Schlammpackung


Gesund für die Haut, ungesund für's Bike! =O)



Nachdem Andi "km" Bolzer letzte Woche sein weißes Rössl von Canyon bekommen hat, war natürlich eine gemeinsame Besichtigung der legendären Babenberger Trophy Strecke längst überfällig. Treffpunkt in alter Mountainbiker-Manier bei der "Löwenbrücke" und ab über den berühmten Nußdorf-Einstieg in die "Bergwelt" Wiens. Es sollte eine Genussausfahrt werden, dementsprechend oft erfreuten wir uns einfach der schönen Aussicht über unsere Heimatstadt. Andi glaubte sogar, den Stadtrand von Bratislava entdeckt zu haben, tolles Wetter, tolle Sicht!

Obwohl uns Petrus an diesem Tag verschonen sollte, war der Boden tief und aufgeweicht, mit Gatschlöchern und glitschigen Blättern, was unsere Hinterräder vorallem bei steileren Passagen durchdrehen ließ, aber als alte Elektrotechniker wissen wir: Ohne Schlupf kein Drehmoment! =O) Der breite Forstweg wurde plötzlich durch Seilwinden, Kräne und 100te Baumstämme versperrt - allwinterliche Waldarbeiten. Umgedreht wird nicht, also die Bikes auf den Rücken, den Abhang rauf und sogar einen super neuen Single Trail gefunden!

Doch die Schmankerl standen uns noch bevor und die hatten es an diesem Tag auch in sich. Beim Mountainbiken können sich bekanntlich alle Wege nach nur einem Regenfall komplett verändern. So passiert hinten beim Griaßdigott Wirt, wo Andi in einem Anflug von Naturverbundenheit zum ersten Mal den Boden umarmte und mir ein aufgegabelter Ast gleich mal das Schaltauge verbog und sicherheitshalber auch noch den Bowdenzug vom Schaltwerk zerbrach... =O) Solche Rückschläge machen uns nur noch unverdrossener, wir sind ja hart im Nehmen.

Also mutig auf zum Höhepunkt der Tour, dem Hermannskogel! Andi mit seiner Ironman-Form hat die Steigung natürlich geschnupft, die Abfahrt hatte ich aber ehrlich gesagt nicht mehr so extrem in Erinnerung... Ich bin zweimal nur mehr ganz knapp aus den Pedalen gekommen, Andi hatte nicht so viel Glück, weil seine Pedale noch auf Rennrad-Auslösehärte eingestellt waren. Das Geniale am Mountainbiken: Im Gegensatz zum Rennradfahren kann man echt Fehler machen und bekommt das auch sofort vermittelt. Der Aufprall auf spitzen Steinen ist ein sehr effektives Mittel, um einen zu zwingen, rasch Fortschritte in der Fahrtechnik zu machen.

Mit Schwung holpert man aber auch über die größten Steine und Wurzelstufen drüber, das ist schließlich die Belohnung für den mühsamen Aufstieg! Gewicht nach hinten verlagern, Bauch auf den Sattel und nur nicht zu viel bremsen. Obwohl die Strecke nach nur einer Woche MTB Erfahrung für Andi einen Tick zu hart war, merkt man schon das Mountainbiker-Blut in ihm: Aufstehen und noch mal probieren. Nur so lernt man dazu! Bald wird man Andi die Hermannskogel Abfahrt runterfliegen sehen, wenn er sein Canyon XC mal so richtig an die Grenzen führt! =O) Ist auch eine gute Übung für diverse Trans-Alp-Abfahrten, wo es noch ein bißchen rauher zugehen kann...



Bald wieder!
jo

2 Kommentare:

Andi hat gesagt…

Es war mir eine Ehre mitzufahren, aber spätestens jetzt habe ich einen riesigen Respekt vor den Abfahrten und den Fahrern, die sie bestreiten. Meine Hüfte ist noch immer blau - mittlererweile schon grün - und ein paar Rippen tun auch noch weh. Trotzdem freue ich mich auf's nächste Mal.

Snick hat gesagt…

ja, war eine geile tour. ich habe mein schaltauge mittlerweile wieder repariert. im internet liest man viel über abgerissene schaltaugen, das ist als sollbruchstelle extra weich und dünn ausgelegt! da muß dir echt nur ein ast blöd in die speichen kommen, dann kannst heimschieben. werde mir deshalb bei canyon um 10 euro ein ersatzschaltauge kaufen und immer in der satteltasche mitführen. sollte auf eure räder dann auch draufpassen.

jetzt weißt du auch, warum mich bei der babenberger trophy ausgerechnet bergab immer so viele leute überholt haben... =O) und das lustige ist, daß eine abfahrt mit höherer geschwindigkeit sogar sicherer ist als mit schrittgeschwindigkeit, da bleibt man ja überall stecken! geile sache, das mit dem video im blog, ur coole funktion!!! müssen wir öfter machen!