Kärnten Ironman Austria 2011


VOR DEM WETTKAMPFTAG:

Bei meiner Ironman-Teilnahme ging ja schon im Vorfeld einiges schief:
-) Eine Zerrung, die ich mir schon vor St.Pölten eingehandelt habe und auch bis zum Ironman nicht mehr losgeworden bin.
-) Eine Verkühlung und zwei Auslandsreisen, die mich daran hinderten, mein Trainingsprogramm für den KIMA durchzuziehen.
-) Auch die Halterung des Kettenwerfers am Rad war im Vorfeld des KIMA gebrochen, sodass sich die Gänge nicht mehr problemlos einstellen ließen.
Daher war mein Ziel von Sub12-Zeiten von Anfang an schon in weite Ferne gerückt.

WETTKAMPFTAG:

Ich kam ein bisschen spät in die Transition an, weil mein Shuttle-Bus ein bisschen länger gebrauchte als vorgesehen. Dann hielt auch das Scotch-Klebeband nicht richtig auf meinem Rad. Langsam aber sicher brach Hektik brach aus, als angekündigt wurde, dass die Transition in wenigen Minuten geschlossen werden sollte. Daher stapfte ich schnell von der Transition mit den Ironman-Schlapfen zum Strandbad. Diese Schlapfen mögen zwar mit dem Ironman logo gut aussehen aber bereiteten beim Laufen Schmerzen zwischen den Zehen und eignen sich zum Laufen überhaupt nicht. In Eile die letzten Handgriffe - ich sag nur, Sonnencreme, Chamoixcreme und Vaseline - erledigt und das Streetwear-Sackerl abgegeben. Rein ins Strandbad, einen Schluck Iso, ein widerspensiges PowerBar-Gel, kurz die österreichische Nationalhymne und dann gings auch schon wenige Momente drauf mit dem Schwimmen los!

Im Wasser hatte ich noch nie so viele Schläge abbekommen wie dieses Mal. Das machte aggressiver und damit wahrscheinlich auch ein bisschen schneller! Bei der Kehre mindestens 100m verschwommen, da die Sicht extrem schlecht war. Da halfen nicht einmal ein paar eingelegete Brusttempi, um die nächste Boje zu sichten. Daher blieb mir nichts anderes übrig als mich auf das Orientierungsvermögen der anderen Schwimmer zu verlassen und ihnen einfach zu folgen. Die Marshalls haben uns dann von einem weiteren Umweg abgehalten und uns die richtige Richtung gewiesen. Danach gings ohne gröberen Umwege hin zum Lendkanal, der natürlich wie jedes Jahr der volle Wahnsinn war - auch wenn ich diesmal keine einzige bekannte Person ausmachen konnte! Die Schwimmstrecke konnte ich ich zum ersten Mal ohne längere Brustabschnitte in Kraul absolvieren. Nach dem Schwimmausstieg lief ich mit vollem Tempo den Weg in Transition. Der neue Wege ist echt der Wahnsinn! Da nimmt man die halbe Minute mehr gerne in Kauf.



Gleich bei der ersten Wende nach 100m sah ich, dass ich mit 1h27min schon schneller war als die letzten Male ohne Transition. Damit hatte der KIMA natürlich gleich einmal mit einem Erfolgserlebnis begonnen! Mit voller Motivation die Süduferstrasse entlang. Leider funktionerte mein Tacho nicht, sodass ich mich nicht an der Tachogeschwindigkeit orientieren konnte, sondern nach Gefühl fahren musste. Wahrscheinlich war das ein bisschen zu schnell, denn sonst hätte ich nicht schon in Rosegg und St.Niklas zwei meiner TTC-Kollgen mit 3 bzw. 5 Minuten Vorsprung nach dem Schwimmen übergeholt. Ab diesem Zeitpunkt wusste ich natürlich auch, dass das Tempo sicherlich nicht zu langsam gewählt war. Folglich konnte ich bei den Steigungen an Tempo herausnehmen, um meine Oberschenkelmuskulatur zu schonen. Am Rupteriberg war es dann zum ersten Mal klar, dass ich erste Runde für meine Verhältnisse ziemlich schnell hinter mich bringen wurde. Wie sich bei der Kehre in Klagenfurt herausstellte, 7 Minuten schneller als die 90km-Radrunde in St.Pölten.

Solche Überraschungen nimmt man immer gerne. ;-) Ich wusste natürlich sofort, dass das auch an den guten Felgen vom Snick liegen musste. Daher konnte ich ohne große Bedenken das Tempo auch im ein bisschen Flachen herausausnehmen, um mir noch Kraft für den Marathon aufzuheben. Leider verlor ich dann noch nach jeder Steigung ein paar Sekunden, da ich Probleme hatte, vorne die Gänge zu wechseln. Das war mir zu diesem Zeitpunkt aber ziemlich egal, da ich sowieso gut im Rennen lag.



Nun zum alles entscheidenden Marathon: Die ersten paar Kilometer gingen noch ganz gut, doch machte sich bald wieder meine Zerrung bemerkbar. Die Schmerzen erlangten nach ca. 10km ihren Höhepunkt, wo ich dann eigentlich schon aufgeben wollte. Zusätzlich kamen noch zum ersten Mal in meinem Leben Magenschmerzen hinzu, die ich nur los wurde, in dem ich nur mehr Iso und Cola trank aber Gels und feste Verpflegung total weg ließ. Ich hatte im Hintergedanken, die ersten Gehphasen so lange wie möglich hinauszuschieben, da dann die Marathonzeit nicht zur vollen Katastrophe ausarten sollte. Diesen Plan hatte ich dann diszipliniert durchgezogen. Vor der letzten Schleife nach Klagenfurt und wieder zurück sah es noch verdammt gut aus, denn ich musste nur mehr durchlaufen und eine Zeit deutlich unter 11.30 schien mir gewiss zu sein. Leider hatte ich dann einen Ast, der mich dazu gezwungen hatte, ein paar Kilometer zu gehen. Letztlich ist es dann eine Zeit von 11:35 geworden, auf die ich ebenso sehr stolz bin - obwohl ich natürlich gerne unter 11:30 geblieben
wäre.



An dieser Stelle, möchte ich mich noch bei allen Anfeuerern in Klagenfurt (IronChris beim Strandbad!!!, Andi B. am Faakersee!!!, Snick schon während der ganz Trainingssaison, Natascha, Wolfgang, Astrid und all jene, die ich vielleicht im Dilirium nicht mehr mitbekommen habe) bedanken!

Freut mich natürlich auch mit den anderen coolen Irondrakes gefinisht zu haben, von denen ich mir aber einen mindestens genauso langen Bericht erwarte ...

2 Kommentare:

Schweizer hat gesagt…

Gratulation zum super Finish!

Und zum 100(!) Blog Eintrag

100 Posts, zuletzt veröffentlicht am 27.07.2011

Andi hat gesagt…

Herzliche Gratulation zum Finish und vor allem zu deinem gewaltigen Leistungssprung! Hut ab!