Ausflug in eine andere Welt



mehr action wollte ich ins training bringen - und den spaß wiederfinden, den ich irgendwo auf den depressiv-flachen landstraßen in der einöde rund um wien verloren hatte. also wurde im frühjahr kurzerhand ein mountainbike bestellt und ein paar mal ausgeführt, bevor es nach ganzen 4 wochen am 20. mai mit den "wüden" bikern auf einen mörderischen ritt durch den wienerwald gehen sollte. babenberger trophy nennt sich der kollektive selbstmord auf klettersteigen, in gatschlöchern und undurchdringlichem dickicht.

der start auf der marswiese in neuwaldegg stellte uns gleich vor das erste problem, 1.000 biker verstopften die enge ausfahrt - das erste mal schieben war angesagt. dieses fand seine fortsetzung in dem unglaublichen schildbürgerstreich, die räder im gänsemarsch den ganzen berg vom hameau runterzuschieben, nur um sie nach wenigen 100 metern wieder im gänsemarsch denselben berg (!) raufzuschieben. ohne rad wärs hier sicher schneller gegangen... =O)

am nächsten abschnitt fand ich schnell heraus, warum ich den weg auf keiner karte gefunden hatte - es gab nämlich keinen. stattdessen ging es quer über den rutschigen steilhang irgendwo durch den dichten wald. da ich als rennradfahrer jedem kieselstein ausweiche, verlangt mir dieser ewige kontrollverlust und das seitliche versetzen am mountainbike einiges an nerven ab. die positive seite daran: seit ich weiß, wie sich eine 40 % steigung anfühlt, kommen mir die hügel in kärnten etwas abgetragen vor... =O)

da sich permanent vor mir jemand rollender- oder überschlagenderweise die böschung hinab verabschiedete, war ich echt froh, daß mir nix passiert ist. die rettungs-sirenen sollten uns den ganzen tag begleiten... auf der bergwertung die berühmte eiserne hand hinauf war ich dann aber wieder in meinem element: auf asphalt. =O) nach stiegenabfahrten, bachdurchquerungen und 2.000 höhenmetern düsten wir am ende mit komplett tauben händen den ziel entgegen, bis der weg an einem zuschauer-gesäumten kanalbett endete. auf die frage, wo es denn hier weitergehe, riefen alle nur: "da durch!" die unfall-geilen zuschauer mit ihren gezückten digicams waren wohl etwas enttäuscht, als ich ausklipse und mit dem bike am rücken in den 2 m tiefen graben springe.

alles in allem eine oage erfahrung, war sicher nicht mein letztes mountainbike-rennen. freue mich auf die x-terra austria. mein mountainbike sieht mich aber erst nach dem ironman wieder, bis dahin sollten meine knochen ganz bleiben... ;o)

4 Kommentare:

Andi hat gesagt…

Snick, Du bist wie immer eine Inspiration für mich. Ich habe zur Zeit ein echtes Verlangen nach einem MTB und werde im Herbst versuchen, ein günstiges Teil bei Canyon zu ergattern. Dann geht es nächstes Jahr auch durch's Gemüse. Ich schätze das werden kürzere, intensive und abwechslungsreiche Trainingseinheiten.

Snick hat gesagt…

andi, wenn du dich schnell entschließt, hast du das rad noch rechtzeitig bis zu meiner geplanten alpenüberquerung im august. von schloß neuschwanstein an den garda-see, das wär doch was für dich!
was die trainingseinheiten anbelangt fahre ich jetzt eher länger als am RR, weil mir die frische luft im wald mehr zusagt als die abgase auf den landstrassen! und was die intensität angeht, ist man mit 22 zähnen vorne und 34 hinten sicher flexibler als mit jedem anderen rad... =O)

Andi hat gesagt…

Klingt sehr verlockend, aber im August bin ich in Schottland. Sehr viel würde ich im Sommer nicht mehr fahren. Da zahlt es sich nicht aus. Außerdem spekuliere ich mit einem niedrigeren Preis. Nächstes Jahr wäre ich aber dabei.

IronChris hat gesagt…

Freaks!
Peter und ich werden im Juli (16.7 -22.7) unsere zweite gemeinsame Alpenüberquerung machen. Hat wer Lust mitzukommen? Wir starten in St. Anton und fahren nach Torbole am Lago d' Garda. Falls jemand nach Transalp Erfahrungsberichten sucht (inkl. Rucksackpackliste) bitte bei mir melden.