Das Salz in der Suppe


neues aus der forschungs-ecke. daß jürgen zäck schon vor jahren mineralstoffkapseln beim ironman verwendete, weiß man aus interviews. daß man in allen amerikanischen ironman-foren von salztabletten liest ist auch klar. nur wußte ich nie, woher die das zeug kriegen. heuer hab ich auf tipp von andi hubner hin emser pastillen im wettkampf gelutscht. was sie mir außer einem offenen gaumen gebracht haben, weiß ich nicht genau... =O)
aber jetzt steht der hype um die neuen marktführer bevor: die salt stick caps. immer öfter sieht man die roten punkte der spender-röhrchen unter den lenkern in der wechselzone. ob´s echt was bringt, oder nicht, muß jeder für sich selbst feststellen. da ich euch aber keine erkenntnisse vorenthalten will, anbei der link zu detaillierten infos:

www.blessing-care-sports.de/produkt_saltstick/saltstick_warum.php

spice up your race! =O)

Streckenbesichtigung (teilweise) Challenge Roth


Bezugnehmend auf den Steckenplan der Roth Challenge
www.challenge-roth.de, dann Race-Infos und Streckeninfos

Heideck - Thalmässing ca 9.5km
Gleich nach Ortsausfahrt Heideck ein Anstieg, mehr als Fisch, aber kein richtiger Berg, wenige hundert Meter, 39-19 und 39-21 sitzend (Achtung alle Übersetzungen mit 26" Laufräder!), dann Fisch mit Verpflegstelle. Am ehesten vergleichbar mit dem Anfang der Straße auf Burg Kreuzenstein, Länge jedoch nur bis 2/3.

Wichtig: Bei einer Ortsdurchfahrt danach hohes Tempo, da vorher Abfahrt und 90° Kurve nach rechts um Hauseck und danach ein kurzer Anstieg, hier ordentlich durch die Kurve und Tempo im Wiegetritt mitnehmen, dann ist man gleich oben. Wer sich verbremst, verliert doppelt.
Linkskurve in Thalmässing im Normalfall schwierig da Verkehrsinsel und Stop, aber ich nehme an im Rennen ist’s dort möglich links an der Insel vorbei zu fahren und Tempo voll mitzunehmen.

Thalmässing - Greding ca. 10.5km
Tempo pur, ganz leicht kupiertes Gelände. Ähnlich die letzten Kilometer nach Köttmannsdorf bis Lambichl.

Greding - Obermässing ca. 12km
Hier befindet sich der Ruperti von Roth gleich am Beginn des Splits. Nach zwei leichten Linkskurven in Greding geht’s unmittelbar nach der zweiten mit 10% für ca. 600 bergauf. 39-21 sitzend ohne Probleme möglich. Danach ein Fisch über ca. 2km, dieser ist eine Kopie von Anfahrt Leithaberge von Donnerkirchen aus.

Am Hochplateau dann leicht kupiertes Gelände, hier kann der Wind eine große Rolle spielen. Ich hatte Gegenwind, bin fast gestanden.

Abfahrt nach Obermässing ist schön Tempo zu machen, die Serpentinen aber nicht zu unterschätzen. Siehe Abfahrt Leithaberge nach Hof, die Geraden dazwischen sind aber länger. 30km/h kein Problem - bei trockener Fahrbahn.

Obermässing - Eysölden ca. 11km
Zu beginn nichts aufregendes, nur ein wenig viele Abzweigungen, bei Besichtigung leicht zu verfahren, bei Wettkampf wohl kein Problem.
Vor Eysölden dann ca. 1km Fisch mit anschließendem knackigen Anstieg, nur kurz, aber mit 39-21 müsste ich kurz aus dem Sattel.

Eysölden - Hilpoltstein ca. 11km
Leicht kupiertes Gelände, Anstieg bei km62 (laut Höhenprofil in Streckenplan) nicht „vorhanden". Interessant dafür, dass vor Ortseinfahrt bei km67 der Anstieg ähnlich knackig wie der vor Eysölden ist. Nur ganz kurz, aber raus aus Sattel.

Fazit:
Die schnelle Strecke ist wirklich so. Auch wenn die 1200hm (laut Homepage) wohl eher 1500hm (laut Foren) sind. Es gibt aber keine Anstiege die vergleichbar mit Kärntner Ruperti oder Anstieg vor Egg/Faakersee sind.

Meines Erachtens eine klare Strecke mit Scheibentauglichkeit (bin ich auch zu Testzwecken gefahren), gibt zwar Anstiege, aber die sind *wirklich* kurz.
Ein Nachteil kann aber sein, dass die Strecke ähnlich exponiert wie Podersdorf ist, praktisch keine Wälder, fast immer möglicher Sonne und Wind ausgesetzt.

Race Day Report - Ironman Austria 2007


Nach meiner einjährigen Ironman-Abstinenz war es 2007 also wieder soweit. Ich konnte dem Ironman-Virus nicht mehr widerstehen und meldete mich kurz nach dem IM 2006 via Internet für diese nette Sportveranstaltung an. Meine Motivation, diesen zweiten Ironman in meiner Sportkarriere zu absolvieren, war durch zwei Faktoren begründet:
  • Erstens hatten sich Albert (ein Arbeitskollege) und Andi R. (ein Freund) bereits angemeldet und ich dachte mir, es wäre vielleicht ganz nett, an einem Juli-Sonntag gemeinsam mit ihnen ein bißchen Sport zu machen.

  • Zweitens juckte es mich, das einzigartige Feeling des Zieleinlaufes beim Ironman Austria nochmals zu erleben.

Meine Mitmenschen reagierten auf meine Ankündigung der erneuten Teilnahme mit unterschiedlichen Meinungen. Aber wenn man während der IM-Vorbereitung 8 Monate neben einem 40-50 Stunden Job zwischen 12 und 20 Stunden mit Trainieren verbringt, ist das vielleicht verständlich. Meine ursprüngliche Intention bei dieser erneuten Teilnahme war, diesen sportlichen Sonntag am 8. Juli 2007 zu genießen und nach keiner neuen persönlichen Bestzeit hinterher zu hetzen. Deshalb kramte ich den alten IM-Trainingsplan aus, den mir Peter für meinen ersten IM zwei Jahre zuvor erstellt hatte. Da dieser Plan zum gewünschten Ergebnis geführt hatte (Finish in 11h:23Min), beschloß ich, den selben Plan mit geringfügigen Änderungen nochmals zu verwenden. Die Planänderungen bestanden darin, daß ich die Ruhetage durch Trainingstage ersetzte.

Wie schon beim Training für meinen ersten Ironman, gestalteten sich die Wintermonate motivationstechnisch nicht gerade leicht. Vor allem das Laufen in finsteren und kalten Nächten nach der Arbeit war nicht immer leicht durchzuziehen. Doch grundsätzlich galt für mich die Devise alle Trainingseinheiten laut Plan zu erfüllen. Dies gelang mir auch wieder, da ich anscheinend masochistisch verlangt bin. In den 8 Trainingsmonaten ließ ich lediglich 6 bis 8 Trainingseinheiten aus. Positiv wirkte sich in diesem Jahr der sehr milde Winter aus. Ich konnte schon im März mein Rad rausholen und bei angenehmen Temperaturen wichtige Grundlagenkilometer absolvieren. Bei der Organisation meines Schwimmtrainings hatte sich auch eine positive Veränderung gegenüber dem Erstantritt ergeben: Ich machte nun von der Möglichkeit des Frühschwimmens (ab ca. 6:30 möglich) Gebrauch. Diese Option wählten auch Peter und Wolfgang für Ihr Schwimmtraining und so ergaben sich regelmäßig frühmorgentliche Treffen im Hallenbad. In den Monaten April, Mai und Juni war die Trainingswoche durch ca. 2 bis 3 Schwimmeinheiten, 3 Laufeinheiten und 3 Radeinheiten geprägt wobei die längeren Radausfahrten immer am Samstag oder Sonntag stattfanden (eh klar, da ich unter der Woche arbeiten mußte). Im Mai und Juni wurden die langen Radeinheiten am Wochenende schon manchmal langweilig, da ich erstens alleine mit dem Rad durch die Gegend fuhr und zweitens schon alle Strecken X mal abgefahren war. Deshalb kamen mir auch die Vorbereitungswettkämpfe (Viennaman – Half Ironman und Olympische Distanz Neufeld) ganz recht. Diese liefen für mich ganz gut. Ich war bei beiden Bewerben jeweils deutlich schneller als im Vorjahr bzw. vor zwei Jahren und es verließ alles nach Plan. Wie nach einem Plan begann leider auch ab Mitte Juni wieder mein rechtes Knie zu schmerzen. Laut Arzt war daran ein ausgefranstes Seitenband schuld. Ich versuchte dieses Problem unter keinen Umständen größer werden zu lassen und reduzierte mein Lauftraining auf nahezu null – ich ersetzte es durch Radeinheiten. Des weiteren begann ich das Knie durch Cool-Packs zu kühlen was jedoch nicht den gewünschten Erfolg brachte. Also schnappte ich mir meine Laufschuhe und fuhr zu Toni’s Laufshop. Dort nervte ich den Verkäufer, er möge mich doch mit meinen Laufschuhen auf dem Laufband laufen lassen und dabei entsprechend ein Video von der Abrollbewegung drehen. Und tatsächlich, das tat er auch. Wir fanden heraus, daß der rechte Fuß aufgrund des mittelmäßig abgenutzten Schuhs (ca. 800 Laufkilometer) eine Fehlstellung von 2 bis 3 Grad hatte. Dies genügte anscheinend, um in meinem Knie die Schmerzen zu verursachen. Daher war für mich die Entscheidung klar: Ich kaufte neue Laufschuhe (das Nachfolgemodell meines aktuellen Schuhs). Durch das Zusammenspiel des stark verringerten Lauftrainings und der neuen Schuhe konnte ich das Knieproblem eindämmen. Trotzdem konnte ich nicht einschätzen, ob mein Knie den 42 Kilometern beim Ironman gewachsen war.

Schließlich war es dann soweit. Die Taperingphase begann. Das bedeutete mehr oder weniger geplante Faulheit und weniger Trainingsumfang. Dadurch stieg auch ein bißchen die Nervosität in mir. Am Donnerstag vor dem großen Wettkampftag fuhr ich mit vollgepackten Auto nach Moosburg wo wir (Andi Bolzer, Andreas Roth) ein Zimmer in einer Frühstückpension reserviert hatten. Ich kannte die Pensionsbesitzer bereits von einigen Aufenthalten im Vorfeld. Als ich in Klagenfurt ankam, ging ich zunächst zur Registrierung für den Wettkampf. Dort traf ich Katharina (eine Arbeitskollegin), die diesmal zum ersten Mal bei einem Ironman am Start stand. Da wir beide keine großen Pläne für den Donnerstag Abend hatten, beschloßen wir, in der Pizzeria, die ich bereits kannte, Nudeln zu schlemmen. Nachdem ich von der ausgiebigen Kohlehydratzufuhr zu meinem Quartier zurückgekehrt war, begann ich meine beiden Plastiksäcke für die Wechselzone höchst-künstlerisch zu bemalen. Der Sinn dieser Übung bestand darin, die Plastiksäcke optisch so zu gestalten, daß sie sich optisch stark von denen der anderen Teilnehmer unterschieden. So konnte ich ziemlich sicher gehen, daß ich meine Säcke im Wettkampfstress unter den übrigen 2299 Säcken möglichst rasch fand. Am Freitag frühstückte ich gemütlich und schwang mich danach auf mein Rad um 2 Stunden auf der IM-Radstrecke locker zu „rollen“. Danach schüttelte ich meine Beine noch bei einem sehr relaxtem 20 minütigem Lauf aus. Am Nachmittag trudelten nach und nach Freunde (=Support Team) und Mitstreiter ein, bis wir am Abend wieder in der bereits mehrfach „getesteten“ Pizzeria endeten und Nudeln aßen.

Der Samstag war mit einigen Fix-Terminen vollgepackt – daher war der Tag etwas stressiger als ich mir das gewünscht hätte. Nach dem Frühstück in unserer Unterkunft machten wir uns auf den Weg zur Wettkampfbesprechung. Diese fand im großen Irondome-Zelt statt. Ausführlich wurden vom Rennleiter alle Triathlon-Tabus aufgezählt und die Strecke erklärt. Anschließend warf ich mich in die Fluten des Wörthersees um meine letzten 1,5 Kilometer vor dem Tag X zu „plantschen“. Auch meinen Beinen gönnte ich noch etwas Bewegung in Form eines 20 minütigen entspannten Laufes. Darauf folgte das Einchecken des Fahrrades und der Wechselsäcke in der Wechselzone. Ausführlich studierte ich die Position, an denen meine Wechselsäcke auf dem großem Metallgerüst plaziert waren. Schließlich sollte ich diese ja unter extremer geistiger Abwesenheit und Ermüdung auch finden. Nachdem wir am Abend wieder in unserer Standard-Pizzeria das „Carbon Loading“ hinter uns gebracht hatten, hieß es für mich (und Andi B.) ab 20h:30 Bettruhe. Natürlich gingen mir viele (Großteils auch unnötige ) Gedanken durch den Kopf und ich konnte erst nach einiger Zeit einschlafen.

Der Morgen des Tag X war quasi auf die Minute genau geplant. Um 4h:15 läutete der Weckton des Mobiltelefons und Andi B. und ich erhoben uns aus den Federn. Zum Frühstück gabs für mich zwei Scheiben Weißbrot mit Butter, etwas Marmelade, eine Scheibe Käse und eine Banane. Dieses „Frühstücksmenü“ hatte mir bei meinem Erstantritt 2005 schon zu einem guten Wettkampf verholfen. Nach den letzten kleinen Vorbereitungsarbeiten verließen wir um 5h:00 per Auto das Quartier. Nach Ankunft bei der Wechselzone begann der letzte Materialcheck und das Aufpumpen der Reifen. Die frühmorgendliche Stimmung in der Wechselzone war friedlich, leise und entspannt. Aus den Lautsprechern drangen mit angenehmer, nicht zu lauter Lautstärke, beruhigende Tunes. Danach begab ich mich ins Strandbad Klagenfurt wo schon mein eigens angereistes Support-Team (Vielen Dank an dieser Stelle!!!) wartete. Auch meine Eltern waren, wie schon zwei Jahre zuvor, wieder dabei. Nach kurzem Aufwärmen und dem Anlegen des Neos wurde die Zeit bis zum Start immer knapper. Meine Aufregung und mein Puls stiegen, obwohl ich das ganze bereits zwei Jahre zuvor schon einmal mitgemacht hatte. Wahrscheinlich war der Grund für meine konstant steigende Anspannung darin zu suchen, daß nun in wenigen Minuten das sportliche Ereignis losging, auf das ich mich Monate vorbereitet hatte. Nachdem ich mir im Startbereich am Strand des Wörthersees einen Startplatz gesucht hatte, legte ich Badehaube und Schwimmbrillen an.

Nach kurzem Warten ließen die Renn-Marshalls die Athleten ins Wasser um den geplanten Wasserstart durchführen zu können. Da ich von der zweiten Reihe aus gestartet war, hatte ich eine relativ gute Position unter den 2300 Schwimmern. Plötzlich hörte ich einen lauten Knall. Das war schon der Startschuß. Anfangs war ich, wie auch die 2299 anderen Schwimmer, etwas verwirrt, denn jeder hatte damit gerechnet, daß zunächst alle Athleten bis zu einer eigens eingerichteten Waseerstartlinie aufrückten und dann der Startschuß erfolgte. Doch oft kommt es anders als man denkt. Also schwamm ich, ohne stark von anderen Schwimmern behindert zu werden auf die erste Wendeboje in ca. 1,5 Kilometer Entfernung zu. Das Wasser des Sees hatte eine angenehme Temperatur und war sehr sauber. Auch bei der 90 Grad Wende an der Boje bekam ich erstaunlicherweise diesmal keine Schläge ab und konnte problemlos weiterschwimmen. Nach ca. 500 Meter absolvierte ich die zweite 90 Grad Boje und schwamm auf den Lendkanal zu. Nun schien mir die Morgensonne jedesmal beim Geradeaus-Schauen genau in die Augen. Da gab es für mich nur eine Lösung: einfach den anderen sportlichen Personen vor mir nachschwimmen. Ein Blick auf meine Uhr verriet mir, daß ich vergessen hatte, meine persönliche Zeitnehmung zu starten. Ich hatte daher keinen blassen Schimmer, ob ich gut oder schlecht in meinem Schwimm-Split lag. Beim Hineinschwimmen in den Lendkanal spürte ich eine Art Sogwirkung. Durch die hohe Schwimmeranzahl im relativ schmalen Kanal entwickelte sich eine Art leichte Strömung, die in Schwimmrichtung wirkte. Meinem Gefühl nach zu schließen, hatte ich ein mittleres Schwimmtempo drauf und mein Puls bliebt in dem Bereich wo er hingehörte. Jedesmal beim Auftauchen und Einatmen hörte ich den lauten und motivierenden Applaus und die Zurufe von einer großen Menschenmenge entlang des Kanals. Das beflügelte mich dazu, die letzten 300m nochmals Gas zu geben. Beim Schwimmausstieg erkundigte ich mich neugierig bei meinem Vordermann nach der Zeit. Als er 1h:05 sagte war ich sehr entzückt! Beim ersten Wechsel trödelte ich ein bißchen und verließ die T1 in 4:06. Auf den ersten Radkilometern aß ich zunächst wie zwei Jahre zuvor wieder eine Banane. Bis Kilometer 25 war ich für meine Verhältnisse recht flott unterwegs mit ca. 37km/h Schnitt. Ich hatte mich von den guten Radfahrern, mit denen ich aus dem Wasser gekommen war, zum Glühen verleiten lassen. Nach Ende der ersten 25km spürte ich ein Kribbeln und leichtes Brennen in meinen Oberschenkeln. Das war für mich das Zeichen, langsamer zu treten. Ab nun fuhr ich gleichmäßiger und achtete auf mein Tempo. Sowohl der Anstieg Faaker See als auch der Rupertberg liefen wie geschmiert. Regelmäßig gönnte ich mir eine viertel Banane, ein Iso oder einen Riegel. Am Beginn der zweiten Runde freute ich mich schon wieder auf die Anstiege der noch vor mir liegenden Strecke. Ich fand die Bergauffahrten motivierend, da ich dabei regelmäßig andere Mitstreiter überholen konnte. Auf den letzten 30 Radkilometern hatte ich ehrlich gesagt schon genug vom Radfahren und freut mich schon aufs Laufen. Mit einer Radzeit von 5h:28Min kam ich in die T2 und legte einen gewohnt raschen zweiten Wechsel hin. Jetzt hieß es eigentlich nur noch ins Ziel zu laufen. Daß dieses Laufen allerdings 42 Kilometer betrug, vernachlässigte ich gerne. Die ersten 10 Kilometer lief ich mit einem 5er Schnitt. Ich fühlte mich gut und mein angeschlagenes Knie zeigte keine Anzeichen von Problemen. Während des Laufens wagte ich diesmal ein Experiment. Ich aß ausschließlich Powerbar-Gels und trank Iso. Das funktioniert überraschend gut. Die Gels halfen mir auch über einen kleinen Einbruch bei Kilometer 25 hinweg. Ab nun lief ich nur mehr einen 6er Schnitt. Einer meiner Hauptgedanken während des ganzen Laufes war die Frage, ob ich unter 11 Stunden finishen würde. Da meine Uhr mir das leider nicht verriet (ich hatte ja vergessen, sie am Beginn zu starten), war ich ein bißchen ohne Plan. Doch Gott sei Dank war da Wolfgang. Er hatte von Peter (der in Wien saß) per Telefon meine Laufzeiten bekommen und rechnete für mich die Kilometerzeit (inkl. Pufferzeit) aus, die ich laufen mußte. Da ich ein gehorsamer Mensch bin, hielt ich mich an diese Zeiten. Die letzten 10 Laufkilometer überlegte ich nur mehr, welche Posen ich beim Zieleinlauf machen würde. Ich wollte den Zieleinlauf diesmal wieder voll auskosten. Auf den letzten 2 Kilometern erhöhte ich nochmals mein Tempo. Als ich auf die letzten 500 Meter kam, hörte ich den Platzsprecher meinen Zieleinlauf ansagen. Wolfgang hatte dem Platzsprecher „nahegelegt“ mich unbedingt zu erwähnen. Auf den letzen 200 Metern vor dem Ziel zeigte ich dem Publikum alle meine Posen, die ich mir vorgenommen hatte. Das Gefühl beim Zieleinlauf war wieder unbeschreiblich. Ich war total happy und kam mit einer Gesamtzeit von 10h:39Min ins Ziel. Dort empfingen mich Andreas und Renate.

Ich genoß den Augenblick und freute mich riesig über meine Zeit. Ich strahlte über das gesamte Gesicht. Nach einer kurzen Verschnaufpause gabs einen Photo- und Gratulationstermin mit meinem Support-Team. Danach visierte ich das IronDome-Zelt an, holte meine Urkunde und mein Finisher T-Shirt, und nachdem auch Andi Bolzer gekommen war, plazierten wir uns in einem der Whirlpools. Dort relaxten wir und plauschten mit anderen Finishern. Vor lauter Begeisterung und geistiger Abwesenheit vergaß ich beim Verlassen des IronDoms meine Laufschuhe, mein Startnummerband samt Startnummer und mein Skinfit-Shirt. Diese Dinge sollte ich nie wieder sehen. Aber was solls, das war ein Kollateralschaden und kann bei so einem Ergebnis vernachlässigt werden.

Nach der Verabschiedung von Andi Bolzer und Christian Prinz, die Richtung Wien aufbrachen, machten wir uns auf den Weg zum Abendessen. Ich orderte ein Backhenderl mit Pommes und Salat, doch zu meinem Erstaunen, hatte ich Mühe, das Ganze zu verdrücken. Die Gels hatten meinen Magen anscheinend gut gefüllt. Gegen 23:00h kehrten wir in den Zielbereich des IM zurück wo eine unglaubliche Stimmung herrschte. Jeder Finisher, der nun ins Ziel kam, wurde mit einem tobenden Applaus und Geschrei empfangen. Auch die Pro’s waren wieder zurückgekehrt und feierten mit. Die Party war am kochen!

Am darauffolgenden Morgen wurde noch einmal in unserer Pension gemütlich gefrühstückt bevor es zurück nach Wien ging.Zusammenfassend läßt sich sagen, daß der IM 2007 für mich meine Erwartung um ein Vielfaches übertraf. Für mich war es ein nahezu perfektes Rennen und eine geniale Gesamtzeit. Besonders gefreut hat mich, daß wieder viele meiner Freunde und meine Eltern dabei waren. Dieses Ereignis werde ich nicht vergessen und noch lange daran zehren.

Aloha

IronChris

Was Triathleten wirklich meinen


Triathleten sind eigene Menschen. Weder sie selbst verstehen oft nicht, warum sie sich das Ganze antun und noch schwieriger fällt es den Mitmenschen, die mit Sport nicht viel am Hut haben. Klar, dass es hier auch sprachlich zu Missverständnissen kommen kann.

Hier zehn Übersetzungen Triathlet-Mensch, um die Kommunikation zu erleichtern:

  1. Ich genieße es in der Natur zu sein.

  2. = Ich trainiere bei jedem Wind und Wetter. Stürme sind Krafteinheiten auf dem Rad, 35° im Schatten eine gute Vorbereitung auf Hawaii und Lanzarote.

  3. Ich fahre gerne Rad.

  4. = Mein Tacho auf dem Rad hat am Ende des Jahres mehr Kilometer oben als der meines Autos. Radfahren beginnt ab 100km und 32 km/h Schnitt. Darunter ist es bummeln.

  5. Ich gehe gerne laufen.

  6. = Intervalltraining bis der Magen rebelliert? Ich bin dabei. Lange Läufe bei 30° im Schatten? Ich bin dabei.

  7. Ich bin gerne ehrenamtlich tätig.

  8. = Wenn ich nicht selbst bei einem Wettkampf dabei bin, stelle ich mich als Helfer zur Verfügung. Auch lange Anreisen sind da kein Hinderniss.

  9. Ich genieße auch die ruhigen Momente.

  10. = Tapering = Unmittelbare Wettkampfvorbereitung = Kommunikation für zwei Wochen auf das unbedingt notwendige reduziert.

  11. Ich fahre mindestens 3-4x pro Jahr auf Urlaub.

  12. = Zwei Trainingslager, ein Wettkampf im Ausland und ein Trainingslager light (aka Urlaub).

  13. Ich plane meine Urlaube gerne spontan.

  14. = Der Sommerurlaub kann erst gebucht werden, wenn ich weiss wie mein Wettkampf Anfang des Sommers ausgefallen ist. War er gut ist ein kurzer Urlaub unmittelbar danach möglich. War er es nicht wird noch ein Wettkampf Ende des Sommers eingeschoben und der Urlaub in den Herbst verlegt.

  15. Ich bin nicht so der Wintersportler.

  16. = Kälte ist mir zuwider. Ich kann im Winter im freien weder schwimmen, noch radfahren oder laufen. Ski/Snowboardurlaube sind mitten in der Vorbereitung viel zu gefährlich.

  17. Ich bin recht ehrgeizig.

  18. = Acht Monate meines Jahres drehen sich um einen Event. Die restlichen vier darum, wie ich es die nächsten acht Monate besser machen kann.

  19. Ich liebe Kinder!

  20. = Kinder machen sich klasse auf Finisherfotos!

Sei ehrlich, wieviel Antworten treffen auch auf Dich zu?

P.S.: Post größtenteils übernommen von Martin Mühl www.myroadtokona.at

(Fast) über die Alpen


Ein großes Dankeschön an die beiden alten Transalp-Hasen IronChris und Peter. Ich durfte als Gastfahrer an ihrer heurigen Tour teilnehmen und während sich die beiden mit Roadbooks abschleppten und sich ständig um die Navigation kümmern mußten, konnte ich einfach hinterherfahren und die Aussichten genießen.

Am Sonntag mit dem Zug nach St. Anton, auch um die Unterkünfte hatten sich die beiden schon gekümmert. Sie holten mich sogar vom Bahnhof ab, weil es schon dunkel war und führten mich sicher im Scheinwerferlicht nach St. Jakob. Race-Across-America-Feeling inklusive... =O)

Am Montag versorgte mich Peter schon beim Frühstück mit super Triathlon-Trainingstipps, auch dafür ein großer Dank an den 9h50-Mann! Durch wunderschöne Täler ging es zunächst auf die Heilbronnerhütte rauf, an Kühen vorbei, durch Bäche durch und mit dem Rad am Rücken 90%-Steigungen rauf. Ich hatte Mühe, alles mit der Digicam festzuhalten, denn die beiden legten gleich ein schönes Tempo vor, dabei lagen noch 7 stunden an diesem tag und 4 weitere tage vor uns! Oben ein idyllischer Bergsee, Flaschen auffüllen und Leiberl wechseln. Der Trick aus der Transalp Bibel, das nasse Gewand mit Sicherheitsnadeln am Rucksack trocknen zu lassen funktionierte phantastisch, so konnte ich immer kurzärmlig bergauf klettern und mit einem trockenen Longsleeve komfortabel die Abfahrt genießen.

Über teils sehr anspruchsvolle Singletrails und steinige Abfahrten ging es runter in das Lawinen-geplagte Galtür. Die meterdicken Schutzwälle hinter den Häusern verraten, was hier im Winter für Kräfte am Werk sein müssen... Es ist eine beeindruckende, aber gefährliche Schönheit. Mittagessen in Ischgl, noch nie hat mir eine Tomatensuppe so gut geschmeckt - Hunger ist halt doch der beste Koch! Auch das ist also Transalp: Grenzerfahrung mit allen Sinnen. Intensiver Genuß von Landschaft, Bewegung, Fahrtwind und der lokalen Köstlichkeiten. Immerhin führte uns die Tour neben Vorarlberg, Tirol und Italien auch öfters in die Schweiz, wo uns hausgemachter Bergkäse und Wurst serviert wurden!

Der Anstieg aufs Idjoch war echt die Hölle. 38 C, pralle Sonne, dazu teilweise 20% Anstiege auf staubigen Schotterstraßen, überall Baustellen, bald kein Wasser mehr und über der Baumgrenze kein bißchen Schatten. Wir haben alle drei gemeinsam durchgebissen, das war aber nicht mehr lustig. Am Gipfel Grenzübergang und herrliches Panorama über die Schweizer Bergwelt. Bei der Abfahrt fast ein Murmeltier überfahren, hat mir ganz böse nachgepfiffen. =O) übernachtet im schweizer Ort Kompatsch, wo die Leute ihre Eingangstüre sperrangelweit offen lassen, obwohl niemand zu Hause ist, wo Mercedes und BMW in der Garage stehen, es ist echt ein paradiesisches Eck hier!

Über saftige Almen, geschlängelte Radwege und idyllische Abfahrten ging es am zweiten Tag auf zur Königsetappe! Insgesamt fünf mal sollten wir an diesem Tag eine Grenze passieren, immer zwischen Ö, It und CH pendelnd. Über den Brenner ging es nach Südtirol, wo wir uns am Reschensee Spinatknödel schmecken ließen. Die Wartezeit muß man hier in Kauf nehmen, dafür wird alles von der Oma frisch von Hand gemacht. Die Uhren gehen einfach anders hier und die vielen Kite-Surfer am Reschensee leben hier ihren Hang-Loose-Lifestyle!

Das wunderschöne Etschtal mit seinen riesigen Apfelplantagen entlang geht es zum Einstieg in unsere härteste Prüfung. Nach sechs Stunden Fahrt beginnen wir den mörderischen Anstieg die 48 Kehren zum Stilfserjoch hinauf. Der "Passo dello Stelvio" ist eine Legende unter Radfahrern - wie sich herausstellen sollte zurecht. Ein dreistündiger Anstieg - 2.000 hm am Stück. Brennend heiße Sonne und keine Sekunde bergab ausruhen. Immer auf Zug. Was für ein tolles Training! An diesem Tag lerne ich, daß man mit der richtigen Verpflegung auch nach 8 Stunden noch kraftvoll klettern kann. Auf das Erreichen des Gipfels bin ich fast so stolz wie auf meinen 10h24 Ironman.

Die Nacht in 2.800 m Höhe ist kurz und nicht sehr erholsam. Ständig kontrolliert IronChris, ob das Fenster auch wirklich offen ist - irgendwie bekommen wir alle keine Luft... =O) Der Ausblick am nächsten Morgen entlohnt aber für die Mühe und beim Anblick der Kehren fallen mir die Worte eines Ironman-Finishers auf Hawaii ein "What a great sense of accomplishment". An diesem Tag - an diesem Gipfel bin ich echt glücklich. Weit weg von der Hektik der großen Stadt, nur die Straße, das Rad und die eigene Leistungsfähigkeit. Was braucht man mehr! Ich lasse meine beiden Führer weiterfahren, trete selbst aber die Heimreise an. Ich komme ganz bestimmt zurück - wenn möglich ab jetzt jedes Jahr! Danke nochmal an IronChris und Peter! Ich werde diese beiden langen Tage so schnell nicht vergessen und hoffe, daß wir auch mal eine ganze Tour gemeinsam machen!

Training der Profis

Schaut euch einmal die Homepage vom Norbert Langbrandtner (Link: Jahresübersicht, Zyklenübersicht) an. Er gibt dort eigentlich ziemlich detailliert seinen Trainingsplan preis. Interessant zu sehen, dass auch bei den Profi die Periodisierung nicht immer ganz so klappt wie vorgesehen!

lg Wolfgang

Teamname


Angeregt durch Johannes "Snick" möchte ich eine Diskussion starten, um folgendem Rechnung zu tragen:
1. Das Team beschäftigt sich nicht mehr nur mit Triathlon.
2. Es wohnen nicht alle Teammitglieder in Wien.
3. Es sollte einen einheitlichen Namen bei Anmeldungen geben, der außerdem kurz sein muss, um nicht in den Listen abgeschnitten zu werden.

Daher ein aus mehreren Mails zusammengefasster Vorschlag:
a. Vollständiger Teamname "Irondrakes Endurance Team Austria"
b. Name bei Anmeldung "Irondrakes Team"
c. Änderung des Logos: "Austria" statt "Vienna", "Endurance" statt "Triathlon" und ein zusätzlich ein Mountainbiker-Strichmaxerl.

Bitte um Eure Kommentare!

Wolfgangs Glück und Finish beim IM Austria


Letztes Jahr noch Zuschauer, dieses Jahr schon aktiver Mitstreiter. Eigentlich habe ich den Ironman Austria schon vor 2 Jahren (2005) in Angriff genommen als ich mich dazu entschlossen hatte, mich als Vorbereitung zur Langdistanz beim Viennaman anzumelden. Damals noch war für mich jedes 1 1/2h Training eine Qual. Auch die Saison verlief nicht ganz nach Wunsch, da ich in der Saison keine neue ansprechenden Zeiten - geschweige denn Bestzeiten aufweisen konnte. Sogar nach einem Sprinttriathlon vollkommen ausgelaugt im Ziel angekommen! Zu dieser Zeit war für mich nicht vorzustellen, dass dieses Unterfangen in einem erfolgreichen Finish beim Ironman Austria enden könnte.
Letztes Jahr gab es dann nach der Halbdistanz einen ersten Motivtationschub, als ich dort finishen konnte, was nebenbei gesagt, nicht nur auf eine gute Tagesform sondern auch auf erste gute Verbesserungen im Training zurückzuführen war. Doch auch schon in der Saison (2006) hatte nicht alles so funktioniert, wie es eigentlich geplant war. Im Vorfeld der Halbdistanz musste ich den Marathon aufgeben und kurz vor dem Wettkampf hatte ich längere Zeit an einer Verkühlung laboriert. Allerdings konnte ich auf kurzeren Distanzen ohne längere spezielle Vorbereitung alte Bestzeiten egalisieren. Ein Fakt, der mir schon damals zeigte, dass ich mich zumindest auf dem richtigen Weg befinde. Wie jedes Jahr war auch der Ironman letztes Jahr ein Highlight - selbst als Zuschauer! Klar drängte sich die Frage auf, ob ich mich nicht doch anmelden sollte, da ich ja nun alle Wettkämpfe zur Vorbereitung auf einen Ironman absolviert hatte und es daher keinen weiteren Zwischenschritt (oder besser gesagt Ausrede) mehr gab. Angetrieben von der Begeisterung dieses Events beschloss ich dann ein paar Tage darauf, einen Versuch zu wagen und mich beim Ironman Austria anzumelden.
Der Schwierigkeit des Unterfangens Ironman bewusst begann ich vorbildlich mit einer im Novoember beginnenden Vorbereitung und startete gut in die Saison 2007. Doch erlebte dann aber aufgrund eines Auslandsaufenthalts in den US einen herben Rückschlag. Speziell das Radtraining, worin bislang noch meine Schwäche lag und das daher eigentlich in den Frühlingsmonaten den Schwerpunkt meines Trainings darstellen sollte, kam dann vollkommen zu kurz. Die Diskrepanz zwischen der wahnsinnigen Herausforderung eines Ironman einerseits und meines mikriken Trainingspensums andererseits lies dann meine Motivation schon in den Keller sinken. Zwecks der Gelegenheit, Erfahrung zu sammeln, wollte ich den IM nicht auslassen, aber an einen Erfolg in Klagenfurt war nicht mehr glauben konnte. Daran konnten auch einige Verbesserung an meinem Rad innerhalb der letzten Tage vor dem großen Ereignis und eine auf 2 Tage zusammengestauchte Taperingphase nichts mehr ändern. Geschichten von Finishern, die die Treppen der Unterkünfte nach dem Wettkampf nicht mehr bewältigen konnten oder am nächsten Tag noch Infusionen benötigen hatten, zusammen mit meinen dehydrationsbedingten Kreislaufkollaps ließen mich dann doch sehr zweifeln, ob das Unterfangen Ironman überhaupt einen Sinn macht.

Nun zum Wettkampf:
Ein Shuttlebus zum Strandbad ist schon eine tolle Sache - auch wenn ich mir begründete Sorgen machen musste, noch rechtzeitig in die Transition zu kommen. Pflaster zum Abkleben der Burstwarzen natürlich vergessen. Aber an einer solchen Kleinigkeit sollte es aber dann doch nicht scheitern! Viel besser als sonst in den Neopren geschlüpft - also ohne verwüzelte Radhose darunter. Ganz überrascht, dass ich mich an alle guten Ratschläge in der Hektik der Stunde vor Beginn des Wettkampfs noch erinnern konnte und dann noch in der Lage war, sie auch umsetzen. Ein erster Erfolg an diesem Tag und es sollten noch mehrere folgen! Den Start habe ich dann gar nicht mitbekommen. In den letzten Minuten des Wettkampfs musste ich mich dann feststellen, dass ich mich falsch - Also bei den guten Schwimmern - aufgestellt habe und daher ein paar Meter mehr zu schwimmen hatte, was aber letztendlich wahrscheinlich gar kein Nachteil war, sondern eher ein Vorteil, da ich nun leichter in meinen eigenen Rythmus kommen konnte und den Prügeln in der Masse entkommen konnte. Auch wenn 3.8 km Schwimmen doch noch etwas ungewohnt lange war, so ist es mir doch leicht von der Hand gegangen. Als ich aus dem Wasser stieg, kam die erste erfreuliche Meldung: nur 1 1/2 h. Eine Zeit, mit der ich beim besten Willen bis zu diesem Augenblick nicht gerechnet habe.
Dann natürlich voll Euphorie auf die Radstrecke gegangen und mich dort wie geplant zurückgehalten. Bin zwar von vielen überholt worden, doch ich wusste, ich muss heute mein eigenes Rennen fahren, sonst hätte ich überhaupt keine Chance. Mein Tacho zeigte etwas über 30 kmh an - genau das, was ich mir vorgestellt habe. Dann gings auf den neuen, mir noch unbekannten Streckenteil. Habe ein paar Mal vor mir die mysteriös Steigung vor mir auftauchen sehen, aber erst beim 3ten Mal war sie es dann wirklich vor mir. Oben ankommen, dachte ich mir: "Und das wars! Und das noch mit einer schlechten Übersetzung!" Doch meiner Situation bewusst, dass noch fast die ganze Strecke vor mir lag, zügelte ich meine Euphorie, hielt mich zurück und begann nie am Rad zu drücken. Glück im Unglück hatte ich auch insofern, dass die Kette bei der höchsten Überstetzung ein bißchen an der Führung schliff und ich daher nur sehr spärlich die hohen Gänge einsetze. Im Nachhinein gesehen, verhinderte das, was mir nur allzu oft passiert: nämlich Übersäuern! Auf die alt bekannte Strecke zurückgekehrt, kam dann auch die Sicherheit und der Glaube, dass ich an diesem Tag war wahrscheinlich sogar die ganze Radstrecke bewältigen können würde - was ich nebenbei gesagt, als das wirkliche Knock-out Kriterium ansah, da ich bisher noch nie eine Radausfahrt über 80 km in diesem Jahr bestritt - 180 km waren somit auch vollkommenes Neuland. Auch der Rupertiberg stellt keine großere Schwierigkeit mehr da und konnte locker und lässig ganz einfach den Rupertiberg hinunterrollen. Dabei hatte ich aber die Verpflegung vernachlässigt, was sich dann schon kurz vor der ersten Häfte der Radstrecke ordentlich rächte. Bin immer langsamer geworden und konnte kaum mehr eine Geschwindigkeit von 20 km/h halten, die das Minimum waren, um noch innerhalb des Zeitlimits in die 2te Transition zu kommen. Als ich dann schon nur mehr mit Schwierigkeiten 15 km/h auf der Süduferstraße halten konnte, war ich schon längst so weit, aufzugeben und mich nur mehr bis zur nächsten Verpflegstelle zu schleppen. Irgendwann überkam mich dann schon ein so heftiger Hunger, dass ich einfach anhalten musste und 3 Ladungen PowerGels in mich hineindrückte. Eigentlich nur mehr mit dem Ziel, bis zur nächsten Labestation zu kommen, setzte ich meine Radfahrt fort, doch innerhalb kürzester Zeit ging es mir dann wieder rasch besser und wollte zumindest die 180 km beenden. Auf dem Weg zur Steigung zu Rosegg konnte ich mich dann sogar wieder vollständig erholen und erklomm vorsichtig die erste Herausforderung der zweiten Runde. Mittlerweile habe ich auch schon wieder andere gefunden, deren Tempo ich gut halten konnte. Ab diesem Zeitpunkt wusste ich dann schon, dass ich das Schlimmste verhindern hatte und ich sicher noch über den Rupertiberg komme und dabei noch mit einem Guthaben von ca. 1 h die dritte Disziplin angehen konnen werde. Bewusst der Chance entgegen aller Vermutungen doch noch zu finishen, wollte ich kein Risko mehr eingehen, habe mein Rad die Steigung am Ruperti hinaufgeschoben. Sicherlich nicht sehr glorreich, aber mit Sicherheit zu Finishen war mir an diesem Tag einfach wichtiger. Den Ruperti runter war schon eigentlich nur mehr ausrollen und die Vorfreude auf die letzte Disziplin.
Das Laufen ging dann anfänglich überhaupt toll, denn meine Waden spürten sich besser an als zum Beispiel nach einer Olympischen Distanz. Das entlockte mir bei den ersten 10 km ein leichte lockeres Lächeln. Doch dann begannen die Oberschenkeln zu schmerzen und ich begann zu taktieren. Um nicht mein Glück auf neue herauszufordern und noch einen zweiten Einbruch zu riskieren, wählte ich die Variante "sicher" und ließ das Laufen bleiben. Sicher aber stetig dem Ziel entgegen bin ich dann noch von viel begeisterten Zuschauern (oder besser Ironspecators) angefeuert worden und genoss die Stimmung in der Innenstadt. Mittlerweile war ich mir aber meiner Sache sicher: "Heute wird gefinisht!" Den letzten Kilometer ins Ziel gelaufen und mich im Zeilkanal feiern lassen. Naja, wann und wo die Fotos geknipst werden, hatte ich nicht berücksichtigt, aber da liegt sicherlich noch Verbesserungspotentiel fürs nächste Mal.

Im Ziel gönnte ich mir dann noch eine ausgiebige Massage von einem feschen Mädl, die sicherlich einen starken Muskelkater verhindert hat - also die Massage natürlich. Schon am nächsten Tag verspürte ich schon keinen Muskelkater mehr und konnte daher auch schon wieder problemlos laufen.

Der Schmerz vergeht...


... der Stolz bleibt. Mein einziger Gedanke auf der Laufstrecke. Was für eine Schinderei. Wenn mich IronChris Neiger nicht so gejagt hätte, wäre ich wohl langsamer getrabt. Hab jeden Moment auf die Krämpfe gewartet. Aber der Reihe nach...

Man sagt ja, die perfekte Saison gibt es nicht. Heuer hab ich es wenigstens geschafft, seit meiner Rückkehr aus Canada gesund zu bleiben. Hat mir einen Wochenschnitt von etwa 9 stunden beschert. dazu erstmals seit 2003 vollkommen schmerzfrei. ein dank an dr. lanz aus graz! die wahre herausforderung war es heuer, von 6 monaten burger and fries zurück auf normale ernährung und normales gewicht zu kommen. habe es immerhin von 83 auf 74 kg geschafft. ohne bier tät noch mehr gehen... =O)

bei der vierten teilnahme wird die unsicherheit echt schon oft durch routine ersetzt - was aber noch mehr spaß macht. konnte den event des jahres noch nie so genießen wie heuer. ein segen war auch unsere unterkunft - der schuberthof genau gegenüber vom strandbad krumpendorf, wo auch urgesteine wie der brandl gertschi, der hammerl hubsi und etwa 70 amerikanische pauschal-ironman-globtrotter absteigen.

ich war ja sicherheitshalber gleich mal ohne helm angereist, träumte schon von meinem bell meteor II aerohelm. gabs dann aber nirgends. also mein silbernes schwammerl nachliefern lassen. wieder ein paar zuschauer erheitert... =O)

am wettkampfmorgen mit andi "km-"bolzer und wolf "power sögger" am rechten hinteren strand aufgestellt, präpotent zu den 1h10 schwimmern. =O) nach lupenreinem fehlstart eigentlich ziemlich bald in einen rhythmus gekommen, den ich bisher gar nicht kannte. so gesehen war die neusiedlersee-durchquerung 1 woche davor doch ein erfolg. schlimmer also dort kanns einem im wasser nicht mehr gehen. hab heuer auch beschlossen, von beute- auf raubtier umzuschalten und im wasser eher zu fressen, als gefressen zu werden. erstaunlich, wie die leute ausweichen, wenn man selbst mal austeilt. da ich heuer erstmals null krafttraining gemacht hatte, blieb auch der moment der schweren arme aus. da hat es nicht mal geschadet, daß ich gleichermaßen null schwimmtraining zu verzeichnen hatte. ich bin halt eine echte landratte... =O)

da ich hier schon zwei mal 1h15 geschwommen war, sagte mir mein gefühl, daß es diesmal 1h11 werden würden, was ein schwindliger blick auf die uhr nach dem wasserausstieg bestätigte. die wechselzone war ich in den tagen davor sicher 20 mal im kopf durchgegangen. das neue konzept war erfolgreich, so konnte ich trotz zusätzlichem einschmieren mit 50+ sonnencreme meinen erzrivalen andi hubner just in der T1 überholen.

am anfang ging am rad der puls einfach nicht runter. komisch... die ersten 30 km waren vom puls her viel zu schnell. danach konnte ich aber mein pulskonzept diszipliniert durchziehen. da ich 2006 den ironman schon auf der ersten radrunde verspielt hatte, wollte ich heuer an den steigungen strikt aerob bleiben, was mir auch gelang. in der zwischenzeit überholten mich aber mindestens jeweils 50 leute und ich merkte erstmals, daß man mit meiner scheibe vielleicht auf der donauinsel rekorde aufstellen kann, aber nicht hügeligen kärnten. ich schleppte mich ziemlich ab. mein rad mit wechselzeug und 8 powergels am oberrohr wog am wettkampftag fast 10 kg. naja. positiv gesehen gibt das viel verbesserungspotential fürs nächste mal... =O) 142 avg auf beiden runden. plan eingehalten!

in rosegg 1 überholte ich chris neiger, der allein gegen den wind kämpfte. auf der ledenitzen-abfahrt überholte mich dann mein ehemaliger t-mobile kollege hubner zurück. er war an diesem tag mit seiner 800 gr lightweigth scheibe für mich einfach nicht zu schlagen. vorallem die anstiege kosteten mich ordentlich körner. bergab holte ich mit meiner 10 kg rakete zwar wieder auf, aber insgesamt verlor ich doch zeit. ich schaffte 2h32 auf der ersten runde, wo sich aber trotz meiner 10 gelutschten salztabletten bald krämpfe in den oberschenkeln ankündigten. die zweite runde war eine qual, am ruperti echt alles verkrampft, hatte in der hitze des gefechts wohl doch zu wenig getrunken.

mir war klar, daß es nach meinem DNF 2006 an diesem tag kein aufgeben gab. die ersten 10 km um die 5´ schnitt, die oberschenkel aber schon steif. ironchris im nacken, hubner 6´ vor mir. ich holte heuer noch 2´ raus, indem ich bei den verpflegstellen nicht ging, sondern im laufen trank und gels würgte. nicht sauber, aber wurscht. mental werte ich den lauf als vollen erfolg. hatte erstmals keinen einbruch. die km zeiten pendelten sich bald gegen 6´ ein. immer noch schneller als zu gehen, dachte ich! sonst hab ich an das laufen wenig erinnerungen, hab den kopf abgestellt, meistens nicht mal gewußt, auf welchem km ich war. vom puls her locker, 147 avg, muskulär aber schon hart. ich glaub, da fehlt uns einfach noch das alter. haben ja noch 10 jahre bis zur höchstform... =O)

am ende krampften sogar schon die unterarme, die kaumuskeln, oberschenkel, da wäre es nicht mehr lange gegangen. von den platzierungen her änderte sich nichts mehr. ich genoß den zieleinlauf, ließ extra noch 5 ehrgeizler vor, um alleine am finisher-photo zu sein. das verdarb mir freilich der sechste ehrgeizler, den ich übersehen hatte... =O) natürlich bin ich zufrieden, aber sicher gibt es auch noch viel zu verbessern. in roth 2008 ist noch einiges drinnen, bin schon angemeldet, freu mich darauf. erstmal geht es aber nächste woche mit ironchris und peter über die alpen, bissi entspannen... =O)

IMA - Rennbericht Andi


Zum zweiten Mal stellte ich mich der Herausforderung des Kärnten Ironman Austrias mit gemischten Gefühlen. Wird die Form ausreichen, da ich kaum lange Radausfahrten machte? Sind die Ziele zu hoch gesteckt? Wird das Wetter alles verderben? Aber schön der Reihe nach. Andi's Rennbericht vom Ironman Wochenende.

Vorbereitung
Letzten Winter konnte ich mich kaum aufraffen zu schwimmen. Abends ist in meinem Fitness Center das Becken gesteckt voll und morgens war mir das Wasser immer viel zu nass. Somit kam ich vielleicht auf 10 Stunden Schwimmtraining in der gesamten Vorbereitung, wobei ein Großteil erst vor kurzem in der Alten und Neuen Donau absolviert wurde. Beim Radfahren habe ich einiges verändert. Während ich bei meiner letzten Langdistanz (Podersdorf) vor zwei Jahren lange und langweilige Grundlageneinheiten über vier bis fünf Stunden mit konstanter Trittfrequenz und gleichbleibendem Puls abspulte, trainierte ich heuer viel abwechslungsreicher, begann schon ab Herbst mit hoch dynamischen Spinning-Gruppenstunden im Fitness-Center, fuhr aber kaum große Umfänge, außer beim einwöchigen Trainingslager in Italien. Laufmäßig bestritt ich alle ein, zwei Wochen einen Longjog und unter der Woche kürzere, etwas schnellere Läufe. Beim Tapering orientierte ich mich an Mark Allen (könnte ich bei Interesse nachliefern).

Ziele
Vernünftiges Wetter vorausgesetzt wollte ich unbedingt den Radsplit unter sechs Stunden durchziehen. Sollte das nicht klappen, dann unter zwölf Stunden ins Ziel kommen. Sollte auch das schief gehen, wollte ich wenigstens überhaupt finishen.

Vor dem Rennen
Da es nicht mein erster Ironman war, kam viel weniger Stress aus. Dinge wie Registrierung, Wettkampfbesprechung und Rad-Check-In bereiteten kein Kopfzerbrechen mehr. Die späte Anreise am Freitag Nachmittag stellte kein Problem dar. An dieser Stelle auch vielen Dank an beide Christian "Mav" und "IronChris", die mich mit dem Auto mitgenommen haben. Das Quartier bezog ich mit IronChris im Landhaus Tala in Moosburg. Bei einer Pizzaria in Klagenfurt waren wir mittlererweise Stammgäste, da wir zweimal täglich unsere Pasta-Ration von dort bezogen. Mit ausreichendem Schlaf standen wir am Sonntag um vier Uhr morgens auf, frühstückten Honigbrote, fuhren zur Ironman City, richteten unsere Räder her und begaben uns zum Start. Nach motivierenden Glückwünschen war jeder auf sich gestellt.

Schwimmen
Der rechte Startbereich sollte von schnelleren Schwimmern bezogen werden. Meine Taktik war sich dort weiter hinten zu platzieren, die Leute ziehen lassen und dann Platz für meine bescheidenen Schwimmfähigkeiten zu haben. Daraus wurde nichts! Der Start war recht chaotisch, da ein Einschwimmen aufgrund von Absperrungen nicht möglich war und bei Betreten des Wassers einige Athleten zu den weiter vorne starteten Profis aufschlossen und somit einen vorzeitigen Start provozierten. Mein Neopren war innen noch trocken - das fing ja gut an. Viele der vermeintlich schnellen Schwimmer waren lahmere Enten als ich und somit steckte ich ziemlich fest, obwohl ich trotz meines 3er Armzuges hätte schneller schwimmen können. Eine Untiefe nach der zweiten Boje riefen bei der Berührung des sandigen Grundes Erinnerungen an den Neusiedlersee wach. Im Lendkanal war die Hölle los. Beine Beine wurden oft nach unten gedrückt und ein Schwimmer vor mir machte auf einmal ein paar Brustbeinschläge, von denen einer um ein Haar in meinem Gesicht landete - ich will garnicht daran denken. Mit einem Split von 1:13:16 konnte ich endlich das Wasser verlassen. Damit war ich recht zufrieden. Für nächstes Mal aber sollte ich zehn Minuten schneller werden um der großen Masse auszuweichen. Vom Puls her hätte ich Reserven, da dieser im Schnitt 133 war. In der Wechselzone trödelte ich auch mit 4:47 viel zu lange herum. Das muss schneller werden.

Radfahren
Nun war die Zeit gekommen, meinen roten Flitzer ausgiebig zu testen. Ich richtete mein Rad recht minimalistisch her: Aerotrinkflasche, ein Flaschenhalter, keinen Ess-Vorrat, kein Tacho, kein Werkzeug, keine Pumpe, keinen Ersatzreifen - "Wenn der Herrgott ned wü, kannst eh nix machen". Das erste Stück bin ich vorsichtig gefahren, um in den Rhythmus zu kommen. Da ich aber beim Schwimmen ziemlich genau in der Mitte der Platzierung war, kamen die meisten nun auf die Radstrecke (wenn die Zeiten Gauss-verteilt sind *klugscheiß*). Somit war ziemlich viel Verkehr und ein ständiges Überholen und Zurücküberholtwerden war die Folge. Die meisten bemühten sich Abstand zu halten, aber die zehn Meter Distanz zum Vordermann und das ständige Rechtsfahren waren nicht immer möglich. Das sah auch der Wettkampfrichter ein, der einem ständig begleitete. Nach 30 Kilometern war endlich mehr Platz. Meine Taktik auf der Radstrecke bestand darin bei Anstiegen mehr zu investieren und sich beim Abfahren auszurasten. Nach einer Kuppe ein paar mal kräftig Kurbeln auf dickem Gang, dann flach auf den Aerolenker, Kopf runter, Pedale waagrecht, Knie nach innen, Hintern zurück und - Xentis sei dank - war ich oft schneller als andere, die getreten hatten. So schwank auch mein Puls zwischen 170 bergauf und 120 bergab. Bei den Verpflegstellen den Isodrink in den Flaschenhalter, abwechselnd Banane und Powerbar. Die erste Radrunde war mit 2h38min überraschend schnell. Auf der zweiten hatte ich nach dem Anstieg zum Faaker See einen kleinen Einbruch. Die Beine wurden etwas schwer. Nach der zweiten Rupertiberg-Kletterei war ich froh, dass das Radfahren bald vorbei sein wird und konnte auch wieder mehr Gas geben. Die letzten Kilometer drosselte ich das Tempo, fuhr viel aufrecht und bereitete mich auf das Laufen vor. Die zweite Runde dauerte zehn Minuten länger als die erste, aber mit einem Radsplit von 5:26:22 war ich mehr als zufrieden. Mein Durchschnittspuls war mit 151 ein paar Schläge niedriger als auf der flachen Radstrecke in Podersdorf vor zwei Jahren, obwohl ich diesmal um 21 Minuten schneller war. Nach einigem Trödeln in der Wechselzone ging es auf den abschließenden Marathon.

Laufen
Da ich 6h48min nach dem Start die Laufstrecke in Angriff nahm, begann ich zu rechnen: Ein Marathon in 4h11min würde ausreichen, um den Ironman unter 11 Stunden zu beenden. Das sind gerade mal 6 min/km oder 10 km/h. Eigentlich leicht zu schaffen. Ich fand schnell einen guten Rhythmus mit 5min30s pro Kilometer und fühlte mich prächtig dabei - jedenfalls bis Kilometer 13. Dann bekam ich Magenkrämpfe und später kamen noch Bauchschmerzen hinzu. An den Verpflegsstationen konnte ich kaum noch etwas zu mir nehmen, denn schon bei Wasser krampfte sich mein Magen wieder zusammen. Auch ein technisches Halt brachte keine Verbesserung. Nach dem Umstieg auf Cola ging es etwas besser, aber 6 min/km zu laufen wurde zur Tortur. Zu allem Unglück ging ab Kilometer 25 das Cola aus. Mir war schnell klar: "Heute läuft etwas schief. Wenn Du nicht langsamer wirst, kippst Du um oder musst irgendwann gehen und dann würdest Du noch später ins Ziel kommen. Deine Zielvorgaben klappen auch so, pfeif auf die Sub11! Heute soll es nicht sein. Vielleicht nächstes Mal!" Somit wurde ich langsamer und bekam auch die Schmerzen in den Griff. Die letzten Kilometer konnte ich wieder genießen und der Zielkanal bescherte Gänsehaut. Den Marathon beendete ich in 4:17:05 mit einem Durchschnittspuls von 149.
Ohne Magenschmerzen wäre mehr drin gewesen, denn muskulär hätte es noch gepasst. Für nächstes Mal muss ich mich besser über Wettkampfernährung informieren und viel testen. Vielleicht haben Bananen, Powerbar und Iso den Magen verpickt. Gelegentlich etwas Salziges hätte möglicherweise geholfen (z.B. Salzkartoffel, Tuc-Kekse).

Gesamt 11 Stunden 4 Minuten 56 Sekunden. Passt eh total! An eine solche Zeit wagte ich vorher nicht zu träumen. Die Zuschauer auf der Strecke und insbesonders unsere Irondrakes Fans motivierten immer wieder. Auch meine liebste Olivia war in Gedanken immer bei mir. Herzlichen Dank! Gratulation auch an die anderen Irondrakes (Wolfgang "Schafspelz", Christian "IronChris" und Johannes "Snick"). Alle haben erfolgreich gefinished.

Nach dem Rennen
Im Ziel begleiteten mich dann Andi und Renate ins Irondome, wo ich mich schon auf Bier und Whirlpool freute. Von ersterem kriegte ich nicht viel runter aber aus dem Pool wollte ich nicht mehr raus. Nach einer Verabschiedungsrunde und ein wenig Zuschauen im Zielbereich holten Christian "Mav" und ich meine Radsachen und fuhren wieder nach Wien, wobei es in der Steiermark wie aus Schaffeln regnete. Wir hatten in Kärnten wieder mal Glück mit dem Wetter.

Fazit
An folgenden Dingen muss ich noch arbeiten: Grundlagenschwerpunkt auf dem Rad, Schwimmleistung verbessern, Wettkampfernährung testen. Es wäre außerdem interessant die Sitzposition mit Hilfe eines Experten zu optimieren. So teuer kann das nicht sein und es bringt sicher wieder ein paar Minuten auf dem Rad und auch ein besseres Laufergebnis. Ein Zeitfahrhelm könnte ich mir auch anschaffen. Bei einem Radsplit unter 5h30min wirkt das auch nicht mehr so peinlich. Immer mehr Athleten schwören auf Watt-gesteuertes Radtraining. Diese Investition wäre aber ziemlich hoch (ab 1000 Euro).

Trotz möglicher Verbesserungspotenziale bin ich mit dem Ergebnis voll zufrieden und wundere mich immer wieder über mich selbst, wie man mit eisernem Willen solche Dinge durchsteht. Ich kann mich aber an keine vergleichbare Schinderei wie während der letzten 3 Stunden des Marathons erinnern. Da war der "Mann mit dem Hammer", der 2001 beim Wien-Marathon nach dem Lusthaus auf mich wartete, ein Sängerknabe dagegen. Man muss schon einen echten Dachschaden haben, dass man sich das antut, dafür noch viel zahlt und es trotzdem geil findet. Darum bin ich auch schon für die Quelle Challenge Roth 2008 angemeldet ;-)