – alle Locals und harte Hunde (Chef der örtlichen Bergrettung und so…). Leider mussten wir auf 2800 Meter umkehren, da das Wetter ein Weitergehen sehr riskant machte.
Alles in allem war es ein cooles Skitourenwochenende im Hochwinter inklusive Besteigung eines 3000ers. Das muss unbedingt wiederholt werden...

Berg Heil
IronChris

Schneeberg and Stuhleck in a day


Nach unzähligen Weihnachtskeks und Weihnachtsessen war es nun wieder so weit, sich an der frischen Luft ein wenig Bewegung zu holen. Der 6. Jänner war eine optimale Gelegenheit dafür.

Die Schneelage war ausreichend genug, das Wetter mittelmässig prognostiziert und die Motivation hoch. Ein guter Mix für eine Skitour auf den Schneeberg und anschließend auf das Stuhleck. Nachdem ich mich um 6:00h aus dem Bett gewälzt hatte, schlug ich um 8:00h in Losenheim bei Puchberg am Schneeberg auf.

Bei herzerfrischenden -5 Grad startete ich den Skitourtag. Die Bedingungen waren gut: griffiger Schnee, wenig Wind und bewölkter Himmel. Nachdem ich die Edelweißhütte und das nachfolgende eher flachere Stück hinter mir gelassen hatte, kam ich zum Wurzengraben. Den Aufstieg durch den Wurzengraben hatte ich schon einige Male absolviert, deshalb wählte ich den Nachbargraben, der steiler und eisiger war …. uff. Nach einigen aufgestiegenen Höhenmetern mussten die Steigeisen herhalten – ohne Sie gabs kein Weiterkommen mehr. Die Hände waren eiskalt und der Hang vor mir wurde steiler und steiler. Nach ca. 3,5h erreichte ich den Gipfel. Das Panorama war umwerfend. Ich stand über den Wolken. Über mir blauer Himmel. Einzig, die -13 Grad und der starke Wind machten es ein wenig kühl…..Nach einer kurzen Proviantpause im Winterraum der Fischerhütte fuhr ich entlang der Aufstiegsspur wieder ab.

Beim Auto angelangt, fuhr ich zur Talstation des Stuhleck und startete den zweiten Aufstieg des Tages. Diesmal ging es entlang der Piste auf den Gipfel. Oben angekommen, wars schon etwas dunkel. Aber eines war gleich wie am Schneeberg: der eisige Wind und die minus 13 Grad.Mit der Stirnlampe fuhr ich im Finsteren ab ins Tal. Ein genialer Tag ging zu Ende.

Berg Heil
IronChris

Long Jog war gestern


Es ist ja bekanntlich die Zeit der Grundlageneinheiten. Der eine oder andere Long Jog jenseits der zwei Stunden ist auch bereits absolviert. Da erinnerte ich mich an einen verrückten Vorschlag von Pete letztes Jahr, der dazu geführt hatte, dass vier Drakes an einem Tag mit dem Rad von Passau nach Wien fuhren - und das im März! Da heuer für mich eher ein Lauf-Jahr wird, kam ich auf die glorreiche Idee, von Wien nach Hainburg zu laufen - quasi vom Haustor zum Stadttor. Dieser 50km Lauf geisterte schon seit Jahren im kranken Athletengehirn herum. Allein, ohne große Pause, Verpflegung mitnehmen und mit dem Zug retour. Geht das? Geht das auch bei Kälte? Ohne dabei krank zu werden? Finden wir es heraus!!!

So machte ich mich vorgestern bei Sonnenschein, fast Windstille, aber ein paar Minusgraden um 10:10 Uhr auf den Weg. Mit einem wassergefüllten Trinkrucksack, zwei Bananen, einem Riegel und zwei Gels lief ich von der Wohnung im 20. Bezirk über den Augarten und den Praterstern die Hauptallee entlang. Das Passieren der Praterbrücke stellte die erste Donauüberquerung dar, die zweite sollte erst Stunden später erfolgen. "Oje, was tue ich mir da an?!" Ein Stück Donauinsel, die Steinspornbrücke und den Ölhafen Lobau hinter mir war ich um halb zwölf am Marchfelddamm, der die nächsten dreieinhalb Stunden alles von einem abverlangen sollte.

Aus Platzgründen im Rucksack hatte ich keine Kamera mit, deswegen hält ein Bild aus dem Internet her. Man muss sich die Szene ohne Blätter, dafür alles leicht mit Schnee bedeckt vorstellen. Es erfolgt die erste Esspause, die im Gehen absolviert wird. Der Trinkrucksack stellt sich äußerst praktisch heraus, da dieser angenehm getragen wird und man auch im Laufen trinken kann - mal davon abgesehen, dass das Wasser fast gefroren war. Nach einer Laufzeit von zwei Stunden ein Schild "Hainburg 30km". Na hurra!!! Die dritte Laufstunde verging recht rasch, aber in der vierten wurden die Beine langsam schwer und vor allem mental war es hart. Die meiste Zeit ist der Weg kerzengerade soweit man schauen kann, ohne Abwechslung, links und rechts Bäume, keine Häuser, keine Einkehrmöglichkeit und kaum Menschen. Zum Vergleich bietet ein Ironman ständig Ablenkung. Zweitausend Mitstreiter, die alle demselben Ziel entgegensteuern und Massen jubelnder Zuseher. In der Lobau war natürlich nichts. Dementsprechend langsam verging die Zeit. "Was mache ich hier? Wozu das Ganze? Ich könnte genauso die nächste Ortschaft suchen und mit dem Bus heimfahren, eh wurscht. Wen interessiert es?" waren einige der sich einstellenden Fragen.

Aus irgendeinem Grund lief ich dennoch immer weiter, bis sich in der fünften Stunde nun auch Muskelschmerzen einstellten. Das rechte Knie meldete sich schließlich auch. Schließlich erblickte ich die lang ersehnte Donaubrücke von Hainburg, dessen Überquerung eine echte Freude darstellte. Die Sonne stand schon tiefer und tauchte die leicht verschneite Donaulandschaft in ein orangenes Licht. Noch ein Stück die Bundesstraße entlang, dann lief ich durch das Wiener Tor in Hainburg und hielt die Stoppuhr an. 5 Stunden 3 Minuten für 49 km (Gemessen mit www.map24.de) - geht für einen "Trainingslauf" mit zwei Geh- und Esspausen, oder?

Ein Früchtetee im Cafehaus überbrückte die Zeit zur Zugfahrt. Bis zum Praterstern brauchte die Schnellbahn über eine Stunde. Das alles bin ich gerade gerannt? Unfassbar! "So einen Wahnsinn - das mache ich sicher nicht wieder!!!" - "Na ja, sagen wir nicht so bald"

Zwei Tage später tut mir zwar nichts mehr weh, aber Stiegensteigen ist noch immer sehr anstrengend. Mal sehen, ob morgen wieder ein kleiner ReKom-Lauf drin ist. Eh kurz, eh nicht schnell, Höhenmeter auch nicht. Man will sich doch nicht schinden, oder? ;-)

Ein erfolgreiches Jahr wünscht
Andi "Kilometer"-Bolzer