Challenge Roth 2008


Man kann die vergangene Woche wieder unter eine meiner vielen verrückten Wochen einordnen, in denen alles drunter und drüber gegangen ist, aber letztendlich doch alles noch haarscharf geklappt hat. Von Di bis Fr stand eine Dienstreise nach Singapur am Programm. Alles schön und gut - aber bitte nicht vor dem wichtigsten Wettkampf im Jahr. Laut Triathlonlehrbuch sollte ja eine gezielte Vorbereitung viel Schlaf und Tapering beinhalten! Tapering gehört übrigens zu meiner Lieblingsdisziplin, da die ausgiebige und schnelle Nahrungsaufnahme (spezialisiert auf Hamburger, und da am besten die vom Burger King) sicherlich zum meinen Stärken zählt :-). Von mir aus könnten auf der Langdistanz auch Schnitzels ausgeteilt werden! Das würde den Wettkampf auch kulinarisch aufwerten. Nach ein paar Stunden kann man ja sowieso keine Carbo-Gels mehr sehen und es würde den Magen füllen! Zurück zu meinem Singapur-Termin, von dem es ja sowieso kein Entrinnen gab. Nur 2-3 Stunden Schlaf pro Nacht aufgrund der Zeitverschiebung und eine Ernährung aus McDonald und Starbucks. Die futuristische Stadt Singapur bringt einen wirklich zum Staunen, aber der Rückflug von 14 Stunden ist so ziemlich die schlimmste Folter, die man sich als Triathlet vorstellen kann.

In Roth angekommen, stellte sich langsam das Triathlonfieber ein. Überall Triathleten mit Starterband und Größen wie Macca, Van Vlerken, Biscay und viele mehr. Der Rad-Check-In sollte ja eigentlich ziemlich schnell über die Bühne gehen, doch ein Patschen am Vorderrad kostete mir die Nerven. Kurz vor der Krise war ich dann, als sich auch noch das Vorderrad nicht mehr von der Gabel lösen ließ. Grund: Der Schlitz am Ende der Gabel, in der die Nabe des Vorderrades versenkt wird, war zugebogen, sodass die Nabe nicht mehr aus dem Schlitz herausrutschen konnte. Vielleicht ein bißchen kompliziert (ich weiß ehrlich gesagt selber nich, ob ich die richtigen Begriffe verwendet habe!). Die Reparatur funktionierte nur mehr mit Hilfe eines Hammers! (siehe Bild) :-) Mit dieser Aktion habe ich dann natürlich die volle Aufmerksamkeit der anderen Triathleten auf mich gezogen! Gut, wie oft sieht man schon, dass ein Rad mit dem Hammer repariert wird. :-) Die meisten Leute nicht einmal im Leben! Nach dieser Aktion noch kurz einen Campingpatz aufgesucht und im gemieteten Laster übernachtet.

Nächster Tag: Wettkampf. Wie hätte es anders sein können, Durchfall um 5 Uhr in der Früh und in 2 Stunden sollte schon der Startschuss ertönen. Noch schlimmer, es goß in Strömen und der Regen sollte noch bis in den späten Nachmittag hinein andauern. Hektik pur! Sinnlos durch die Transition geirrt, um ein paar Gegner schon in der Transition zu verwirren. Bis dahin konnte ich mir noch immer nicht verstellen, dass ich an diesem Tag echt eine Langdistanz finishen könnte. Aber diese Zweifel überkommen einen ja jedes Jahr und so ließ ich mich einfach auf das Wagnis der Langdistanz ein. Startschuss! Ohne zuviel Prügel zu beziehen, konnte ich die Schwimmstrecke hinter mich bringen. Leichte Enttäuschung, da ich mir eine deutlichere Verbesserung im Schwimmen gegenüber dem Vorjahr erwartet hatte, aber noch kein Grund aufzugeben. Die Schwimmstrecke war natürlich nicht so spektakulär wie in Kärten, da es in Roth einfach keinen Lendkanal gibt. Aber trotzdem ein geiles Erlebnis! Aus dem Wasser in die überfüllte Transition, wo ich traditionsgemäß viel Zeit liegen ließ. Diesmal verweilte ich dort ganze 9 Minuten. Zumindest dort hätten sie warme Schnitzel anbieten können! Auf jeden Fall, besteht hier noch echt Potential zur Verbesserung! :-)

Die nächsten Stunden am Rad entpuppten sich als reine Quälerei. Einmal bergauf zu lange in der Draftingzone geblieben und der Marshall pfiff mich zurück. Beim zweiten Anlauf klappte die Überholaktion aber! Regen ohne Ende, kühle Temperaturen bei ca. 16°C und das bei vollem Fahrtwind. Aber trotz dem schlechten Wetter immer noch Tour-de-France-Stimmung an den Anstiegen des Kalvarienbergs und des Solarerbergs. Kann man sich wirklich so vorstellen wie die Bergankünfte in Luz Ardiden und Alpe du Huez oder am Col du Tourmalet und am Mont Ventoux. Das absolute Highlight: Von der Hillary Biscay überholt, draftete ich für ein paar Meter hinter ihr! Unter all dem Trubel vergaß ich auch einmal zu schalten und bin dann auf dem großen Kettenblatt den Solarerberg gewuchtet. Ein Fehler, der sich dann ziemlich schnell rächte, denn die letzten paar Kilometer traten dann Schmerzen in beiden unterkühlten Knien auf, sodass ich dann Minute um Minute auf den folgenden Kilometern verlor und selbst beim Bergabfahren kaum über 20 kmh kam. Demotiviert wollte ich aufgrund falscher Zeitangaben schon in der 2ten Transition aufgeben (Hochrechnungen ergaben, dass ich maximal so schnell war wie im Vorjahr - doch in Wirklichkeit hatte ich schon eine 3/4 Stunde gut gemacht), ließ mich dann aber zu meinem Glück doch noch überreden, den Wettkampf fortzusetzen. Aber ab dann sollte es nur mehr bergauf (Achtung: mit diesem Wort sollte man im Triathlon wirklich sehr vorsichtig umgehen!) gehen.

Das Laufen ging ich dann ziemlich behutsam an, denn ich wollte so spät wie möglich aufs Gehen wechseln. Diesen Plan konnte ich den ersten Halbmarathon auch erfolgreich einhalten, doch dann fiel ich trotz immer besser werdenden Hochrechnungen in ein Motiviationtief. Die Streckenführung stellte sich zu diesem Zeitpunkt viel schwieriger dar als sie dann letztendlich war. Ein paar Kilometer später traf ich dann den Christian, realisierte ich sofort, dass die Laufstrecke keine Wendestrecke sein konnte und dass ich die Schwierigkeit der Laufstrecke eindeutig überschätzt hatte. Mit neuer Motivation sofort wieder an Fahrt aufgenommen und den Marathon in Windeseile zu Ende gelaufen. Auf den restlichen Kilometern blieben heftigere Schmerzen aus, sodass ich auf den letzten 200 Metern sogar noch einen Zielsprint einlegen konnte. Endzeit: 13:06. Ungefähr 1 Stunde schneller als ich erwartete. Schade vielleicht, dass ich die restlichen 6 Minuten nicht irgendwo einsparen konnte, denn Potential dazu war noch in viel Punkten vorhanden. Dafür bin ich schon wieder voller Visionen für nächstes Jahr und die Anmeldung steht ja auch schon wieder!

Zürich Triathlon


Vor zwei Wochen hatte ich meinen ersten Triathlon in Spiez, der für mich damals super gelaufen ist. Schon damals stand der Plan fest auch in Zürich am Triathlon zu starten. Heute ist es soweit. Ich bin am Start zur Schwimmstrecke am Zürisee.

Zuerst noch ein paar Hintergründe der Züritriathlon ist Teil des Triathlon VW-circuit - sieben Wettkämpfe in der ganzen Schweiz. Dementsprechend gross ist das Starterfeld. In meiner Alterskategorie 200 Plätze. Insgesamt werden sich 519 Männer auf der olympischen Distanz klassifizieren.

Zurück an den Start zur Schwimmstrecke. Das Wasser ist erfreuliche 19 Grad kalt bzw. warm, somit ist der Neopren erlaubt. Im unterschied zum IM ist die Grenze beim Triathlon bei 22 Grad angesetzt. Im Gegensatz zu Spiez starte ich diesmal recht zügig und versuche gleich den optimalen Weg zur ersten Boje zu finden. Noch bevor ich die erste Boje erreiche, schnappe ich schon manchmal recht unregelmässig nach Luft. Der Start ist geglückt - jede Menge Schwimmer hinter mir. Für mich heisst es nun kurz etwas Tempo rausnehmen und in den gleichmaessigen Schwimmrythmus zu kommen. Diesmal bin ich besser konzentriert - und so kommt die erste, zweite und schliesslich die dritte Boje näher. Raus aus dem Wasser und in die Wechselzone.

Thema Wechselzone - laut Ausschreibung müssen die Räder mindestens zwei Stunden vor Start eingecheckt werden. Daher war ich bereits um 7:30 vor Ort und hab das Rad plaziert. Da waren noch einige Plätze frei. Später haben sich dann auch die noch gefüllt. Offensichtlich nehmen die das mit dem Einchecken doch nicht so genau. Übrigens es regnet schon den ganzen Tag, und ist eigentlich ziehmlich kalt. So war mir dann vor dem Start noch so kalt, dass ich sogar einen Kaffee trinken musste. Andere Heissgetränke gabs leider nicht.

Raus aus der Wechselzone und ab aufs Rad. Wie sich später rausstellt ist Trans1 meine schnellste Disziplin, Rang 71 von 155. Später wird meine finale Platzierung etwas "schlechter" ausschauen. Die Radstecke ist gleich um einiges "angenehmer" als jene in Spiez, dort ging es fast die halbe Strecke langgezogen bergauf. Hier in Zürich sind es drei Runden entlang dem Zürisee, unterbrochen vom kurzen Heartbreak-Hill. Nachdem ich die Strecke bereits einige Wochen vorher abgefahren bin, weiss ich was mich erwartet. Trotzdem ist der erste Anstieg dann doch etwas zäher als gedacht. Dafür geht die zweite und dritte Runde um einiges besser.

Mittlerweile hat der Regen etwas nachgelassen, ich bin nur bergab etwas vorsichtig unterwegs. Regelmässig heisst es für mich Powergel und Flüssigkeit nehmen. Und da ist er schon wieder der Moment der Wahrheit: die Führenden (Profis) ziehen an einem mit einem wahnsinnstempo vorbei. Sehr beachtlich wie die in die Pedale treten. Wenigstens gibt es etwas Abwechslung auf der Strecke und so sind die drei Runden mit einem 32er Schnitt (für mich) schnell abgespult.

Jetzt ist auch mein Fanclub eingetroffen, der mir in der Trans2 dann auch noch ordentlich Gas gibt, doch schneller zu wechseln. Wahrscheinlich bin ich doch etwas zuviel abgelenkt, jedenfalls ist meine Wechselzeit auch nicht mehr so viel besser ;-) Und dann bekomme ich auch noch die gelbe Karte - weil ich schon auf dem Weg zum Fahrradständer den Helm öffne.

Nun gehts nur mehr ums Laufen. Zwei Runden, wieder den See entlang Richtung Zentrum, diesmal ohne Steigungen. Die Strecke wird als schnell bezeichnet. Ich komme glücklicherweise rasch in einen gleichmässigen Lauf hinein. Nur darf ich das nächste Mal am Rad nicht zuviel Trinken, zuviel Wasser im Bauch ist etwas hinderlich auf den ersten Metern. Es geht aber bald besser. Und so ist dann auch die erste Runde schnell überstanden. Die zweite Runde geht gefühlsmässig noch etwas schneller. Insgesamt mache ich beim Laufen noch ein paar Plätze gut. So bin ich dann nach 2:42 glücklich im Ziel.

Die Kälteschlacht von Roth


Am dunklen Himmel über dem Main-Donau-Kanal braut sich ein fürchterliches Unwetter zusammen. Der kühle Gegenwind peitscht mir den kalten Regen ins Gesicht. Jetzt nur nicht stehenbleiben, denke ich, sonst ist mir die Lungenentzündung gewiss. Etwa zur selben Zeit sollten weiter südlich an der Zugspitze zwei Athleten gar ihr Leben lassen - im Wettkampf gestorben, an Erschöpfung und Unterkühlung. Vorerst fragte ich mich aber, wie ich bloß in diese Situation kommen konnte.

Rückblende: Nach dem legendären Ironman Kärnten 2007 suchten die Drakes neue Herausforderungen und Ziele. Seit langem schon fiel immer wieder die Rede auf Roth, diese Geburtsstätte des IRONMAN-Mythos in Europa, die größte Langdistanz der Welt, die beste Stimmung bei einem Triathlon und nicht zuletzt: Die schnellste Strecke weltweit mit regelmäßigen Siegerzeiten unter 8 Stunden. Grund genug für Andi B, Chris P, Wolf G und den Snick Man, sich dort sicherheitshalber mal anzumelden.

Die langen Grundlageneinheiten im Winter ersetzte ich heuer durch eine Eishockey-Saison am USI, das Schwimmtraining durch Klettern in der Halle und die faden Rennradeinheiten durch Action am Mountainbike. Letzteres führte leider zu meinem Daumenbruch, der blöderweise so spät passierte, dass ich mich von Roth nicht mehr abmelden konnte. Also blieb mir nur eines: Training mit Gips. Geht alles. =O)

So ging es am Donnerstag mit gemietetem SIXT LKW hinauf ins Frankenland. Auf der Ladefläche mein Cervelo-Baby und das Canyon von Wolf, der zur gleichen Zeit wohl gerade seinen Vortrag über Halbleiter in Singapur hielt. Ich hatte gerade mal 4 Wochen Training und 3 Wochen Tapering hinter mir. Dazu den 5.0 km Swim von Tulln, von dessen Muskelkater ich mich nach 10 Tagen auch langsam erholte... =O)

In Roth campiert fast jeder. Hat auch wirklich Vorteile. Ich hab bestimmt an 10 verschiedenen Standorten geschlafen - von Heuberg über Hilpoltstein und Roth bis Nürnberg. Man ist total flexibel und hat stets seine gesamte Ausrüstung bei all den Terminen dabei: Am Freitag Registrierung und Pasta Party, am Samstag Wolf aus Nürnberg abholen, dann Bike-Checkin und Wettkampfbesprechung. Im Gegensatz zu Kärnten war in Roth schwimmen mit cep-Stutzen heuer leider untersagt.

Bei Regen checkten wir unsere Räder ein. Gute Sache, dass wir mit unserem LKW bis wenige Meter zur Wechselzone ranfahren konnten, um unter der Brücke in Ruhe die Räder fertig zu bekleben. Wolf übte noch schnell das Schlauchwechseln, wofür er dank verbogener Gabelausfallenden einen Hammer braucht. Die Leute haben nicht schlecht geschaut. =O) Mein Cervelo lasse ich bekanntlich ungern aus den Augen, vorallem nicht im Freien und bei strömendem Regen. Nur ein Mal pro Jahr mache ich da eine Ausnahme...

Am Sonntag Morgen hätten wir keinen Wecker gebraucht, da uns der heftige Regen auf dem LKW-Dach schon vor 0400 weckte. Noch ein Honig-Toast, ein paar Riegel und raus in den Gatsch. Die Stimmung in der Wechselzone vor dem Start ist schon legendär, wenn sie den Independence-Day-Soundtrack spielen, die Kirchturmglocken läuten und die Profis sich ins Wasser begeben, als würden sie in den Krieg ziehen. Gänsehaut-Feeling garantiert. Fast verpasste ich meinen eigenen Start um 0705, Andi und Christian hatten noch Zeit bis 0725, Wolf gar bis 0735.

Das Schwimmen im Kanal war aber echt angenehm. Wenig Gerangel, kein Verschimmen, keine Strömung, wenig Bojen. Ich fühlte mich sehr stark im Wasser und die Uhr zeigte noch 1h08, als ich die Brille hochklappte. In der T1 zog ich mich praktisch während des laufens um, das spart eine Menge Zeit.

Am Rad bin ich echt halb erfroren. Das patschnasse Irondrake-Top klebte kalt auf meiner Brust - bei Regen, 10 C und Fahrtwind. Ui fein. Vor lauter Zittern fuhr ich auf den Abfahrten oft Schlangenlinien. Die Zähne klapperten und die Lippen waren wohl schon ganz blau. Das sollte sich auf den 180 km auch nicht mehr ändern. Ich war echt froh, als ich nach Roth einrollte und das Rad abgeben durfte. Mit 5h18 habe ich zwar keinen Rekord aufgestellt, mit meinem Durchschnittspuls von 136 aber schon. So locker war ich sonst nur 2002 gefahren. Damals hatte ich jedoch noch 7h45 gebraucht... =O)

In der T2 hatte ich mir die Salztabletten fürs Laufen auf das Visor geklebt hatte, um sie nicht im Sackerl suchen zu müssen. Auf den ersten km geht es in Roth ziemlich stark bergab, sodass ich sofort Krämpfe in beiden Oberschenkeln hatte. Trotz der lockeren Radfahrt konnte ich einfach kein Tempo beim Laufen aufnehmen. Der Puls ging nie über 143, es ging irgendwie einfach nix weiter.

Mittlerweile sehe ich den Grund für mein Dahinschleppen in der zu kurzen Vorbereitung. Bei der oberen Wende kam mir schon Andi leichten Schrittes entgegen und es dauerte nicht mehr lang, bis er mich endgültig eingeholt hatte. Vorallem die untere Wende mit der endlos langen Steigung zum Teufelsknopf hinauf war der Horror für mich. Mit Laufen war da nichts mehr. Ich plagte mich schon mit dem Gehen... Bergab zurück lief ich dann wieder, aber lustig war das nicht. Hab schon lang nicht mehr so gebissen.

Auf der letzten Gerade die Lände rauf erwischte mich dann noch mal der kalte Regen. Der Bauch rumorte unter dem naß-kalten Leiberl, die Knie streikten und die Fußsohlen brannten. Das war meine letzte Langdistanz, schwor ich mir an dieser Stelle. Sicher. Nie wieder. Irgendwie schaffte ich es ins Ziel und war erstaunt, als die Uhr erst 10h54 zeigte. Wenigstens das. Ich wollte natürlich sofort eine Wärmedecke, musste mir aber vom Sanitäter anhören, dass die Decken schon ziemlich am Ende seien, worauf ich erwiderte, das träfe sich gut, da ich auch schon ziemlich am Ende sei... Er rückte aber keine raus und schickte mich stattdessen unter die Dusche.

Bald fand ich Andi im Finisher-Zelt, der mir stolz seine 10h10-Urkunde präsentierte. Hut ab Andi, das ist eine Weltklasse-Zeit und das hast du dir bei deinem Training echt verdient! Auch Chris P stellte mit 11h49 an diesem Tag einen persönlichen Rekord auf und Wolf verbesserte seine 2007er Zeit gar um über 2 Stunden auf 13h06. Gratulation! Am Abend ging es mit dem Shuttlebus zurück nach Hilpoltstein für eine erholsame Nacht in unserem IVECO Truck.

Diesmal findet ihr einfach alle Photos unter
http://picasaweb.google.com/csmarits22/QuelleChallengeROTH2008

Euer
Snick

IRONMAN Austria 2008

Es war soweit! Am 13.07.2008 bestritt ich, nach langer aber nicht intensiver Vorbereitung, meine erste Langdistanz beim Ironman Austria in Klagenfurt.
In die Vorbereitung ging ich relativ motiviert. Mit einem Trainingsplan aus dem Internet wollte ich mein Glück versuchen. Der Trainingsplan war rasch herunter geladen und alle Fakten und Daten eingetragen. Die Umsetzung erwies sich schon etwas schwieriger. Unterbrochen von einigen Motivationstiefs und Businesstripps erwies sich der Plan eher als Empfehlung wie man es möglicherweise doch irgendwie bei einer Langdistanz ins Ziel schaffen könnte. Außer ein paar Schwimmeinheiten, mehreren Lauf- und doch drei langen Radeinheiten war ich bereit für den Big Day!
Ich machte mich schon am Donnerstag auf den Weg nach Klagenfurt und stimmte mich in der Ironcity auf das Rennen ein. Die Stimmung war großartig und wurde nur von ein paar kleinen Läufen und eine Radrunde um den Wörthersee unterbrochen.
Bei der Pastaparty lernte ich noch einen PRO kennen. Benjamin Rossmann (http://www.benjamin-rossmann.de/) aus Deutschland, ein sehr netter Bursche, der in Kärnten seinen Hawaii Slot holen wollte (und es auch geschafft hat) - Gratulation!

Am Samstag checkte ich dann mein Rad und die Wechselsackerln ein und verbrachte den Abend bei Spaghetti mit meinem Support Renate und Christian (IronChris)!

Die Nacht war kurz, ich hätte eigentlich ganz gut geschlafen, wenn ich nicht stündlich von netten SMS geweckt worden wäre. Um 3 Uhr morgens kam dann das letzte SMS - endlich. Um 4 Uhr stand ich dann auf und frühstückte wie es sich für einen angehenden Ironman gehört leckeres Weißbrot (ohne Rinde) mit Honig! Ich hatte erstaunlicherweise denn vollen Kohldampf und war nur bedingt aufgeregt.
Um 5:15 stand ich bereits bei meinem Rad, kontrollierte noch einmal alles genau. Bis um halb sieben überkamen mich dann noch ein paar emotionelle Anfälle, die ich aber einigermaßen unter Kontrolle hatte. Mit leichten Zweifeln ob das alles hier überhaupt Sinn macht und ich nicht doch besser auf meiner Couch vor dem Fernseher aufgehoben wäre, zwängte ich mich in meinen Neoprenanzug und ging zum Start. Um auf den Fotos auch wirklich gut auszusehen stellte ich mich natürlich in die erste Reihe, und tat so als hätte ich alles unter Kontrolle. Ein paar verkrampfte Lächeln schenkte ich noch den Fotografen die auf den Stegen auf und ab rannten! Nach dem der Pfarre sein Gebet (ich glaube in 25 verschiedenen Sprachen) beendet hatte legte sich ein fast beruhigende Stille über den Wörthersee... Die erste orangene Wendeboje immer im Blickfeld war es nun soweit. Die Startkanone wurde abgefeuert und 2.500 Wahnsinnige rannten in den See… Ich sah mir das ganze einmal an, wartete auf eine passende Lücke und kraulte (fürs Publikum und weil ich mich nicht gleich als Brustschwimmer outen wollte) den Steg entlang. Nachdem der Steg endlich zu Ende war wechselte ich zu meiner Disziplin, dem Brustschwimmen. Top motiviert konnte ich sogar ein paar Krauler überholen. Gedränge gab es bei mir hinten keines mehr. Zum Glück! Lediglich ein orientierungslos kraulender Mensch schwamm mir ständig von links und rechts in meine Bahn. Der Arme ist sicher bis ans Ende des Schwimmens mit seinem Zick-Zack Stil 4,5km geschwommen. Beim Schwimmen ging es mir recht gut, und die letzten 900m zog es mich richtig durch den Lendkanal. Eigentlich wollte ich im Kanal wieder kraule, aber ich musste mich kurzfristig zwischen Ertrinken und Brustschwimmen entscheiden. Letzteres hat gewonnen und so konnte ich doch mit 1:31:17 das Schwimmen beenden!
Schnell zu meinem Sackerl gerannt, umgezogen… begab ich mich schließlich auf die 180km lange Reise! Die erste Runde ging ganz gut! Ich hatte alles im Griff. Wie geplant war ich die ersten 90km nur mit Rad fahren und essen beschäftigt. Alle 2h eine Salztablette und alle halbe Stunde einen viertel Powerbar Riegel und natürlich trinken, trinken, trinken was rein ging. So verging auch die Zeit. Die zweite Runde erwies sich dann als echte Herausforderung nachdem mich das herannahende Gewitter eingeholt hat. Es regnete in Strömen und mir war wirklich saukalt am Rad. Trotzend allen Witterungen gab ich Gas und konnte sogar ein paar Radler überholen. Möglicherweise war ich zu naiv oder besser gesagt hirnlos da ich selbst bei diesem Wetter (ohne wirklicher Sicht) bei den Abfahrten an geschätzten 60-70km/h gekratzt habe. (Es wird Zeit einen Tacho zu kaufen) Wie ich gehört hatte sind auch einige gestürzt, was mich nicht sonderlich wunderte, mir aber erspart blieb. Danke! Bergauf verlor ich dann wieder alle Zeit die ich bergab gut gemacht hatte. Der Rupertiberg ist zwar steil, aber geil! Der Discobus in der Mitte bringt die nötige Motivation für den restlichen Aufstieg. Und wenn man Rad schiebende und kotzende Triathleten am Rand der Strecke sieht, ist man komischerweise zusätzlich motiviert und freut sich das man selbst nicht zu „Denen“ gehört. 7h 25min 17Sekunden, dann konnte ich endlich mein Rad wieder abgeben. Ein freundlicher Mensch hat es mir zum Glück abgenommen und ich befand mich schon wieder in der Wechselzone! Schnell die Laufschuhe angezogen, alle Gels und Powerriegel verpackt, begab ich mich auf die letzte Reise.
Zum Glück kam die Sonne wieder heraus und ich wurde dann doch wieder einmal trocken. Meine Beine bewegten sich wie ein Motor. Leider nicht wie ein gut geschmierter, aber zum Glück blieb der Motor nie stehen. Ich rannte, oder besser gesagt versuchte es. Mit zeitweise gestoppten 10Min pro Kilometer stellt sich natürlich die frage ob man noch von laufen sprechen kann. Mein „Doping“ beim Laufen war Cola und Salztabletten. Ich lief die zwei Runden, im Europapark immer wieder aufs Neue motiviert von meinem Support, in 5:39:10. Die letzten Kilometer von Klagenfurt in Richtung Ziel waren eine wahre Freude. Die Vorstellung es wirklich geschafft zu haben motivierte mich noch einmal zu Höchstleistungen und ich konnte dann doch 6min pro km laufen, was zu diesem Zeitpunkt für mich wirklich schon unter unmenschliche Qualen fiel. Die letzten 300m und vor allem im Zielkanal waren eine emotionale Hochschaubahn! Ich war wirklich da wovon ich seit einem Jahr geträumt hatte. Alle geprobten und vor dem Spiegel getesteten Posen waren vergessen und ich genoss einfach die letzten Meter. Ich habe keine Ahnung mehr was ich gemacht habe, ich habe nur noch tausende jubelnde Menschen in Erinnerung die einzig und alleine nur mich ins Ziel begleteten. Ich war überglücklich nicht nur weil ich es tatsächlich geschafft hatte, nicht nur weil ich sogar unter meiner vorausgesagten Zeit von 15h blieb, sonder auch weil Renate und Christian im Ziel auf mich gewartet haben. Danke, das war echt lässig!!! Leider bekam ich keine Medaille mehr weil die angeblich ausgegangen sind (also mußte ich mit für das Siegerfoto eine von einem freundlichen Triathleten ausborgen). Das war eigentlich die bitterste Pille and diesem Tag.
Aber meinen persönlichen Sieg konnte mir keiner mehr nehmen und mit einer Gesamtzeit von 14:47:09 wußte ich nun endlich was es heißt ein IRONMAN zu sein.





Fotos: http://picasaweb.google.com/irondrakes

IRONMAN Germany, Frankfurt/M



Keine Angst, der Marshal am Motorrad hat das alles unter Kontrolle... =O)

Aeroposition Checkup

andi "km" bolzer wollte schon seit längerem seine position am rad perfektionieren und ich suche ohnehin seit jahren die optimale aerodynamik am bike. gerade in roth, wo einen bei langen abfahrten oft heftiger gegenwind plagt, ist eine gute sitzposition entscheidend.

hier nun die resultate unserer gestrigen tüftelei. andi hat seinen sattel noch etwas runtergestellt, um einen stumpferen kniewinkel zu erhalten. der sattel wurde auch etwas vorgeschoben, um den hüftwinkel zu öffnen und vorne noch tiefer gehen zu können. der originale 120er vorbau wurde schon vor längerem gegen einen kompakten 90er vorbau ausgetauscht, um den abstand sattel - lenker zu verringern und eine entspannte oberarmstellung zu ermöglichen. die sattelstütze zeigt selbstverständlich nach vorne. jetzt fährt andi auf seinem 52er cervelo P2 etwa eine 12cm-überhöhung, das ist schon ziemlich heftig für 5 stunden... seine radsplits zeugen aber von einer perfekten symbiose fahrer - bike, nach 1h02 in neufeld darf man auf roth gespannt sein! andi setzt auf die kombination conti competition schlauchreifen auf seinen xentis mark1 traumfelgen.

ich habe endlich einen sattel gefunden, auf dem ich stundenlang sitzen kann - den sqlab 611. vielleicht nicht das schlankeste modell, aber seeehr komfortabel. erstmals habe ich den spiuk aerohelm getestet, wie schnell der ist, wird sich aber erst in roth zeigen. auch ich habe den langen original-vorbau gegen einen 90mm smica vorbau getauscht und so nebenbei noch mal 100 gramm gespart. selbstverständlich drehe auch ich die sattelstütze an meinem 52er cervelo P3SL nach vorne, die UCI hat im ironman business gott sei dank nicht viel zu melden... sattelspitze etwa 2 cm vor dem tretlager. so berühren meine knie fast den trizeps, die position ist sehr angenehm. vorne kann ich noch etwa 4 cm tiefer gehen, den flaschenhalter werde ich vor roth noch entfernen. dennoch habe ich eine flasche an board, liegt zwischen meinen unterarmen, am photo sieht man nur ein eckerl davon... meine syntace-lenker-kombination wurde 6 mal abgesägt und 2 mal wieder verlängert, bis sie perfekt war. ich fahre conti 4000 schlauchreifen auf HED3C vollcarbon-felgen. habe seit gestern endlich carbon-bremspackeln, die beißen höllisch zu. aber: wer bremst, verliert bekanntlich ohnehin. =O)

keep on tuning!

snick

AQUAMAN Schwimm-Marathon Tulln

Ich weiß nicht mehr genau, wieviel Bier ich beim Irondrakes Extreme Grilling intus hatte, als mich Peter zu diesem Event überredete. Eine Überdistanz in meiner Parade-Disziplin. Juhu. =O) Vielleicht war es auch die Zustimmung mindestens fünf weiterer Drakes, die mich dazu veranlasste, nicht zurückzustecken und bei den 5.0km von Tulln dabei zu sein. Nachdem ich die letzten zwei Monate mit Gips gar nicht ins Wasser durfte, überlegte ich, doch nur die kurze Distanz zu schwimmen. Und da gab es ja auch noch die 250m Sonderwertung mit Luftmatratzen und Schwimmflügerl. hmmm... =O)

Diese Gedanken gingen mir durch den Kopf, als ich mich eine Viertelstunde vor Start plötzlich als einziger Drake im schönen Aubad Tulln wiederfand. Die meisten unserer Jungs hatte wohl wieder die Vernunft gepackt, der Initiator Peter hatte sich überhaupt gleich nach China abgesetzt. Gott sei Dank trudelte wenige Minuten vor dem Start noch Wolfgang ein. Aufgelöst nach einem harten Arbeitstag und bereit, die aufgestaute Energie auf 5.000 stilvollen Metern explodieren zu lassen.

Die vom Veranstalter ausgegebenen und verpflichtend zu tragenden Schwimmkappen waren dann doch nicht vorhanden, sodass ich mich bloßen Hauptes in die trüben Fluten stürzen musste, was sich jedoch als Vorteil herausstellen sollte. Durch die sommerlichen Temperaturen der letzten Tage wäre der See nämlich schon ohne Neo ziemlich warm gewesen. Mit der Gummihaut entwickelte sich der Abend zur dehydrierten Durststrecke mitten im Wasser. =O)

"Besser die letzten beim Start als die letzten im Ziel" war Wolfgangs und mein Motto. Bald fanden wir uns in einer brodelnden Suppe der wegsprintenden Athleten wieder. "Die schwimmen sicher alle nur die kurze Distanz" beruhigte ich mich zu diesem Zeitpunkt. Nachdem ich erst seit wenigen Tagen den Draht aus meinem Daumen hatte, war mein Ziel nur: durchschwimmen und schauen, wie es mir geht! Bloß keinen Schlag auf den geschwächten Finger abbekommen. Es sind nur mehr 10 Tage bis zum Höhepunkt meines Ruhejahrs in Roth... =O)

Die erste Runde also locker, tatsächlich bogen danach die meisten Athleten schon Richtung Ziel ab. Die einsame, zweite Runde auch noch ohne Beintempi, die dritte Runde langsam steigern. Gerade als ich mich super fühlte und dachte, dass ich mit diesem Tempo eigentlich nur in Führung liegen könne, überrundete mich Alex Krenn mit seinen Verfolgern so schnell, dass ich den Eindruck hatte, ich stehe im Wasser. Kurz war mir auch so schlecht, dass ich dachte, ich sehe mein Mittagessen bald wieder. Ich glaube aber, sogar das wäre schneller geschwommen als ich... =O)

Auf der vierten Runde merkte ich die ersten Anzeichen von Dehydrierung und Krämpfen, nur zu gern hätte ich einen Schluck von der Brühe rund um mich genommen, entschied mich dann aber gegen tagelangen Durchfall und biss durch. Schließlich überrundete mich noch Wolfgang, ich hab mich echt gefreut, dass es ihm so gut ging. Auf der fünften Runde gab ich alles, obwohl mein Stil mit steigendem Einsatz immer schlechter wird und ich wohl schneller bin, wenn ich langsamer schwimme. Wenn das irgendeinen Sinn macht... =O)

Im Ziel noch die steile Böschung rauf. Während ich torkelnd und schwindlig zu meinem Rad in der Wechselzone lief, öffnete ich meinen Neo und es dämmerte mir, dass ich ohne Rad hier war und dass keine Wechselzone kommen würde. =O) Sehr praktisch, ich konnte also aufhören, zu laufen und mich stattdessen von Wolfgang beglückwünschen lassen. Der hatte schon 20 Minuten lang im Ziel gegessen und getrunken, bevor ich komplett ausgetrocknet den Verpflegstisch plündern konnte.

Bei der Siegerehrung wurden wir alle persönlich aufgerufen und nach der Medaille gab es auch noch eine Urkunde für alle Teilnehmer. Wolfgang wäre mit seiner Zeit von 1h15 in der nächsthöheren Altersklasse Vierter geworden, das lässt für nächstes Jahr hoffen! Ich konnte ebenfalls einen persönlichen Erfolg verbuchen, indem ich nicht ertrunken bin. =O) Erstmals in meinem Leben bin ich 5.0km und 1h35 durchgeschwommen, jetzt klingen die 3.8 nicht mehr ganz so lang...

Euer Irondrake Wolfgang und Eure Gummiente Snick

Seedurchquerung Zürich


Einem Motto unseres Trainers Pete zufolge, sollte ein Triathlet die Sommermonate nutzen, um in seiner wenigen Freizeit neben Training, Wettkämpfen, Essen, Trinken und Schlafen auch Seen zu durchqueren.

Dieses Motto nahm ich mir zu Herzen und entschied mich kurzfristig während meines jobmässigen Aufenthalts in Zürich an der Zürcher Seedurchquerung teilzunehmen. Die Strecke führte vom Strandbad Mythenquai quer über den See zum Strandbad Tiefenbrunnen. Die Streckenlänge betrug 1450 Meter.

Nachdem ich beim Strandbad Mythenquai angekommen war, traute ich meinen Augen nicht. Da standen sauviele Menschen in einer sehr, sehr langen Schlange. Alle meldeten sich zur Seedurchquerung an. Ingesamt schwammen an diesem Tag über 4400 (!) Schwimmer über den See. Sowas habe ich noch nicht gesehen! Ich startete in der letzten Startwelle um 18:45. Die Bedingungen waren optimal: Sonnenschein, blauer Himmel und über 30 Grad Lufttemperatur.

Schon kurz nach dem Start stellte ich den erwarteten Unterschied zu einem Tria fest. Es waren hunderte von Menschen im Wasser und ich überholte schon bald hunderte von ihnen aus der vorigen Startwelle. Ein gutes Gefühl, das mir nicht bei vielen Triathlons zu teil wurde :=)

Nach 28 Minuten war die Durchquerung für mich geschafft. Danach gabs Risotto bei der Verpflegungsstation. Gemütlich nahm ich die Strassenbahn in meine Zürcher Wohnung und streute am Abend noch einen kurzen Lauf ein.

So ein Event bräuchte auch Österreich! Echt genial.

Aloha
IronChris

Training mit dem Garmin



Im Training findet der Garmin seinen Platz am Lenker. Zeit, Distanz, Routing und Kartenmaterial direkt im Blickfeld. Im Wettkampf dann die Trinkflasche - auch hier ist das "Gummiringerl" multifunktional im Einsatz!