Wien - Klagenfurt Tages(Rad)tour


Als um 4:00 mein Handy-Wecker läutete, war ich erstaunlicherweise kaum noch müde. Heute war es also soweit, monatelange Planungsaktivitäten, Abstimmungsemails und Telefonate mündeten in einer kommoden IronDrake Radfahraktion. Wien-Klagenfurt in a day – das war das Ziel und langerhand von unserem Trainer Pete und dem Fachexperten für lange, schnelle Dinge am Rad, Snick, geplant. Nach einem frühmorgendlichen Kaffee schnappte ich mein Camelbag, verfrachtete mein Rennrad ins Auto und machte mich auf zum Ausgangspunkt der Tour: Wien – Siebenhirten.Peter war schon vor Ort als ich mein Vorderrad in der Gabel mit dem Schnellspanner montierte. Nach und nach trudelten pünktlich die anderen Drakes ein: der Mann der Zahlen Wolfgang, Andi Kilometerbolzer sowie der prinzerne Christian. Pünktlich um 5:00 starteten wir die ersten Pedalumdrehungen gen Klagenfurt. Das Wetter auf den ersten 80km war wie geschaffen für diese Tour. Wir verließen bei Sonnenaufgang in der Morgensonne die Wiener Stadtgrenze und kurbelten relaxed Richtung Semmering. Die Tour war so geplant, dass die „nicht notwendigen Höhenmeter“ diesmal ausnahmsweise ausgelassen wurden. Deshalb ging es zunächst bis Neunkirchen flach dahin. Nach den ersten 15km stieß ein Arbeitskollege von Christian P. zu uns, der dankenswerter Weise gemeinsam mit Christian bis zum Semmering die Führungsarbeit übernahm. Im Bulk dahinter wurde in der Morgenstimmung gemütlich geplaudert - leider haben die Croissants und der Kaffee (vorerst) gefehlt. Nach einer Stunde Fahrzeit gab Snick das erste Mal das Zeichen zu einer geplanten 5 Min Pause. Nach den ersten Müsliriegeln und Isostarschlucken (und es sollten noch sehr viele folgen) gings weiter: Kurz vor Neunkirchen verabschiedete sich der Mann der Zahlen Wolfgang und ab nun lagen sämtliche statistischen Aufgaben bei unserem Trainer und Snick. Diese konnten zwar Wolfgang diesbezüglich nicht das Wasser reichen, aber wir hofften sowieso im Trockenen nach Klagenfurt zu kommen. Bei der Ortsdurchfahrt Neunkirchen stand die zweite Blitzpause an und einige Croissants und Cappuccinos mussten daran glauben.Von nun an ging’s tendienziell bergauf Richtung Semmering. Leichter Gegenwind hatte sich auch schon bemerkbar gemacht aber das war noch gar nix gegen das, was uns auf der anderen Seite des Semmerings erwartete. In Schottwien konnte ich meinem inneren Drang nicht widerstehen und schwenkte auf meine übliche Radtaktik ein: Gleich zu Beginn flott fahren damit der drohende Einbruch später auch gerechtfertigt ist :=) Auch Peter fand an dieser Taktik Interesse und so kurbelten wir auf das Dach der Tour. Die anderen Drakes gingen die Sache vernünftiger an und so trafen nach einer kurzen Bio-Break (Wurschtsemmel essen, Entwässern) alle Fahrer am Scheitelpunkt des Semmering ein. Und wieder einmal war es time to say goodbye. Diesmal schüttelten wir Christian P. die Hand, schwangen unsere Hintern in die Sättel und kurbelten bei kühlen 10 Grad den Semmering hinunter.

Jetzt also konnte plangemäß der angenehmste Streckenabschnitt der Tour beginnen. Etwa 70 Kilometer sollte es bis Bruck an der Mur hinunter gehen. Leicht und gleichmäßig bergab sollten günstige Bedingungen bestehen, um den semmeringbedingt etwas mickrigen Schnitt von 26 km/h in die Höhe zu schrauben. Gestern noch war Windstille angesagt. Optimale Vorzeichen also. Aber es kommt anders.
Das erste Stück den Semmering bergab peitscht uns schon der böige Wind entgegen. Wo man normalerweise bequem und ohne viel Strampelei mit einem 60er runterrollt, fahren wir nun in enger Formation – Rad an Rad – erkämpfte 35 Stundenkilometer. Jetzt kurz nach 8 Uhr ist es noch recht kühl. So kommt es, dass wir alle Windjacken tragen, die das Leben nicht gerade einfacher machen...

Die sattgrün, frühsommerliche Landschaft im oberen Mürztal lenkt etwas vom Gegenwind ab. Über immer stärker frequentierte Straßen fahren wir den hellgrauen, dichten Haufenwolken aus südwestlicher Richtung entgegen. Es geht über Mürzzuschlag nach Langenwang, wo der nächste Stopp angesagt ist. Snick, der sich immer mehr als „Zugpferd“ der Truppe herauskristallisiert, steigt – vom Wind und Straßenverkehr leicht genervt - vom Drahtesel. Mit fast eingeimpfter Disziplin schauen wir alle auf die Uhr, um die fünfminütige Pause möglichst sinnvoll zu nützen. Mangels Tankstelle nützen wir ein einfaches Gasthaus zum Auftanken und die sonstigen Aktivitäten.

Auf Land- und Nebenstraßen geht es weiter in Richtung Klagenfurt. Jeder scheint inzwischen einen eigenen Weg gefunden haben, mit den Energien sparsam hauszuhalten. Andi verwendete dazu den neu erworbenen Leistungsmesser, der die Belastung auf den Watt genau angibt. Die Gleichmäßigkeit der Fahrt kann auf diese Weise sehr objektiv festgestellt werden. Ich hielt mich eher an die traditionelle Methode, durch minimalem Abstand zum Vordermann – meistens ist das Snick - möglichst viel Windschatten zu erhaschen. Von viel Abwechslung in der Führungsarbeit kann man nicht mehr sprechen. Johannes scheinen die Energien nicht abzugehen. Diesen Eindruck macht der Beginn seiner Steigerungsfahrt, die sich bis Klagenfurt fortsetzen sollte. Alle anderen haben wenig Interesse, sich bei 30 bis 35 km/h vorne in den Wind zu stellen.

Es ist etwa 11 Uhr. Bei der Fahrt durch Kindberg beginnen die ersten Überlegungen, den Zeitpunkt, den Ort und die Modalitäten des Mittagessens zu optimieren. Die Ideen sind sehr weit reichend. Vom schnellen Wurstsemmerl bei einer Tankstelle bis zum gutbürgerlichen Schmaus ist alles möglich. Die motivatorische Wirkung wird genau kalkuliert. Es ist sicher günstig, bei der Mittagspause deutlich mehr als die Hälfte der Strecke hinter sich zu haben. Andererseits rührt sich immer deutlicher der Magen, was philosophische Denkspiele hintergeht. Schlussendlich entscheidet ein Defekt an Peters Rad, der sein Rad kurzfristig zu einem Fünf-Gang-Rad macht, weil sich die oberen Gänge nicht mehr schalten lassen. Nach einer kurzen Irrfahrt durch Bruck an der Mur – es ist aufgrund Jo’s guter Vorbereitung die einzige geblieben – landen wir dann in einem Wirtshaus in Niklasdorf, wo wir einkehren.
Diverse Leberknödelsuppen, deftige Pfannengerichte und Schokopalatschinken später steigen wir nach einer Dreiviertelstunde wieder auf unsere Räder. Der Defekt – es war ein gelockerte Fixierung des Schaltseils – war schnell repariert. So steht den fehlenden 140 Kilometern bis zum Wörthersee nichts im Weg. Nun geht es die nächsten ca. 90 Kilometer das Murtal hinauf. Die Wolken haben sich inzwischen etwas verzogen. Es ist spürbar wärmer geworden. Die Sonne kommt immer mehr zum Vorschein. Eines ist geblieben, wie es war – der Südwestwind.
Wir folgen dem Murradweg. Besonders mit vollem Magen ist es recht angenehm, eine Weile nicht auf den Straßenverkehr achten zu müssen. Über die Reihenfolge brauchen wir uns keine Gedanken mehr zu machen. Johannes fährt vorne. Ich klebe am Hinterrad. Peter und Andi fahren hinten. In der Gegend um Knittelfeld – wir haben ca. 190 Kilometer am Tacho stehen – zeichnet sich ab, dass Andi Probleme mit dem Tempo hat. Das Team zieht sich so auseinander. Wir warten regelmäßig im Stundentakt zusammen und machen wie gewohnt nur kurze Pausen.
In Judenburg zeigt sich endlich das sommerliche Wetter, wie es noch am Vortag im Wetterbericht versprochen wurde. Sonnenschein, 25 Grad und beinahe Windstille. Bei einer Tankstelle stoppen wir kurz. Andi saugt sich diverse Powergels hinein, um zum gewohnten Tempo zurückzufinden. Die nächsten Kilometer werden nicht ganz einfach. Es soll den Perchauer Sattel hinauf gehen. Er ist nicht besonders hoch, aber ein paar hundert Höhenmeter sind kein Spaß, wenn man angeschlagen ist und mehr als 200 Kilometer in den Beinen hat.
Nach Unzmarkt und Scheifling warten wir am Fuß des Bergs zusammen, der uns von Kärnten noch trennt. Langsam machen sich Gedanken an die abendliche Pizza in Klagenfurt breit. Ab noch ist ja einiges zu tun. 80 Kilometer fehlen ja noch. Den Perchauer Sattel hinauf ändert sich die gewohnte Reihenfolge. Peter attackiert von Anfang an. Wir können bzw. wollen anfangs nicht folgen. Nachdem wir ihn nach fünf Minuten auf den gestreckten Serpentinen nicht mehr sehen können, fahren wir unser Tempo und begraben unsere Hoffnungen auf die interne Bergwertung. In Neumarkt in der Steiermark treffen wir uns, wo wir uns im Kaffeehaus für die abschließende lange Abfahrt ein bisschen mit Espressos aufputschen.

Auf der Abfahrt geht es über die Landesgrenze nach Friesach. Wieder kommt es zu einer Attacke von Peter. Diesmal allerdings nicht bergauf, sondern am steilsten, kurvigen Abschnitt bergab. Wieder können wir nicht folgen. Diesmal geben wir aber nicht kampflos auf, sondern kämpfen uns im belgischen Kreisel oft heran. Oft wird der Abstand knapp. Peter gelingt aber immer die Flucht nach vorne. Die unterhaltsame Verfolgungsjagd dauert dann etwa eine halbe Stunde, bis wir in Althofen die letzte Pause vor Klagenfurt einlegen. Andi zeigt seine berühmten Beißerqualitäten. Nach den letzten 90 Kilometer, die er sprichwörtlich am Zahnfleisch zurückgelegt hat, werden die verbleibenden 35 Kilometer aber auch kein Problem sein. Die restliche Strecke ist relativ ereignislos.
Locker rollen wir zur Ortstafel, wo wir uns um ca. 8 Uhr am Abend zwecks „Beweisfoto“ treffen. Weiter geht es nun zum Quartier am Wörthersee und zum verdienten gemeinsamen Abendessen in der Pizzeria. Am See angekommen, kommen wir pünktlich zum Sonnenuntergang. Ein ereignisreicher Tag. Wir sind zufrieden. Das Ziel ist erreicht.

Pete + IronChris

Drake-Transalp-Test-Ride


Guten Morgen, Drakes!

Die gestrige erste Generalprobe für unsere Transalp ist geglückt! Alle wesentlichen Benchmarks wurden erreicht oder sogar übertroffen. Wie es sich für eine Generalprobe gehört, wurden die Rahmenbedingungen perfekt simuliert. Von Sonnenschein bis Tropenregen wurden fast alle meteorologischen Facetten durchgespielt. Technik und Mensch haben diesen Prüfungen standgehalten.



Snickinator hat sogar Berge versetzt. Mit der Kraft seines Ellenbogen hat er die Rundung des Hohlwegs noch harmonischer gestaltet. Der Snick hat nachher trotz blutendem Ärmel besser ausgschaut als der Hohlweg. =O) Die nächsten Hohlwege hat er dann aber in Ruhe gelassen.



Auch das Après-Bike hat gehalten, was es versprochen hat. Der TransAlp-typische Hunger war noch nicht 100%-ig ausgeprägt, aber am besten Weg zur vollen Entfaltung Ende Juli. Am Donnerstag ist ja unsere zweite Generalprobe. Mike wird aller Voraussicht nach dabei sein. Ich bin schon sehr gespannt.



CiaoPete

Mentaltrainingseinheit mit Motivator


Eigentlich wollte ich heuer läuferisch einiges erreichen. Tja, eigentlich ...



Im Herbst 2008 schmiedete ich Pläne für meine Saison 2009. Es sollte ein Laufjahr werden und beim Wien Marathon hatte ich die magische 3 Stunden Marke im Visier. Vielleicht nicht darunter, aber zumindest nah dran. Und auf dem Weg wollte dorthin auch noch alte Ziele erreichen wie den Sub 1:30 Halbmarathon und den Sub 40 Minuten 10km Lauf.

Der Trainingsplan war aus dem Buch "Marathon - Die besten Programme" von Runner's World, ist auf 12 Wochen und Umfänge bis zu 100km ausgelegt. Ich wusste, dass es hart wird, aber mit den Grundlagen der letzten Jahre und etlichen Long Jogs im Herbst und Winter sollte es schon irgendwie gehen. Das war ein Irrtum, denn nach 3 Wochen hatte ich Waden wie aus Stein. Alles war zuviel: Zuviel Einheiten pro Woche, zu hohe Umfänge und überhaupt erst die schnellen Intervalle! Ich sah ein, dass es sinnlos war, weil ich zuwenig Grundlagen hatte. Das Training wurde total runtergefahren und die Waden lockerten sich wieder. Der Marathon sollte zu einem lockeren Lauf werden, bei dem ich Motivation für künftige (Helden-)Taten sammeln wollte.

Eineinhalb Wochen vor dem Tag-X dann das: Im Fitness-Center in der Sauna blieb ich mit einem Zeh zwischen den Brettern der Saunabank hängen und - knacks - war er gebrochen oder zumindest ziemlich verstaucht. Die violette Färbung am nächsten Tag verhieß nichts Gutes, obwohl sich die Schmerzen in Grenzen hielten. Da es täglich ein bisschen besser wurde, verzichtete ich auf eine ärztliche Behandlung. Bei einem Testlauf 3 Tage vor dem Marathon schmerzte zwar jeder Schritt, aber gerade nicht soviel, dass man zur Aufgabe gezwungen wird. So wollte ich beim Marathon auf jeden Fall starten, aber zog auch in Erwägung auszusteigen, wenn es zu schlimm werden sollte.

Vom Start weg ging es ganz locker und weniger schmerzvoll als erwartet. Auf der Lasallestraße wechselte ich auf die linke Seite, da dort weniger Leute waren. Nach dem Praterstern merkte ich, dass ich durch den Seitenwechsel ca. 200m unabsichtlich abgekürzt habe. Einen weiteren Kilometer traf es mich wie einen Blitz: Sollte auf rechten Seite beim Praterstern eine Zeitmessmatte gewesen sein, dann wäre ich nun disqualifiziert. Mit der Ahnung im Hinterkopf läuft es sich nicht besonders und leider kam ich nicht auf die Idee andere Teilnehmer wegen der Matte zu fragen.

Bei Kilometer 10 machte sich eine riesige Blase am linken Fußballen bemerkbar, obwohl die Laufschuhe schon eingelaufen waren und nie Probleme machten. Ab dann schmerzte wirklich jeder Schritt. Hunger kam auch schon auf, Bananen gab es aber erst ab km 15 - na toll, auch noch ein kleiner Hungerast. Der Halbmarathon hätte mir eigentlich schon gereicht, aber blöd wie Eisenmänner so sind, kommt eine Aufgabe nicht in Frage.

Immer langsamer werdend traf ich bei km 30 Christian (Mav), der mich begleitete und gut zuredete die häufiger auftretenden Gehpausen rasch wieder zu beenden. Er bestätigte auch, dass ich noch in der Wertung bin. Johannes begleitete uns ein Stück mit dem Rad und machte Fotos. Bei der Oper verabschiedete sich Christian und ich löste ihm gegenüber das Versprechen ein, die restlichen 500m brav durchzulaufen. 3:55:21 Nettozeit.

Es war mein langsamster (normaler) Marathon, zwei Tage später kann ich noch immer nicht richtig gehen - ein netter Mix aus kaputtem Zeh, riesiger Blase und leeren Muskeln - dennoch war es gut. Der Wille, trotz der Umstände, nicht aufzugeben wird mir bei künftigen Rennen sicher helfen, wenngleich ich mir im Moment nicht vorstellen kann, mich demnächst wieder zu schinden.

Vielen Dank an Christian! Ohne seine verbalen Anschubser, hätte ich noch etliche Minuten auf dem Asphalt liegen gelassen.

Alles was Recht ist


Das Wetter ist schön, zahlreiche Ausfahrten stehen am Programm und etliche Mythen ranken sich um das, was man mit dem Rennrad darf, und was nicht. Das hat nun ein Ende, denn ich habe mich schlau gemacht!

Schutzausrüstung - StVO §66 (Fahrradverordnung)

Rennräder brauchen nur zwei Bremsen und eine Beleuchtung, wenn es die Sicht erfordert - aus. Den ganzen Rest (Klingel, Reflektoren vorne, hinten, auf den Pedalen und Rädern) brauchen nur "normale" Räder. Zum Unterschied muss ein Rennrad folgendes aufweisen: Eigengewicht des Fahrrades max. 12 kg, Rennlenker, äußerer Felgendurchmesser mindestens 630 mm und äußere Felgenbreite höchstens 23 mm. D.h. Mountainbikes bräuchten die Schutzausrüstung.

Benutzung von Fahrrädern - StVO §65

Falls das mal wer braucht (evtl. auf dem Gehsteig): Wer ein Fahrrad schiebt, gilt nicht als Radfahrer.

Verhalten der Radfahrer - StVO §68

Radwege sind ein ganz wichtiges Thema: Bei "Trainingsfahrten mit Rennfahrrädern" DARF die "Radfahranlage" benutzt werden. D.h. ist neben der Straße ein Radweg, muss ich diesen mit dem Rennrad nicht benutzen. Die Definition von Rennfahrrädern steht oben, zu den Trainingsfahrten findet sich nichts im Gesetz. Ich würde mal sagen Rennrad + Sportkleidung + Helm (+ Tempo) = Trainingsfahrt. Bei anderen Rädern MUSS der Radweg benutzt werden, wobei es Ausnahmen gibt (breite Anhänger, mehrspurige Räder).

Man darf bei Trainingsfahrten mit Rennrädern auf Radwegen und öffentlichen Straßen nebeneinander fahren. Dabei darf nur der äußerste rechte Fahrstreifen benützt werden. Es steht nichts über eine Mindest-Gruppengröße im Gesetz. D.h. zu zweit nebeneinander auf der Bundesstraße zu fahren ist zwar nicht ganz ungefährlich, aber erlaubt.

Das Befahren von Gehwegen und Gehsteigen mit Fahrrädern in Längsrichtung ist verboten. Eh klar! Theoretisch dürfte ich aber nach dem Gesetz den Gehweg mit dem Rad queren.

Folgendes ist auch verboten: Freihändig fahren, die Füße während der Fahrt von den Pedalen zu entfernen, sich mit einem Fahrrad an ein anderes Fahrzeug anzuhängen, um sich ziehen zu lassen, Fahrräder in einer nicht verkehrsgemäßen Art zu gebrauchen, zum Beispiel Karussellfahren, Wettfahren und dgl. Die Frage ist, ob letzteres die Ortstafelsprints ausschließt. ;-)

Ich hoffe der kleine Exkurs hat mit Gerüchten aufgeräumt und hilft bei der Argumentation mit unseren Freunden und Helfern.

Triathlon da capo


Beim Durchforsten meines alten Trödels stieß ich auf drei Rad-Kataloge vom mittlererweile abgebrannten Schuh Ski aus den Jahren 1991, 93 und 94. Ich habe mich beim Anschauen königlich amüsiert und möchte diesen Genuss meinen Sportfreunden nicht vorenthalten.

Anfang der Neunziger traf man eine - sagen wir mal kreative - Farbwahl bei der Gestaltung von diverser Sportausrüstung. Dies wird deutlich beim BASSO Kronos um 42.300 Schilling. Ästhetik pur mit 16 Gängen. Man beachte den anatomisch korrekten Winkel des Triathlonlenkers. Die Profis heutzutage sollten sich zurückbesinnen und die überstreckte und auch oft überhöhte Sitzposition aufgeben.

Für die Materialfetischisten gab es bereits vor 18 Jahren viele Möglichkeiten sein Geld anzubringen. Zum Auffrisieren der Aerodynamik investierte man in knallrote 3- bzw. 5-speichige FIR-Laufräder - selbstverständich in 26 Zoll. Der Hingucker schlechthin für günstige 34.000 Schilling. Weitere Sekunden konnten mit einem passenden Triathlonlenker gewonnen werden, der viel mehr Griffmöglichkeiten bot als die unbequemen Modelle heute.

Bei Ausfahrten auf dem Rennrad musste man nicht auf modische Kleidung verzichten. Dezente Farben fügten sich harmonisch in gefälligen Mustern zusammen und schmeichelten dem Auge. Auf Landstraßen oder in der Stadt wurde man leicht als professioneller Radler erkannt und konnte sich bewundernder Blicke sicher sein. Auf Funktionalität musste man dennoch nicht verzichten und mit den stoffüberzogenen Styroporhelmen oder dem schicken Kapperl war ganz nebenbei auch der Kopf geschützt.

Das Bild rechts zeigt einen schnellen Wechsel beim Staffeltriathlon vom Schwimmen aufs Radfahren. Man beachte den Neoprenanzug, dessen dünnes Material perfekt und ohne Falten am Körper sitzt um höchste hydrodynamischen Ansprüchen zu genügen! Das Rad ist unglaublich innovativ mit STI-Schaltung und Carbon-Rahmen. Das Ganze gab es 1993 um 78.000 Schilling. Setzt man zwei Prozent jährliche Inflation an, so enspräche dies heute läppischen 7.700 Euro - wenn schon Triathlon, dann richtig!

Ich sehne die nächste Retro-Welle im Sport herbei, damit wir endlich wieder so tolles Material wie früher bekommen und nicht ständig mit den langweiligen schwarzen Rädern in unschicken Klamotten rumfahren müssen.

Euer Stil-Berater

Andi

Radtraining Mallorca




Mitte März macht sich das Radfahren auf Mallorca gar nicht so schlecht im Trainingsplan. Ausgesucht haben wir uns den Club - PlayaDeMuro. Das ganze Hotel ist von Jänner bis im Mai den Radfahrern gewidmet. (Im Sommer kommen dann die "dicken Pauschaltouristen". Exklusiv Recht haben dort die Jungs und Mädels von Huerzeler. So ist dann auch alles mit schweizer Gründlichkeit top organisiert. Nachdem wir nur eine Woche gebucht haben, war die Entscheidung für ein Mietrad aus finanzieller Sicht naheliegend. Glücklicherweise haben wir schon entsprechend reserviert und jeweils eines der wenigen mit einer SRAM Compact bekommen.



Von unserem Standort Alcudia aus konnten wir sowohl schöne flachere Touren in den Süden und Osten unternehmen, als auch etwas knackigere Touren in den Westen der Insel. Höhepunkt eines jeden Mallorcaaufenthaltes ist auf jeden Fall die Küstenklassik die wir bei tollsten Wetter "geniessen" konnten. So konnten wir dann in Summe zum Saisonstart schon 600km auf dem Rad absolvieren.



Verpflegung und Unterkunft waren Tip Top. Und das Hallenbad hatten wir fast alleine bei unseren Schimmeinheiten.

Neuer Triathlonshop


Vielleicht interessant - auf jeden Fall will ich es Euch nicht vorenthalten:

http://www.p3trisports.at

lg Wolfgang

Sechs Minuten


viel wurde schon über traumgrenzen im sport geschrieben und jeder hat seine eigene einstellung dazu. mich motivieren sie ganz besonders. was wäre ein marathon ohne die lockende 3h grenze? ein ironman ohne die magische 10h grenze? jeder athlet hat seine eigenen traumgrenzen, die zu unterbieten ihm alles abverlangt und die er gerade deswegen umso mehr schätzt.

nach meinem sub5h ritt durch die lava-wüsten von podersdorf fasste ich bei simplon in vorarlberg das logische nächste ziel ins auge: endlich schnell kraulen lernen. nach 8 jahren triathlon. =O) als motivierendes ziel setzte ich mir die 6min Marke für 400m und mir war klar, das würde nicht ohne druck von außen gehen. ein trainingsplan musste her. und ein trainer. aber nicht irgendein trainer, sondern der beste von wien bis passau und ganz burgenland. ein mann, den sie den fisch nannten: peter "berndlbad" beigl. =O)

woche 1
ich finde mich zwar am beckenrand wieder, habe aber vergessen, den plan auszudrucken. ich verliere bei jeder wende meine hose und das wasser, das ich nicht schlucke, habe ich scheinbar in der brille. in simmering schimpfen mich die kugelrunden wasserleichen: "oje, a wüda!". warum in aller welt würde jemand freiwillig diesen sport ausüben?
ich schaffe etwa 15m beine mit brett, dann muss ich aber keuchend abbrechen. am wochenende der erste 400m test. mein co-trainer ironchris hetzt mich davor am mtb durch den wienerwald. 6min55 ist der erste benchmark. danach geht mir die geliebte polar uhr ein. mein equipment kann das wasser scheinbar genau so leiden wie ich.

woche 2
ich habe es geschafft, den trainingsplan auszudrucken, mit anhang um die 100 seiten. am pool komme ich drauf, dass ich all die abkürzungen gar nicht verstehe. ich verliere die zweite hose bei jeder wende, schwimme zick-zack durch die 40 leute im pool und schlucke wieder hektoliterweise chlorwasser. will am liebsten alles hinschmeißen. bin ich am ende einfach nicht fürs schwimmen gemacht? ich verliere die dritte hose bei jeder wende und die zweite uhr geht mir ein. was zum teufel! #*X!!?'**!!

nochmal woche 1
ich verbringe ein wochenende in sachsen. endlich erstehe ich eine schwimmhose, die auch an ihrem platz bleibt, sowie eine dichte brille. im zwickauer johannesbad (!) bringe ich in einem hellen moment erstmals so etwas wie eine rollwende zusammen. ich fasse neuen mut und entschließe mich, mit dem plan noch mal zu beginnen.
ironchris überredet mich jetzt immer häufiger zum frühschwimmen im berndlbad und ich schaffe meine erste ganze länge beine mit brett. bei den technik-übungen erkenne ich, wie wichtig der ausgestreckte arm für die wasserlage ist und langsam gewöhne ich mich an die eigenheiten des schwimmsports. wolf stoppt meinen 400er test in schwechat, 6min25 ist ein großer schritt nach vorne.

nochmal woche 2
die kaiman-brille ist für den triathlon perfekt, doch beim gleiten nach dem abstoßen sind die rundumsicht-gläser irgendwie den oberarmen im weg und es kommt wasser hinein. eine schwedenbrille muss also her. im internet bestellt um 2eur50, die ist auch noch nach einem köpfler vom 10m brett dicht. perfekt. in schwechat sperren sie jetzt eine bahn für sportschwimmer, dafür darf ich außerhalb der trainingszeiten nicht mit paddles schwimmen. ich kann kein training zu 100% durchziehen, das ist mir einfach alles viel zu viel.

woche 3
mir tun beide schultern weh. beim strecken über den kopf spüre ich einen dumpfen, entzundenen schmerz. recherche im internet gibt auskunft über die "schwimmerschulter". eine muskuläre dysbalance. na das war ja klar. wenn es irgendeine typische verletzung in einer sportart gibt, dann bin ich mit meinen tonischen muskeln der erste, den es erwischt. ich schwimme weiter, vorallem rechts werden die schmerzen aber immer stärker.

woche 4
ich mache unterwasser-videos mit wolf in schwechat und arbeite mit viel krafttraining an der körperspannung. die schulterschmerzen lassen auch nach 2-3 ruhetagen nicht nach. nennt sich scheinbar "impingement-syndrom", dabei sind die außenrotatoren in der schulter zu schwach. ich beginne mit theraband-übungen dieses problem zu beheben. nach sprints ist die schulter aber komplett steif, so hat ein weiteres training sicher keinen sinn mehr.

schulter-wochen 1, 2 und 3
ich akzeptiere die schulterschmerzen als klares zeichen meines körpers, was als nächstes zu tun ist und verspreche ihm, erst wieder zu schwimmen, wenn ich die muskeln in der schulter ins gleichgewicht gebracht habe. nach ein paar tausend liegestütz seit dem bundesheer ist es kein wunder, dass die brust stärker als ihre antagonisten ist. positiv gesehen liegt hier jedoch ein großes potential, da ich nur mehr die gegenseite kräftigen muss, um dann endlich gesund und kraftvoll schwimmen zu können. so mache ich jeden tag 3 bis 4 mal die theraband-übungen bis zur völligen erschöpfung. die adrenalin-ausschüttung bei den letzten wiederholungen im krafttraining hat mir schon immer gefallen. 3 wochen ohne schwimmen, wird das gut gehen?

nochmal woche 4
klar, das wassergefühl ist weg und ich torkle die bahn entlang als ob ich noch nie im pool gewesen wäre. dafür sind die schultern 100%ig in ordnung und stark. auch die wasserlage konnte ich mit viel rumpfkraft verbessern. der trainingsplan in einer klarsichthülle haftet von alleine am startsockel und bleibt schön trocken. die 1.500m dauerschwimmen absolviere ich verscheucht von gezählten 44 simmeringer bierbauch-schwimmern im kurzen kinderbecken. schaffe erstmals 8 beinlängen an einem abend. katrin stoppt den nächsten 400m test im happyland: 6min17. juhu!

woche 5
ich ziehe mein erstes 3.000m training komplett durch. erstmals KA1 training mit soft paddles, die hängen aber runter wie nasse waschlappen. GA2 intervalle im hallenbad innsbruck, schultern voll ok, langsam fühle ich mich als schwimmer. der vorteil von thera-bändern: die kann man echt auf jede reise mitnehmen! ich stelle mein timing auf extremeres frontquadrant um. wenn ich mit der atmung fertig bin, solange der lead arm noch vorne ist, leidet die wasserlage nicht so stark, dafür entsteht hier eine kurze pause im vortrieb. hm...

woche 6
ich arbeite an meiner wende und der gleittechnik. langsam werde ich süchtig nach dem schwimmen. der pump in den muskeln nach harten intervallen, die strömung des wassers am ganzen körper, die geschwindigkeit, das ist schon sehr cool! beim frühschwimmen im berndlbad kündigt peter die entscheidenden zwei wochen an und ich stelle mich mental auf schlüsseltrainings ein. das sind einheiten, die dich komplett ummodeln, die den körper verändern. wo du abends schweißgebadet im bett liegst und merkst, wie sich etwas tut. am nächsten morgen stehst du als anderer mensch auf.

woche 7
ich stoppe jetzt jedes intervall mit und bemühe mich, die zeiten aus der hottenrott-tabelle auf die sekunde genau einzuhalten. gleichzeitig messe ich am ende der intervalle immer sofort meinen puls, um den trainingsbereich möglichst genau zu treffen. KA1 und KA2 intervalle mit harten paddles. da geht was weiter. am ende hänge ich am beckenrand wie ein boxer nach der elften runde. ich schaffe mein erstes 3.700m training, ein schwimmer trifft mich dabei mit seiner taucherflosse brutal im gesicht. nur keine anzeige. bitte. und keine kopfröntgen mehr! =O) erster beintest auf 100m in 3min10. enttäuschend. 80% der kraft kommt beim kraulen aus den armen, dennoch konzentriere ich mich ab sofort auch auf effiziente beintempi.

woche 8
im hallenbad tulln komme ich drauf, dass der winkel der füße extrem temporelevant ist und schwimme die 100m beine plötzlich in 2min37. schaffe mein erstes 4.000m training, erstmals 80 Dips beim Krafttraining und am wochenende wieder 400er tests in klosterneuburg. 6min01, kann es nicht glauben und schwimme noch mal, 6min03. gehe enttäuscht heim, nur um am nächsten tag wieder zu kommen. dann habe ich es endlich geschafft. spüre zwar die vorbelastung der harten trainingswoche und der zwei tests, aber mache 5min58 und bin glücklich!

die ganze woche zufrieden, reise nach zürich und komme verkühlt wieder heim, keine minute sport, kann schon gar nicht mehr schlafen. entschließe mich trotz katers nach dem business-ball ein paar 400m tests zu schwimmen und konzentriere mich diesmal besonders auf einen heftigen beinschlag, um die vortriebspause beim frontquadrant-schwimmen zu überbrücken. die uhr zeigt: 5min56, dann vollgas auf 5min48 und zur überprüfung noch mal 5min50.

ich möchte mich ganz herzlich bei allen leuten bedanken, die mich bei diesem schwimmblock unterstützt haben. ganz besonderen dank an peter, der mich souverän gerade durch die schweren zeiten geführt hat. ein guter coach macht eben mehr als nur perfekte trainingspläne schreiben!

euer swimming snick

Neo-Testschwimmen


Am Wochenende findet ein Neo-Testschwimmen statt, das, finde ich, ganz nützlich sein kann. Ich werde auf jeden Fall dort sein!

LG Wolfgang


EINLADUNG:

Hallo liebe Triathletin,
hallo lieber Triathlet!

Es dauert nicht mehr lange und wir können endlich auch wieder im Freien schwimmen.
Sollte dein Neo schon einige Jahre alt sein oder er passt einfach nicht mehr richtig,
ich veranstalte am Sonntag, den 1. März 2009 auf der Schmelz ein Neotestschwimmen,
wo ich die derzeit besten drei Marken und zwar 2xU, sailfish und X-terra zum
Testschwimmen zur Verfügung stelle.

Gleichzeitig kann ich auch Tipps geben, wie man einen Neoprenanzüg an- und auszieht,
hier werden oft viele Sekunden und sogar Minuten verloren. Gleichzeitig sackt
der Puls durch zulanges Verweilen in der Wechselzone ab, die ersten Kilomter
am Rad werden dadurch mühsamer und vorallem verliert man auch wichtige Energie.
Wir haben die ganze Schwimmhalle von 9:00 bis 14:00 gemietet, wer will kann diese
Zeit auch gleich für eine Trainingseinheit nützen. Die Tests sind natürlich kostenlos und
unverbindlich, nur Euro 5,-- verlangt der Vermieter für die Hallenmiete pro Person.
Selbstverständlich kann man auch gleich vor Ort "seinen" Neoprenanzug bestellen,
es wird auch Sonderpreise für Vereinsmitglieder geben.

Ich würde mich sehr über reges Interesse an dieser Veranstaltung freuen und wenn es
dir möglich wäre, melde dich bitte per e-mail unter gbrandl@aon.at an.

Ich freue mich auf dein Kommen,
Gerhard Brandl

PS: Seine eMail Adresse lautet: gbrandl@aon.at

Tod auf der Hauptallee


Unzählige sichere Kilometer hält die Prater Hauptallee jedes Jahr für Sportler aller Art bereit. Selbst waren wir schon bei jedem Wetter und Unwetter, bei jeder christlichen und unchristlichen Tageszeit auf den berühmtesten 4 Kilometern Wiens unterwegs. Jetzt hat es einen von uns erwischt und wir werden daran erinnert, dass geprellte Rippen, gebrochene Daumen und aufgeschürfte Ellbogen in Wahrheit halb so wild sind...

Presse-Artikel

Take care out there,
Euer Snick

Triathlet auf Abwegen


Die Freiheiten sind groß in der Off-Season vor einem Pausenjahr... Das ist genau die richtige Zeit, um der großen Liebe Triathlon einmal ausführlich untreu zu werden. Ironchris´ geniale Schitouren klangen sehr verlockend, Angebote zum gemeinsamen Wintersport trudelten von allen Seiten herein. Also war es Zeit, mein Talent mal wieder abseits des Dreifaltigkeits-Sports zu versuchen.

Die erste Gelegenheit dazu bot sich mit Kollegen Micky, sowie den Drakes IronChris und Pete inklusive weiblicher Verstärkung im Joglland. Das Ausborgen der ultra-leichten Skating-Langlauf-Schi stellte sich als nicht halb so schwer heraus wie das Anschnallen derselben. Zu allem Überfluss entdeckte uns noch Norbert Domnik, der sofort mit Micky ins Fachsimpeln geriet, während wir Drakes uns mit Mühe auf den Beinen halten konnten. Als ich meine Schi endlich dran hatte, waren meine Finger so eingefroren, dass ich gleich wieder zurück zum Auto musste. =O)

Als ich endlich auf meine erste Runde ging, holte mich Micky auf seiner ca. fünften Runde ein und setzte sich zum Ziel, mir mit meinen verbogenen Unterschenkeln das Skaten beizubringen, was für ihn sicher noch frustrierender war, als für mich. Jeder, der mit Cowboy-OHaxn wie den meinigen versucht, auf einem Schi dahinzugleiten, wird mir beipflichten. Keilförmige Schi, das wär was für mich. Meine Skating-Karriere ist damit nach 2 kleinen Runden vorerst beendet. =O)
Meine neue Muse Katrin inspirierte mich in den folgenden Wochen zu immer mehr Exkursen in fremde Sportarten. Nach einer Kletterpartie in der Halle und Eislaufen auf dem Altarm Greifenstein kreuzten wir mit Andi "Quelle Challenge" Roth beim Schifliegen in Kulm auf. Zugegeben, diesmal beschränkte sich unser sportlicher Einsatz eher auf das Plündern des Volksbank-Mitarbeiter-Buffets. Ein Dank nochmal an Reni und Ironchris für die großzügige Spende der Karten. Sollte auch die Volksbank jetzt in eine Finanzkrise rutschen, ich nehme es auf meine Kappe... =O)

Schließlich habe ich jedoch endlich eine Sportart gefunden, für die meine gebogenen Beine wie gemacht sind: Das Reiten!!! Genial, was man da für eine Kontrolle hat, wenn sich die Füße unter dem Pferd fast wieder berühren. =O) Katrin´s Glöckchen soll schon so manchen unsicheren Reiter abgeworfen haben. Bei meinem Würgesitz war das kaum möglich! Den fliegenden Wechsel oder die gekreuzte Kandare bekomme ich noch nicht hin, aber den Zuruf "Das schaut ja aus wie am Kinderkarussel" von Markus fasse ich als Kompliment auf. =O)

Letztes Wochenende stand ein 5-tägiger Trip nach Tirol an. Katrin´s Papa stellte uns eine Etage seines Hauses im schönen Gschnitztal bei Steinach am Brenner zur Verfügung. Nach einer halsbrecherischen Rodelpartie mit Geschwindigkeiten jenseits der Schallmauer wurde die Nößlachalm am folgenden Tag mit den Snowboards bearbeitet. Ein neuer Trend scheint sich hier breitzumachen, ich habe noch nie so viele Hunde auf einer Schipiste gesehen. Getoppt wurde dieses Erlebnis nur mehr durch den dritten Tag, wo mir der Olympiasieger Heini Messner seine Schitouren-Ausrüstung borgte und ich so die Tour auf die Sattelalm mitbestreiten konnte.
DAS ist ein geiler Sport! Gigantisch. Die Gegend, durch die man kommt, meist auf 1 Meter hohem Schnee unterwegs, sicher getragen durch die in edlem Pelz gekleideten Schi. Verschneite Wälder wie auf Weihnachtskarten, Ausblicke wie im Panorama-TV. Einzigartig. Tourenschi sind DIE Pflichtausrüstung für nächsten Winter. Auf jeden Fall! Nur oben am Gipfel, wo ein Schild die Staatsgrenze zu Italien ankündigt, war es eher ungemütlich. Bei eisigem Sturm und minus 20 Grad hofft man nur, dass einem die Nase nicht abfällt. Mich hat es beim Abschnallen gleich mal umgeweht, aus dem geplanten Umziehen wurde nichts und wir gingen komplett eingefroren die steile Abfahrt an.
Erst bei einem heißen Kakao in der Hütte tauten wir wieder auf und stellten fest, dass sich alleine für die Photos der harte Aufstieg schon ausgezahlt hat! Zu Hause wartete eine Riesen-Pfanne selbstgemachte Käsespätzle auf uns, der Hunger ist doch das Beste am Sport! Am nächsten Tag wurde noch das Innsbrucker Hallenbad von uns getestet, im schwimmen hatte ich ja auch noch etwas vor, mehr dazu aber in einem späteren Eintrag.
Die letzten Nachwehen der Saison 2008 klingen auch langsam ab. Eben trudelt der Brief der Staatsanwaltschaft herein, das Strafverfahren bezüglich meines Radunfalls eine Woche vor der Staffel-Langdistanz in Podersdorf wurde nun eingestellt. Gleichzeitig kommt ein Erlagschein vom Landeskrankenhaus Bregenz über meinen dreitägigen All-Inclusive-Aufenthalt, bei dem ich gelernt hatte, dass man nach einer harten Saison vielleicht doch besser etwas Abtrainieren sollte. =O)
Würde mich auch freuen, ein paar Trainings-Updates der anderen Drakes zu lesen!

LG Euer
Snick

Ski to the top of Sonnblick



Dieses Jahr stand Sie auch wieder an. Die schon zur Tradition gewordene Skitour mit dem seit einiger Zeit in Salzburg residierenden Dynafit-Fuzzi (alias Florian).
Am Freitag nach der Arbeit schnell rein ins Auto und ab nach Salzburg. Dort kurz Equipment ins Auto von Florian geladen und ins Rauris-Tal gefahren. Die letzte gemeinsame Skitour war schon ein Zeiterl her, daher war die Vorfreude groß und die Fahrt verlief wie im Flug mit wichtigen :=) Diskussionen. Am Ende des Tales angekommen, wars schon finster. Daher nix wie rauf mit der Stirnlampe und dem gesamten Skitourenequipment und die 7 Kilometer auf der tief verschneiten schmalen, gesperrten Mautstrasse zum Naturfreundehaus Kolm Sagurn gegangen.



Am nächsten Tag zeitig in der Früh aufgestanden und zum Rauriser Sonnblick (3100 Meter) aufgebrochen. Die Bedingungen waren sehr gut: viel Schnee (teilweise Pulver), kalt und im Tagesverlauf dann blauer Himmel und Sonnenschein. Florian hatte diese Saison schon unzählige Skitouren in den Beinen und dieser Sport war sowieso sein Ding. Daher war das Aufstiegstempo nicht so langsam….. ufff….Nach 4 Stunden Aufstiegszeit und 1600 überwundenen Höhenmetern standen wir um 12h:30 am Gipfel des Sonnblick. Der Ausblick war genial. Nach einem Snack und dem Genuss des Panoramas starteten wir die Abfahrt. Wir wurden mit guten Abfahrtsverhältnissen und teilweise unverspurten, spektaluären Hängen belohnt. Ein Traum.



Am nächsten Morgen stellte sich das Wetter nicht mehr so gut dar: Bewölkung und Föhn. Trotzdem starteten wir den Aufstieg auf den Hocharn (3200 Meter). Das erste Drittel des Aufstiegs gestaltete sich mühsam. Wir mussten spuren, was nicht gerade kräftesparend war. Die Bewölkung wurde immer dichter und der Wind immer stärker. Außer uns trafen wir während der gesamten Tour nur vier andere Tourengeher – alle Locals und harte Hunde (Chef der örtlichen Bergrettung und so…). Leider mussten wir auf 2800 Meter umkehren, da das Wetter ein Weitergehen sehr riskant machte.
Alles in allem war es ein cooles Skitourenwochenende im Hochwinter inklusive Besteigung eines 3000ers. Das muss unbedingt wiederholt werden...

Berg Heil
IronChris

Schneeberg and Stuhleck in a day


Nach unzähligen Weihnachtskeks und Weihnachtsessen war es nun wieder so weit, sich an der frischen Luft ein wenig Bewegung zu holen. Der 6. Jänner war eine optimale Gelegenheit dafür.

Die Schneelage war ausreichend genug, das Wetter mittelmässig prognostiziert und die Motivation hoch. Ein guter Mix für eine Skitour auf den Schneeberg und anschließend auf das Stuhleck. Nachdem ich mich um 6:00h aus dem Bett gewälzt hatte, schlug ich um 8:00h in Losenheim bei Puchberg am Schneeberg auf.

Bei herzerfrischenden -5 Grad startete ich den Skitourtag. Die Bedingungen waren gut: griffiger Schnee, wenig Wind und bewölkter Himmel. Nachdem ich die Edelweißhütte und das nachfolgende eher flachere Stück hinter mir gelassen hatte, kam ich zum Wurzengraben. Den Aufstieg durch den Wurzengraben hatte ich schon einige Male absolviert, deshalb wählte ich den Nachbargraben, der steiler und eisiger war …. uff. Nach einigen aufgestiegenen Höhenmetern mussten die Steigeisen herhalten – ohne Sie gabs kein Weiterkommen mehr. Die Hände waren eiskalt und der Hang vor mir wurde steiler und steiler. Nach ca. 3,5h erreichte ich den Gipfel. Das Panorama war umwerfend. Ich stand über den Wolken. Über mir blauer Himmel. Einzig, die -13 Grad und der starke Wind machten es ein wenig kühl…..Nach einer kurzen Proviantpause im Winterraum der Fischerhütte fuhr ich entlang der Aufstiegsspur wieder ab.

Beim Auto angelangt, fuhr ich zur Talstation des Stuhleck und startete den zweiten Aufstieg des Tages. Diesmal ging es entlang der Piste auf den Gipfel. Oben angekommen, wars schon etwas dunkel. Aber eines war gleich wie am Schneeberg: der eisige Wind und die minus 13 Grad.Mit der Stirnlampe fuhr ich im Finsteren ab ins Tal. Ein genialer Tag ging zu Ende.

Berg Heil
IronChris

Long Jog war gestern


Es ist ja bekanntlich die Zeit der Grundlageneinheiten. Der eine oder andere Long Jog jenseits der zwei Stunden ist auch bereits absolviert. Da erinnerte ich mich an einen verrückten Vorschlag von Pete letztes Jahr, der dazu geführt hatte, dass vier Drakes an einem Tag mit dem Rad von Passau nach Wien fuhren - und das im März! Da heuer für mich eher ein Lauf-Jahr wird, kam ich auf die glorreiche Idee, von Wien nach Hainburg zu laufen - quasi vom Haustor zum Stadttor. Dieser 50km Lauf geisterte schon seit Jahren im kranken Athletengehirn herum. Allein, ohne große Pause, Verpflegung mitnehmen und mit dem Zug retour. Geht das? Geht das auch bei Kälte? Ohne dabei krank zu werden? Finden wir es heraus!!!

So machte ich mich vorgestern bei Sonnenschein, fast Windstille, aber ein paar Minusgraden um 10:10 Uhr auf den Weg. Mit einem wassergefüllten Trinkrucksack, zwei Bananen, einem Riegel und zwei Gels lief ich von der Wohnung im 20. Bezirk über den Augarten und den Praterstern die Hauptallee entlang. Das Passieren der Praterbrücke stellte die erste Donauüberquerung dar, die zweite sollte erst Stunden später erfolgen. "Oje, was tue ich mir da an?!" Ein Stück Donauinsel, die Steinspornbrücke und den Ölhafen Lobau hinter mir war ich um halb zwölf am Marchfelddamm, der die nächsten dreieinhalb Stunden alles von einem abverlangen sollte.

Aus Platzgründen im Rucksack hatte ich keine Kamera mit, deswegen hält ein Bild aus dem Internet her. Man muss sich die Szene ohne Blätter, dafür alles leicht mit Schnee bedeckt vorstellen. Es erfolgt die erste Esspause, die im Gehen absolviert wird. Der Trinkrucksack stellt sich äußerst praktisch heraus, da dieser angenehm getragen wird und man auch im Laufen trinken kann - mal davon abgesehen, dass das Wasser fast gefroren war. Nach einer Laufzeit von zwei Stunden ein Schild "Hainburg 30km". Na hurra!!! Die dritte Laufstunde verging recht rasch, aber in der vierten wurden die Beine langsam schwer und vor allem mental war es hart. Die meiste Zeit ist der Weg kerzengerade soweit man schauen kann, ohne Abwechslung, links und rechts Bäume, keine Häuser, keine Einkehrmöglichkeit und kaum Menschen. Zum Vergleich bietet ein Ironman ständig Ablenkung. Zweitausend Mitstreiter, die alle demselben Ziel entgegensteuern und Massen jubelnder Zuseher. In der Lobau war natürlich nichts. Dementsprechend langsam verging die Zeit. "Was mache ich hier? Wozu das Ganze? Ich könnte genauso die nächste Ortschaft suchen und mit dem Bus heimfahren, eh wurscht. Wen interessiert es?" waren einige der sich einstellenden Fragen.

Aus irgendeinem Grund lief ich dennoch immer weiter, bis sich in der fünften Stunde nun auch Muskelschmerzen einstellten. Das rechte Knie meldete sich schließlich auch. Schließlich erblickte ich die lang ersehnte Donaubrücke von Hainburg, dessen Überquerung eine echte Freude darstellte. Die Sonne stand schon tiefer und tauchte die leicht verschneite Donaulandschaft in ein orangenes Licht. Noch ein Stück die Bundesstraße entlang, dann lief ich durch das Wiener Tor in Hainburg und hielt die Stoppuhr an. 5 Stunden 3 Minuten für 49 km (Gemessen mit www.map24.de) - geht für einen "Trainingslauf" mit zwei Geh- und Esspausen, oder?

Ein Früchtetee im Cafehaus überbrückte die Zeit zur Zugfahrt. Bis zum Praterstern brauchte die Schnellbahn über eine Stunde. Das alles bin ich gerade gerannt? Unfassbar! "So einen Wahnsinn - das mache ich sicher nicht wieder!!!" - "Na ja, sagen wir nicht so bald"

Zwei Tage später tut mir zwar nichts mehr weh, aber Stiegensteigen ist noch immer sehr anstrengend. Mal sehen, ob morgen wieder ein kleiner ReKom-Lauf drin ist. Eh kurz, eh nicht schnell, Höhenmeter auch nicht. Man will sich doch nicht schinden, oder? ;-)

Ein erfolgreiches Jahr wünscht
Andi "Kilometer"-Bolzer