AQUAMAN Schwimm-Marathon Tulln

Ich weiß nicht mehr genau, wieviel Bier ich beim Irondrakes Extreme Grilling intus hatte, als mich Peter zu diesem Event überredete. Eine Überdistanz in meiner Parade-Disziplin. Juhu. =O) Vielleicht war es auch die Zustimmung mindestens fünf weiterer Drakes, die mich dazu veranlasste, nicht zurückzustecken und bei den 5.0km von Tulln dabei zu sein. Nachdem ich die letzten zwei Monate mit Gips gar nicht ins Wasser durfte, überlegte ich, doch nur die kurze Distanz zu schwimmen. Und da gab es ja auch noch die 250m Sonderwertung mit Luftmatratzen und Schwimmflügerl. hmmm... =O)

Diese Gedanken gingen mir durch den Kopf, als ich mich eine Viertelstunde vor Start plötzlich als einziger Drake im schönen Aubad Tulln wiederfand. Die meisten unserer Jungs hatte wohl wieder die Vernunft gepackt, der Initiator Peter hatte sich überhaupt gleich nach China abgesetzt. Gott sei Dank trudelte wenige Minuten vor dem Start noch Wolfgang ein. Aufgelöst nach einem harten Arbeitstag und bereit, die aufgestaute Energie auf 5.000 stilvollen Metern explodieren zu lassen.

Die vom Veranstalter ausgegebenen und verpflichtend zu tragenden Schwimmkappen waren dann doch nicht vorhanden, sodass ich mich bloßen Hauptes in die trüben Fluten stürzen musste, was sich jedoch als Vorteil herausstellen sollte. Durch die sommerlichen Temperaturen der letzten Tage wäre der See nämlich schon ohne Neo ziemlich warm gewesen. Mit der Gummihaut entwickelte sich der Abend zur dehydrierten Durststrecke mitten im Wasser. =O)

"Besser die letzten beim Start als die letzten im Ziel" war Wolfgangs und mein Motto. Bald fanden wir uns in einer brodelnden Suppe der wegsprintenden Athleten wieder. "Die schwimmen sicher alle nur die kurze Distanz" beruhigte ich mich zu diesem Zeitpunkt. Nachdem ich erst seit wenigen Tagen den Draht aus meinem Daumen hatte, war mein Ziel nur: durchschwimmen und schauen, wie es mir geht! Bloß keinen Schlag auf den geschwächten Finger abbekommen. Es sind nur mehr 10 Tage bis zum Höhepunkt meines Ruhejahrs in Roth... =O)

Die erste Runde also locker, tatsächlich bogen danach die meisten Athleten schon Richtung Ziel ab. Die einsame, zweite Runde auch noch ohne Beintempi, die dritte Runde langsam steigern. Gerade als ich mich super fühlte und dachte, dass ich mit diesem Tempo eigentlich nur in Führung liegen könne, überrundete mich Alex Krenn mit seinen Verfolgern so schnell, dass ich den Eindruck hatte, ich stehe im Wasser. Kurz war mir auch so schlecht, dass ich dachte, ich sehe mein Mittagessen bald wieder. Ich glaube aber, sogar das wäre schneller geschwommen als ich... =O)

Auf der vierten Runde merkte ich die ersten Anzeichen von Dehydrierung und Krämpfen, nur zu gern hätte ich einen Schluck von der Brühe rund um mich genommen, entschied mich dann aber gegen tagelangen Durchfall und biss durch. Schließlich überrundete mich noch Wolfgang, ich hab mich echt gefreut, dass es ihm so gut ging. Auf der fünften Runde gab ich alles, obwohl mein Stil mit steigendem Einsatz immer schlechter wird und ich wohl schneller bin, wenn ich langsamer schwimme. Wenn das irgendeinen Sinn macht... =O)

Im Ziel noch die steile Böschung rauf. Während ich torkelnd und schwindlig zu meinem Rad in der Wechselzone lief, öffnete ich meinen Neo und es dämmerte mir, dass ich ohne Rad hier war und dass keine Wechselzone kommen würde. =O) Sehr praktisch, ich konnte also aufhören, zu laufen und mich stattdessen von Wolfgang beglückwünschen lassen. Der hatte schon 20 Minuten lang im Ziel gegessen und getrunken, bevor ich komplett ausgetrocknet den Verpflegstisch plündern konnte.

Bei der Siegerehrung wurden wir alle persönlich aufgerufen und nach der Medaille gab es auch noch eine Urkunde für alle Teilnehmer. Wolfgang wäre mit seiner Zeit von 1h15 in der nächsthöheren Altersklasse Vierter geworden, das lässt für nächstes Jahr hoffen! Ich konnte ebenfalls einen persönlichen Erfolg verbuchen, indem ich nicht ertrunken bin. =O) Erstmals in meinem Leben bin ich 5.0km und 1h35 durchgeschwommen, jetzt klingen die 3.8 nicht mehr ganz so lang...

Euer Irondrake Wolfgang und Eure Gummiente Snick

4 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Wolfgang hat gesagt:
Jo, dein Artikel über den Tullner Aquathlon war wieder einmal herzerfrischend (einfach hervorragend) und aufmunternd. Sitze derzeit in Nürnberg bei der wichtigsten Jahrestagung meiner Partner. Mein Tagesablauf heute: Bin heute in der Früh schon 2x um den Wöhrder See geschwommen (rd. 13-14 km). Jetzt checke ich meine vorwiegend privaten Mails und danach gehe ich ins 50 m Becken ein wenig plantschen ;-). Beim Ausklang im Biergarten am Abend bin ich wieder dabei. Da geht es dann um die sozialen Kontakte und nicht mehr um die Hardfacts. Man muss halt die vorhandenen Ressourcen mit der richtigen Priorität einsetzen ;-).

Anonym hat gesagt…

Blödsinn, bin nicht 2x um den See geschwommen, sondern gelaufen, jetzt kommt das Schwimmen erst dran...

Snick hat gesagt…

wolfgang!

wow, klingt echt stressig, so eine jahrestagung... =O)

dieser see klingt interessant für mich. wenn der nur 5 km lang ist, könnte ich eine durchquerung wagen und danach stolz erzählen, ich bin der länge nach durch den wöhrdersee geschwommen!!! das wollte ich schon seit jahren... =O)

super.
jo

m! hat gesagt…

wie sich die zeiten ändern!

ich erinnere daran, dass du in ebendiesem see fast abgesoffen wärst, als wir die insel in pörtschach umschwommen haben ;-))

lg aus the hague!
m!

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