Dr. Frankensteins Daumen

drakes!


ich bin zurück aus dem spital und hatte eine sehr abenteuerliche zeit. das ukh meidling ist echt einen besuch wert! am mittwoch um 0500 aufgestanden, kein frühstück. nüchtern bleiben für die mögliche op. um 0700 half mir meine liebe cousine beim einchecken und besorgte mir ein zimmer in ihrer abteilung.

dann begann das warten. zum zeitvertreib unterhielt ich mich mit meinen zimmergenossen. rene aus simmering hatte am wochenende einen fight mit einem rottweiler. die ausgefransten risswunden der stumpfen hundezähne werden nicht genäht und ergeben schöne narben zum angeben. herr josef laboriert schon seit jahren an seinen entzundenen beinen. seine alkohol- und zigarettensucht haben den eiter das fleisch bis auf die knochen wegfressen lassen. da war ich mit meinem lächerlichen kleinen knochensplitter noch super dran! später stieß noch walter zu unserer illustren runde dazu, der hatte sich schon vor 1 jahr in schlagl am semmering (!) den knöchel gebrochen und wollte sich nun die schrauben entfernen lassen.

die zeit verging, der hunger wuchs - aber nichts passierte. josef schlemmerte bald genüsslich an seinem mittagessen und später an seinem abendessen. walter und ich dagegen durften nicht mal wasser trinken, also hielten uns die schwestern mit infusionen am leben. seine hatte bananengeschmack, ich wählte apfel-zimt... =O) wir wussten nicht, ob wir erst um mitternacht, oder überhaupt erst am nächsten tag drankommen würden. ständig kamen neue notfälle rein und verschoben den op-plan weiter nach hinten.



gott sei dank hatte ich meinen laptop mitgenommen, also fuhr ich das bein- und kopfteil des bettes nach oben und las im liegen meine diplomarbeit noch einmal durch. angenehmer als zu hause! meine cousine zeigte mir auf dem schwestern-pc meine röntgen-bilder, auf denen deutlich das herausgerissene knochenstück zu erkennen ist.




um 1900 dann die erlösende nachricht: stützstrümpfe und papier-unterhoserl anziehen, es geht los! ich entschied mich für die vollnarkose, weil man von der regionalen betäubung in der achsel unkontrollierte muskelzuckungen bekommt. angeschnallt an den op-tisch teilte mir der anästhesist mit, dass ich in 30 sekunden einschlafen würde. ich zählte mit und kam bis 29...


als ich (2 stunden später) aufwachte, hatte ich ziemlich arge schmerzen, der witzbold im aufwachraum redete irgendwas von opium... super stoff... und karlsplatz, kurz darauf durchflutete mich schon ein wohlig warmes gefühl der schwerelosigkeit. kein wunder, dass manche darauf hängen bleiben... endlich konnte ich um 2300 mein mittagessen nachholen und erstmals verstand ich die redewendung: "einen durst haben wie ein frisch operierter"... =O) ich wackelte auch noch zu den schwestern vor und ließ mir die neuesten röntgen-bilder zeigen. deutlich zu erkennen ist hier der dünne draht und die große plombe, die auf der haut abgespannt ist.
um 0500 hieß es fiebermessen. für mich routine, das mach ich eigentlich jeden tag um die uhrzeit... =O) um 0600 kaffee, um 0700 strich die nette schwester sogar die marmelade-semmel für mich, während ich wie im flugzeug auf meinem kleinen bett-fernseher zeichentrickfilme schaute. besser als im urlaub! bis auf die schmerzen. auf normale pain killer sprach ich nicht an, also verpasste mir meine cousine ein weiteres jauckerl in den oberschenkel und da war sie wieder - diese wohlige wärme in den blutbahnen... =O)
gegen 0900 kam die zimmervisite, mir wurde der verband abgenommen, was der alte snick selbstverständlich für photos nutzte. wie ein cyborg, halb mensch - halb maschine sah das aus. nun endlich auch ein "iron"-man im wörtlichen sinne! =O) der doktor schickte mich dann gleich nach hause, die eltern holten mich ab und es gab endlich wieder was herzhaftes zu essen.
am montag bin ich wieder dort, verband wechseln und in 10 tagen kommen die nähte raus. der doktor, selbst läufer, hat gemeint, dass ich dann auch wieder schwimmen gehen kann. perfekt!

"daumen halten" für snick!


liebe drakes,

heute war ich schon um 0800 wieder in meidling. gott sei dank so früh, sonst hätte ich mich nach dem aufstehen total fadisiert und bis zum termin schon 3 tageszeitungen ausgelesen... =O)

nachdem der liebe doktor ohne mich jemals anzuschauen gleich seiner tippse angesagt hat "...patient stimmt der OP zu" habe ich mir die frechheit herausgenommen, ihm zu sagen, dass ich gerne darüber nachdenke, wenn er mich erst mal über risiken und alternativen aufgeklärt hat. er war dann auch gleich sehr freundlich... =O)

die gute nachricht: das band ist gar nicht gerissen, das hat die verrenkung beinhart überstanden. die schlechte nachricht: dafür ist der ansatzpunkt des bandes am knochen ausgebrochen, dieses knochenstückchen hängt jetzt an einem band-ende lose in meinem daumen rum und wird ohne hilfe nicht mehr von alleine zurück an seinen platz finden.

der op-termin wurde auf morgen verschoben, da darf ich mir sogar die art der betäubung selber aussuchen. ich bin für lachgas wie ossie osborne beim zahnarzt! je nach größe des knochensplitters wird der chirurg das teil mit bohrdrähten befestigen, die aus dem daumen rausschauen und mit plomben an der haut befestigt sind. die drähte werden dann in 6 wochen ohne narkose gezogen, was sicher angenehmer ist, als eine darmspiegelung, dennoch nicht erstrebenswert. also wäre mir die lösung über eine titanschraube lieber, die bleibt dann nämlich drinnen. das wäre dann halt zusätzliches gewicht am berg, dafür aerodynamischer als die plomben... ich werd mal fragen, ob sie auch carbon-schrauben haben! =O)

apropos extra-wünsche: meine cousine martina ist zufälligerweise krankenschwester im ukh meidling und besorgt mir trotz meiner bescheidenen 22 euro/mon selbstversicherung ein einzelzimmer. werde eine nacht stationär verbringen. da schlaf ich mich mal aus! =O)

und zu 95% kann durch diese behandlung die volle funktionsfähigkeit des daumens wieder hergestellt werden. das ist immerhin der gleiche prozentwert wie die wahrscheinlichkeit, dass wolfgangs flaschenhalter die flasche verliert. damit kann ich leben. =O)
der weitere plan: erstmal bekomme ich für 10 tage wieder eine schiene bis zum ellbogen, danach einen handlicheren (!) daumen-gips, da kann ich dann sogar das handgelenk wieder bewegen. heute habe ich schon alle formulare mit links ausgefüllt, erstaunlich, wie schnell man das lernt, wenn man muss... nach dem oiden moshe feldenkrais sicher eine sinnvolle übung! =O)

live aus dem krankenstand,

euer snick

sonnwendstein - semmering - feistritzsattel


was für eine geile gegend und kollege georg hatte das glück, hier aufzuwachsen! mit freude folgten die drakes seinem ruf in die berge, ein bike-erlebnis der besonderen art stand an! nachdem ich bekanntlich frühaufsteher bin, drängte ich auf einen möglichst frühen start, also ging es schon um 0720 los von wien. =O) die räder wurden in der altbewährten methode im auto verstaut - meines unten und das andere so drüber, dass es gleich und doch anders draufliegt. passt jedes mal... =O)


bereits um 0850 rollten wir im idyllischen otterthal ein und wurden von familie kirner herzlich empfangen. georg hatte dank heuschnupfen eine oage nacht hinter sich, auch weil die lästigen singvögel in dieser paradiesischen gegend ab 0400 keinen mehr schlafen lassen. verdammt! =O) bald trudelte auch wolfgang ein - leider ohne peter oder mike. die beiden waren aus diversen gründen verhindert. mike hatte einen termin und peter musste ein paar schlussrechnungen für mich zusammenstellen, um an meiner mathematik-schwäche zu arbeiten. =O)


bald ging es los - an blühenden bäumen, saftigen wiesen, schafen und kühen vorbei, den otter umrundend ab ins gemüüüse! bei einer malerischen kleinen kapelle wurde die erste pause eingelegt und wir bereiteten uns auf den ersten mörderischen downhill des tages über lose felsbrocken und wurzelabsätze vor. die abfahrt hatte es so in sich, dass selbst christian sich dazu entschloss, kurz zu schieben - und das heißt was... =O)



einen steilen hang entlang ging es auf einem ziemlich anspruchsvollen pfad dahin, ständig wurzelstufen rauf und runter, über 20% steigungen und schmale fahrstreifen, neben denen der abgrund wartete. so macht mountainbiken spaß!!! bald erreichten wir unser erstes gipfelkreuz an diesem tag mit wundervollem ausblick auf semmering, rax und schneeberg. schließlich ging es vorbei an maria schutz hinüber zum bikepark zauberberg, wo uns schon wüde downhiller ihre 20 kg bikes mit gebrochenen armen entgegenschoben.



dann folgte der erste lange anstieg die 500 hm auf den sonnwendstein rauf. christian zog an und war weg, da kommt keiner nach. oben noch ein kurzer 30% stich, sehr angenehm nach dem aufstieg... dafür gab es jetzt die mittlerweile obligatorische belohnung: ein oder zwei leberknödelsuppen für jeden! der ausblick war so gigantisch, dass wir vergaßen, davon ein photo zu machen. sorry guys! zu diesem zeitpunkt hatte ich schon etwa 3 mal meine kamera am weg verstreut, es sollten noch 2 mal folgen! einmal bin ich sogar noch mit dem rad über die arme digicam drübergefahren, ein neuer rekord und die photos beweisen: meine kamera steht auf das! =O)

bald gings weiter über grüne weiden und und forstwege, bis wir am feistritzsattel rauskamen. bei einem epischen sprung riss es wolfgang seinen hinteren flaschenhalter ab. nachdem dieser schon zuvor eine flasche verloren hatte, waren wir uns einig, dass er damit gegen die zwei hauptfunktionen eines flaschenhalters verstoßen hatte: erstens die flasche zu halten und zweitens am rad zu halten. =O) ist uns erst noch der saft runtergeronnen bei der glühenden sonne, so blies hier oben ein kalter wind über die eisigen überreste der langlaufloipe, die unser multisportler christian noch vor zwei monaten im skating-stil erforscht hatte. wie er mir laien erklärte, wird die loipe immer im frühjahr abgebaut und über den sommer in der garage verstaut, bevor sie im nächsten herbst wieder installiert wird. so funktioniert das also! =O)


das dreiländereck an der grenze von niederösterreich, der steiermark und... dem dritten land war temperaturmäßig der tiefpunkt der tour. auf diesen neuseeländischen hochplateus herrscht ein klima wie in wolfgangs amerikanischem, begehbaren kühlschrank. ein wanderer wurde freundlich dazu instruiert, wie er gefälligst die 5 photos von uns zu machen hatte, da spielen die drakes natürlich ihre führungsqualitäten beinhart aus. =O) wir erreichten das letzte gipfelkreuz für diesen tag, wo uns wanderer erklärten, dass wir den angepeilten weg unmöglich runterfahren könnten, viel zu steil und steinig. damit hatten sie natürlich unser interesse geweckt...


zugegeben, für die beiden hardtails in der gruppe waren die abfahrten etwas zu rauh, genau da fängt aber der bereich an, wo es christian und wolfgang auf ihren fullys richtig spaß macht! und so erreichten wir bald die legendären schipisten, auf die wir uns so lange gefreut hatten, christian gab gas und war erst wieder ansprechbar, als er die liftstation im tal erreicht hatte, wolfgang drehte auf und hatte seine abfahrt des tages, snick zerlegte sich und seine ausrüstung an dem berühmten vierten wassergraben zur hauptreinigung und georg zog langsam der hunger heimwärts.



also rollten wir gemütlich zurück nach otterthal, wo ein kaiserliches mahl auf uns wartete: die beste lasagne der welt, selbstverständlich salat mit kernöl und zum abschluss früchteeis mit kaffee. VIELEN DANK DAFÜR!!! einziger wehrmutstropfen für mich an dieser grenzgenialen tour war, dass der tag im ukh meidling endete und ich erst um mitternacht mit gips heimkam. mehr dazu im unteren post.

der snick macht jetzt alles mit links...

... weil rechts der gips ist! =O)

aber der reihe nach. seit wochen freuten wir uns schon auf die semmering-mtb-tour mit der versprochenen schipisten-abfahrt. vielen dank noch mal an georg für die einladung, die bewirtung und die führung auf der genialen runde!

mehr zu der tour im oberen post. jedenfalls geht es am ende 800 hm hinunter, wunderschön über breite, grüne schipisten. der christian gab angefeuert durch unsere zurufe "stop! christian, bleib stehen! du bist falsch!" vollgas und wir sollten ihn mit einem riesen-grinser erst bei der talstation wiedersehen. also ihm nach, die piste runter, kommen 3 riesen wassergräben, aber echt überdimensional, bei 50 kmh eher anspruchsvoll zu meistern. dann kam der vierte... die mutter aller wassergräben, zu hoch zum überspringen, zu tief zum durchtauchen, zumindest für mich...

ich sehe das ding viel zu spät, weil ich zu knapp hinter wolfgang fahre. in der zehntelsekunde, die mir zum nachdenken bleibt, entschließe ich mich gegen einen sprung. wegen der sturzgefahr, nen? =O) also drücke ich das vorderrad rein in den graben, das verschwindet im nirgendwo. gleich darauf kommt die mörder-welle und mir verreißt es den lenker so stark, daß ich mir wohl dabei den rechten daumen verrenke. kurz darauf hebe ich ab, was eigentlich recht schön war, nur dann lande ich auf dem helm, bevors mich endgültig in meine einzelteile zerlegt und den hang runterwutzelt. peter, das wäre eine abfahrt für dich gewesen! =O)

mir ist sofort klar, dass mit dem daumen was nicht stimmt, ich suche meine weit verstreuten einzelteile zusammen und rolle mit wackeligen knien runter zu den anderen. der helm ist mehrfach gebrochen, ins dress ist ein loch gerissen, die hüfte geprellt, die beine abgeschürft und unter dem daumennagel quillt das blut hervor. alles in allem also halb so wild... =O) christian verrät mir nämlich die "daumen-regel" bei solchen sachen: wenns weh tut ist es nur geprellt. erst wenns nicht weh tut, dann ist es richtig schlimm.

der daumen wird dann immer dicker und unbeweglicher, also bringt mich christian nach dem (exzellenten) essen ins unfallkrankenhaus meidling. die röntgen-bilder zeigen bald, was los ist: seitenband im daumen gerissen, also super dezenten gips drauf bis zum ellbogen... =O) nur 3 stunden gewartet, alle sprachen der welt gehört bis auf deutsch. meidling - der big apple europas!

die gute nachricht: der gips kommt am dienstag runter. die schlechte: dann werde ich operiert und der daumen mit drähten und schrauben fixiert - darüber kommt dann ein neuer gips, darf alles nicht nass werden, damit hab ich jetzt endlich eine handfeste (!) ausrede, um mich weiter vor dem schwimmen zu drücken. =O) blöd nur, dass ich auch nicht radfahren darf die nächsten wochen. mit st pölten wird das also wohl nix und von roth werde ich mich auch abmelden, das bringt jetzt wenig.

an meinen künftigen arbeitgeber: tippen kann ich noch, nur meine händedrucke sind jetzt bissi waach. =O)

update folgt
euer snick

Interview mit Lisa Hütthaler

Vielleicht funktioniert ja dieses Mal der Link besser als letztes Mal! => Interview

Wolfgang

Der erste Streich...

Mav's Bericht vom siegreichen Feuerwehrlauf im Prater.


Als sich am Sonntag, dem 6.April, ein paar Drakes in der Nähe des Start/Zielgeländes beim KSV Sport- und Seminarzentrum Rustenschacherallee trafen, wusste noch keiner wie der Tag ausgehen würde. Mit der mentalen und fotografischen Unterstützung von IronChris am MTB und Irene traten Pete, Andi, Snick und ich beim 4x10km Lauf an. Dank auch an Mom und Dad Prinz für die vielen Fotos.



Die Hochrechnungen von Pete ließen uns mit einem Stockerlplatz liebäugerl, aber sooo sicher war dies natürlich nicht. Mit einigen Arbeitskollegen (in Summe 8) und den Drakes fand pünktlich um 11:00 der Startschuss statt. Wie bei 10km üblich nach Laktatreichen, wenigen Minuten bei Puls 240 wieder im Ziel fanden wir schnell den üblichen Drakes Schmäh und Erfahrungsaustausch über so mache 300k Rad-Partien und andere Crazy-Trainingseinheiten.



So um 13:00 war es dann soweit... die Ergebnislisten wurden ausgehängt. Neben einem tollen Gesamtrang 8 von Pete, jeweils einem Klassenrang 4 von Pete und Snick war das unbeschreiblich schwarz auf weiß an der Ergebnistafel... DER ERSTE STREICH der Irondrakes war geschafft.

Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte:



Bis zum nächsten Mal,

Euer Mav